Kreis Dithmarschen
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Das Ehrenamt als Wohlfühlfaktor<br />
Engagierte Dithmarscher*innen sorgen in Vereinen für<br />
funktionierendes Miteinander<br />
Hätten Sie es gewusst?<br />
Es waren ehrenamtliches<br />
Engagement und der<br />
Zusammenhalt in der<br />
Region, die 2006 und<br />
in den Folgenjahren<br />
die Fusion der <strong>Kreis</strong>e<br />
<strong>Dithmarschen</strong> und<br />
Steinburg verhinderten.<br />
Der Verein „Wir sind<br />
<strong>Dithmarschen</strong>“ organisierte<br />
den Protest. Es<br />
gab damals kaum ein<br />
Auto, das nicht mit der<br />
<strong>Dithmarschen</strong>-Fahne<br />
geschmückt war. Der<br />
Verein ist auch heute<br />
noch aktiv. Er organisiert<br />
gemeinsam mit<br />
dem Verein für Dith -<br />
marscher Landeskunde<br />
den <strong>Dithmarschen</strong>-Tag,<br />
bei dem sich Vereine,<br />
Verbände und Orga ni -<br />
sationen vorstellen.<br />
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Sie kennen keine Überstunden und keinen<br />
Stundenlohn – und das, obwohl ihre Arbeit<br />
mit Geld kaum zu bezahlen ist: viele Tausend<br />
Dithmarscher*innen, die sich in ihrer<br />
Freizeit ehrenamtlich engagieren. Ob im<br />
Verein – ganz gleich ob Sport, Heimat,<br />
Schützen usw. –, in der Kirchengemeinde,<br />
im Dienst der Feuerwehr, des THW oder in<br />
der Politik – die ehrenamtlich Engagierten<br />
sind die Stabilisatoren des Miteinanders<br />
sowohl im kleinsten Dorf als auch in den<br />
Städten der Region.<br />
Richtig bewusst wird die Bedeutung<br />
dieses Engagements erst, wenn selbstverständliche<br />
Einrichtungen mangels Mitstreiter*<br />
-innen um die Zukunft bangen. Was passiert,<br />
wenn es brennt, aber die Feuerwehr<br />
nicht mehr ausreichend Freiwillige hat, die<br />
zum Löschen kommen? Was macht das<br />
Kind, wenn im Verein niemand mehr als<br />
Trainer*in zur Verfügung steht? Was passiert,<br />
wenn in einer Gemeinde keine Kan -<br />
didat*innen mehr auf zur Wahl stehen? Die<br />
Liste der Auswirkungen, wenn das Engagement<br />
für das Miteinander weniger werden<br />
würde, ließe sich beliebig fortsetzen.<br />
Bei den Verantwortlichen in Politik und<br />
Verwaltung ist man sich der Bedeutung dieses<br />
– wie immer wieder gerne zitiert wird –<br />
Kit für die Gesellschaft bewusst. „Wenn die<br />
Kommunen diese Aufgaben übernehmen<br />
müssten, dann wäre das nicht bezahlbar.<br />
Vieles, was heute auch das Leben im länd -<br />
lichen Raum attraktiv hält, müsste ersatzlos<br />
wegfallen“, sagt <strong>Kreis</strong>präsidentin Ute Borwieck-<br />
Dethlefs. Vor allem auf Ebene der Städte<br />
und Gemeinden gebe es deshalb immer<br />
mehr Aktivitäten, um die „Ehren amt ler*<br />
-innen“ zu unterstützen. So genannte Ehrenamtsbeauftrage<br />
in den Verwaltungen, Ehren -<br />
amtsmessen oder der kreisweite Dith mar -<br />
schen-Tag, der im Jahr 2019 bereits zum<br />
fünften Mal stattgefunden hat, sieht sie als<br />
gute Beispiele.<br />
Im <strong>Kreis</strong> ist es vor allem die Vielfalt des<br />
Engagements, die beeindruckt. Wer genau<br />
hinsieht, der stellt fest, dass fast jedes Kind<br />
in einem Verein, Verband oder Institution in<br />
den Genuss des ehrenamtlichen Engagements<br />
kommt. Es werde viel geboten im<br />
Sportbereich, in der Kirchengemeinde, aber<br />
auch in regional spezifischen Vereinen, zum<br />
Beispiel für die Wattolümpiade oder in literarisch-musikalischen<br />
oder heimathistorischen<br />
Gesellschaften. Und oft gilt: Wer in Kindesoder<br />
Jugendtagen sein Hobby gefunden<br />
hat, der bleibt ein Leben lang. Und wer dazu<br />
noch in der Familie Vorbilder hat, die sich<br />
ehrenamtlich engagieren, der ist später<br />
meist selbst ehrenamtlich aktiv.