Kunstbulletin Juni 2021

Art en plein air
Thomas Eller · Cosmic Strings, Messeplatz Basel,
Ausstellungsansicht 2018. Foto: Dirk Wetzel
→ Messeplatz, täglich 21–24 Uhr
Momentum11
Jeløya/Moss/Oslo Fjord — Die Momentum
Biennale hat sich seit ihrer Gründung 1998
zu einer wichtigen Plattform für zeitgenössische
Kunst in den nördlichen Breitengraden
entwickelt. Die diesjährige elfte Ausgabe steckt
unter dem Titel ‹House of Commons› ein weites
Feld von Themen ab, welche die Gemeinschaft
betreffen – Emanzipation, Resilienz, Reparation,
aber auch den Schutz der Ökosysteme.
Die beteiligten internationalen Kunstschaffenden,
darunter auch der Schweizer Uriel Orlow,
zeigen Werke auf der Insel Jeløya, in der Stadt
Moss und im Fjord von Oslo. Viele der Arbeiten
sind extra für die Biennale entstanden.
Môtiers — Seit 1985 findet in Abständen von
jeweils vier bis fünf Jahren die Ausstellung
‹Môtier – Art en plein air› statt. Auf einem
knapp dreistündigen Rundgang kann man mitten
in der jurassischen Landschaft zeitgenössische
Kunst entdecken. Dabei verzichten die
Organisatoren bewusst auf ein übergeordnetes
Thema, stattdessen ist die Auseinandersetzung
mit dem Tal in den präsentierten Projekten
zentral. Sie werden von einer Jury ausgewählt,
die sich aus Mitgliedern der Eidgenössischen
Kunstkommission, des Veranstaltungskomitees
und weiteren Kunstfachleuten zusammensetzt.
Neben der eindrücklichen Natur, etwa
im Fall von Reto Pulfer oder Rebecca Sauvin,
schlagen sich dieses Jahr auch Erfahrungen
der Pandemie in den Werken nieder: Figurative
Skulpturen, zum Beispiel von Zoé Cappon und
Jonathan Delachaux, scheinen das Bedürfnis
nach menschlicher Nähe zu spiegeln. Und die
monumentale Grösse vieler Werke mag vom
Wunsch nach räumlicher Weite nach einer Zeit
der Einengung zeugen.
Insel Jeløya, Schauplatz der Momentum11.
Foto: Eivind Lauritzen
→ 12.6.–10.10.
↗ press.gallerif15.no
Les Frères Chapuisat, Rétrogression, 2021,
Aufbau der Installation in Môtiers
→ 20.6.–20.9.
↗ www.artmotiers.ch
NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 117