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Kreis Dithmarschen

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Kommunale Allianzen als<br />

Erfolgsschlüssel<br />

Der demografische Wandel wird zur Herausforderung<br />

für die Daseinsvorsorge<br />

Hätten Sie es gewusst?<br />

Bundesweit für Inte res se<br />

sorgt das Konzept des<br />

Senioren- und Bürger -<br />

zentrums Wesselburen<br />

mit einem flexiblen<br />

Wohn- und Dienst -<br />

leistungsangebot. Über<br />

eine „Sozialgenossen-<br />

schaft“, die als Bauherr<br />

und Verpächter des<br />

Zentrums auftritt, sind<br />

Bürger*innen an dem<br />

Projekt beteiligt, das ein<br />

praktiziertes Nachbar -<br />

schaftscafé, Serviceund<br />

Pflegedienst leis -<br />

tungen und betreute<br />

Wohngemeinschaften<br />

bietet.<br />

Der <strong>Kreis</strong> <strong>Dithmarschen</strong> ist in den kommenden<br />

Jahren stark vom Bevölkerungsrückgang<br />

durch den demografischen Wandel<br />

betroffen. Bis 2030 wird ein Minus bei<br />

den Einwohner*innen von fünf Prozent<br />

gegen über 2014 erwartet und zudem<br />

wird der Anteil der Menschen im Senioren -<br />

alter (65 und älter) um geschätzt etwa 30<br />

Prozent steigen. Für einen Flächenlandkreis<br />

führt das zu großen strukturellen Heraus -<br />

forderungen bei dem dauerhaften Erhalt ge -<br />

nerationengerechter Angebote der Daseins -<br />

vorsorge.<br />

Bei dieser Aufgabe setzen die Verantwortlichen<br />

auf einen zentralen Gedanken:<br />

Kooperation. „Das ist die Schlüsselstrategie.<br />

Eine flächendeckende Sicherung der Mindestvorsorge<br />

wird nur dann gelingen, wenn<br />

die Kommunen eng zusammenarbeiten und<br />

ihr Handeln abstimmen, statt zu konkurrieren“,<br />

skizziert Christian Rüsen, Leitender<br />

<strong>Kreis</strong>verwaltungsdirektor und Geschäftsbereichsleiter<br />

für Bau, Wirtschaft, Ordnung<br />

und Umwelt beim <strong>Kreis</strong> <strong>Dithmarschen</strong> die<br />

Herangehensweise. Kommunale Allianzen<br />

ist das „Zauberwort“. Sie sind geeignetes<br />

Mittel, um attraktive Lebens-, Wohn- und<br />

Beschäftigungsperspektiven zu erhalten.<br />

Bei der Schaffung dieser Allianzen geht<br />

es im <strong>Kreis</strong>gebiet Stück für Stück voran.<br />

Unter Nutzung von Fördermöglichkeiten,<br />

zum Beispiel AktivRegionen, LandZukunft<br />

oder Demografiewerkstatt Kommunen, werden<br />

für Teilbereiche Entwicklungskonzepte<br />

erarbeitet. Stand Mitte 2020 haben die<br />

Ämter Eider und Büsum-Wesselburen die<br />

Konzepte fertig, in den Ämtern Mitteldithmarschen,<br />

Burg-St. Michaelisdonn und<br />

Marne-Nordsee sind die Strategiepapiere in<br />

der Vorbereitung. Darüber hinaus gibt es<br />

bereits seit 2012 eine Stadt-Umland-Kooperation<br />

zwischen der <strong>Kreis</strong>stadt Heide – ihr<br />

wird als einziger Kommune im <strong>Kreis</strong> ein Einwohner*innenzuwachs<br />

prognostiziert – und<br />

dem Heider Umland sowie 15 ergänzende<br />

Ortsentwicklungskonzepte. Die Konzepte er -<br />

möglichen eine abgestimmte regionsweite<br />

Entwicklung. Eine Koordinierung findet zu -<br />

ständigkeits- und ebenenübergreifend durch<br />

den Arbeitskreis Demografie statt. Dieser<br />

findet schleswig-holstein-weit besondere<br />

Beachtung, da eine solche Struktur in <strong>Dithmarschen</strong><br />

modellhaft umgesetzt wurde.<br />

Bei den regionalen Allianzen spielt das<br />

Thema Digitalisierung eine bedeutende<br />

Rolle. Nicht zuletzt deshalb haben sich alle<br />

Kommunen des <strong>Kreis</strong>es in einem Zweck -<br />

verband zusammengeschlossen, der einen<br />

zügigen Ausbau des Glasfasernetzes vorantreibt.<br />

Rüsen ist überzeugt: „Die Digitali -<br />

sierung bietet Hilfestellung und innovative<br />

Lösungen, um kommunale Aufgaben effektiv<br />

zu erledigen, räumlich-physische Dis -<br />

tanzen zu überwinden und das bisherige<br />

Leis tungsspektrum – zum Beispiel in den<br />

Bereichen Gesundheit und Pflege, Bildung<br />

und Mobilität – zu erhalten oder sogar zu<br />

verbessern.“<br />

Natürlich – da sind sich alle Akteure<br />

einig – lassen sich nicht alle Aufgaben mit<br />

dem Zauberwort „Digitalisierung“ bewältigen.<br />

Wichtige Faktoren für einen funktionierenden<br />

Alltag im ländlichen Raum sind der<br />

Fortbestand des ehrenamtlichen Engagements,<br />

die Gewinnung von Fachkräften<br />

sowie der Verbleib junger Menschen im<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet. Rüsen: „Wir setzen auf eine<br />

Marketinginitiative mit dem Schwerpunkt<br />

Fachkräfte. Zwei Ansätze sind dabei im<br />

Fokus: die Bindung und Rückgewinnung<br />

junger Dithmarscher*innen und die Beratung<br />

von Fachkräften, die sich für unsere<br />

Region, die vor allem bei der Energiewende<br />

viele zukunftsfähige Arbeitsplätze haben<br />

wird, interessieren.“<br />

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