Kunstbulletin Juni 2021

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Inventaire — Eine neue Sicht auf die Sammlung des MAMCO Die Sammlung des MAMCO ist im Rahmen einer neuen Hängung im ganzen Gebäude neu zu entdecken. Während der Pandemie haben die Kuratoren des Museums die Bestände mit ihrem Schwerpunkt im Bereich der Minimal Art einer Inventur unterzogen und zeigen Werke, die bisher wenig zu sehen waren. Genf — Das Kurationsteam des MAMCO unter der Direktion von Lionel Bouvier nutzte das Pandemiejahr, um die Sammlung in den vier Etagen neu zu ordnen. Die Präsentation mit Titel ‹Inventaire› strukturiert sich um historische Dialoge zwischen Werken, die von monografischen Räumen zu einzelnen Positionen unterbrochen werden. Erfreulicherweise erhalten mit dem Haus verbundene Künstlerinnen wie Sylvie Fleury und Renée Levi oder solche, die in der Geschichte der Gegenwartskunst wenig gezeigt werden wie Noël Dolla oder Charlotte Posenenske, verstärkte Aufmerksamkeit. Von Minimal und Konzeptkunst bis Fluxus, von der Body Art bis zur Appropriation, vom Erbe der Abstraktion bis zur Rückkehr der Figuration in den letzten Jahrzehnten ermöglicht der historische Bogen auch eine Rückbesinnung auf die von Künstlern seit den 1960ern betriebene Reflexion über den urbanen Raum oder auf digitale Einflüsse und Theatralität in der bildenden Kunst an der Wende zum 21. Jahrhundert. Der Anteil minimalistischer Werke in der MAMCO-Sammlung ist beachtlich, schon allein deshalb, weil das im dritten Stock des Museums neu eingerichtete ‹Appartement› der wichtigen Pariser Sammlerin Ghislain Mollet-Viéville eine grosse Zahl davon beherbergt. Es gibt aber auch viele Arbeiten im MAMCO, die nach der Ära der Minimal Art entstanden sind und eine fragende Erweiterung derselben darstellen. Ein besonderes Augenmerk gilt den Kollektiven. 1985 traten die Guerrilla Girls auf, präsentierten sich als das «Gewissen der Kunstwelt» und prangerten die diskriminierenden Praktiken der Kunstinstitutionen an. Auch das 1969 in Bordeaux gegründete und 1990 aufgelöste Kollektiv Présence Panchounette hat die französische Kunstszene durch provokative Aktivitäten beschäftigt. Wie der Name der Gruppe suggeriert – er verweist auf den Slang-Begriff für Gartenzwerg – entwickelte sie in ihrer Arbeit einen «kritischen Kitsch», der sich über die Avantgarde mokierte. Eine Entdeckung im obersten Geschoss ist Siah Armajani (1939–2020), der sich als «public artist» definierte. Trotz seiner iranischen Herkunft ist sein Werk tief in der amerikanischen Kultur verwurzelt, in der er ab 1960 lebte. Sein Interesse für volkstümliche amerikanische Bauformen manifestiert sich in den schön gearbeiteten Holzmöbeln seiner Präsentation. Minderheiten- und identitätsbezogene Ansprüche, aber auch alternative Distributionskanäle, unkonventionelle Bildinstallationen und originelle Hängungen prägen die Schau im MAMCO, das mit seinen durch Privatsammlungen und Schenkungen von Kunstschaffenden geprägten Beständen seine Rolle in der Archivierung und Präsentation von Gegenwartskunst in der Schweiz bekräftigt. Sibylle Omlin → ‹Inventaire›, MAMCO, bis 20.6. ↗ www.mamco.ch 90 <strong>Kunstbulletin</strong> 6/<strong>2021</strong>
Noël Dolla · Structure à la tente d’indien n°2, 1967; François Ristori · Traces-Formes, ca. 1970; Sammlung MAMCO © ProLitteris. Foto: Annik Wetter Présence Panchounette · Sans titre, 1969; Shining, 1983; Sans titre, 1978; La Tour de Babil, 1985, Sammlung MAMCO. Foto: Annik Wetter BESPRECHUNGEN // GENF 91
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Juni 2021 Fr. 10.-/€ 8.-
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FOKUS 28 Renée Levi — Aimée ode
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Editorial — Als wäre nie etwas p
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Winner German Cameraaward Documenta
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Sergio Emery Museod’arteMendrisio
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LOUISEBONNET Sphinxes Gagosian Base
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Irma Blank, Radical Writings, Pagin
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8. Schweizerische Triennale der Sku
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Jenseits aller Regeln - Das Phänom
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Museum Langmatt Stiftung Langmatt S
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Bruce Conner, CROSSROADS, 1976, 35
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30. Januar bis 8. August 2021 Kunst
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artlist.net — Nominiert für den
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FOKUS // RENÉE LEVI 29
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Baharak 4, 2019, Acryl auf Baumwoll
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Monochromie rücken dem Flüchtigen
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nannte sie die grosse Raumfolge an
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