Kreis Dithmarschen
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Leistungsstark weit über die Region hinaus<br />
Das Handwerk: bedeutende Wirtschaftskraft ohne Nachwuchssorgen<br />
Dithmarscher Handwerker*innen sind zu -<br />
ver lässig und ihre gute Arbeit wird auch weit<br />
über die Region hinaus bis nach Dänemark,<br />
in Schleswig-Holstein und Hamburg sehr<br />
geschätzt. Der, der das mit Selbstbewusstsein<br />
feststellt, ist <strong>Kreis</strong>handwerksmeister<br />
Björn Will. Er steht an der Spitze der <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />
<strong>Dithmarschen</strong> mit ihren<br />
etwa 400 Betrieben.<br />
Der Landstrich an der Westküste ist<br />
traditionell eine Region der Handwerker*<br />
-innen. Mit einer Lohnsumme von jährlich<br />
105 Mio. Euro sind sie das Rückgrat der<br />
Wirtschaft. Die Auftragslage ist – natürlich in<br />
Abhängigkeit von einzelnen Branchen und<br />
von der Gesamtkonjunktur – durchweg gut.<br />
„Wir können zufrieden sein“, sagt Will.<br />
Warum das so ist? Das sei neben der guten<br />
Handwerksleistung auch ein Resultat der<br />
Mentalität in der Region. Will: „Hier gilt ein<br />
Wort. Viele Verträge werden noch per Handschlag<br />
gemacht und man kann sich aufeinander<br />
verlassen. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit<br />
haben bei uns Tradition.“<br />
Eine Tradition, die sich fortsetzen wird.<br />
Denn während vielerorts das Handwerk<br />
immer mehr Nachwuchsprobleme hat, sieht<br />
es in <strong>Dithmarschen</strong> besser aus. Aktuell<br />
machen etwa 700 junge Menschen eine<br />
Ausbildung. Fast alle der elf Innungen vom<br />
Bau (Maurer, Zimmerer, Fliesenleger), Malerund<br />
Lackierer, Kfz, Sanitär-Heizung-Klempner,<br />
Friseur, Tischler, Dachdecker, Metall,<br />
Elektro, Uhrmacher bis hin zum Schuh -<br />
macher bilden aus. Zahlenmäßig stellt der<br />
<strong>Kreis</strong> in Relation zu seiner Fläche bundesweit<br />
wiederholt die meisten Azubis. Und der<br />
Nachwuchs weiß dabei zu überzeugen. Will<br />
ist stolz: „Wir stellen regelmäßig Landesoder<br />
Bundessieger*innen.“ Auch der Teil<br />
der weiblichen Auszubildenden habe in den<br />
vergangenen Jahren zugenommen.<br />
Wie für das Handwerk insgesamt, so<br />
sind auch in <strong>Dithmarschen</strong> die Unternehmens -<br />
nachfolge und die Digitalisierung zwei He r -<br />
ausforderungen. Die <strong>Kreis</strong>handwerkerschaft<br />
ist sehr aktiv, wenn es darum geht, junge<br />
Meister*innen für eine Firmenübernahme<br />
zu begeistern. Die Unterstützung reicht von<br />
kostenfreiem Coaching bis hin zu Firmen -<br />
bewertungen. Trotzdem gelingt es nicht<br />
immer, eine Nachfolge zu finden. Will:<br />
„Während die Zahl der Beschäftigten bei<br />
uns weiter steigt, werden wir immer weniger<br />
Betriebe.“ Insofern erwartet Will, dass es<br />
perspektivisch keine Betriebe mit weniger<br />
als zehn Mitarbeiter*innen mehr gibt. Auch<br />
bei der Digitalisierung müsse noch so<br />
manches Unternehmen einen weiten Weg<br />
gehen, um für die Zukunft optimal aufgestellt<br />
zu sein.<br />
Haben die Dithmarscher Handwerker*<br />
-innen auch Wünsche? Natürlich. Es möge<br />
so weitergehen mit der Auftragslage. Und<br />
es wäre sinnvoll, wenn die Vernetzung von<br />
Theorie und Praxis besser wird. „Die Trennung<br />
zwischen einem Studium und einer<br />
Handwerksaubildung ist immer noch zu<br />
starr. Es muss besser gelingen, die tradi -<br />
tionelle Ausbildung und das Studieren zu<br />
kombinieren.“ Ein Einstieg in das Berufs -<br />
leben mit einer dualen Ausbildung und<br />
dann einem späteren Festlegen des weiteren<br />
Weges sei für die Talente, für die Unternehmen<br />
und damit ebenso für die Region,<br />
die auch in Zukunft stark vom Handwerk<br />
leben werde, die beste Lösung. Weitere Infos<br />
unter: www.handwerk-in-dithmarschen.de.<br />
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