Kunstbulletin Juni 2021
Die Kunstbulletin Juni-Ausgabe 2021. Mit Beiträgen zu: Renée Levi, Olafur Eliasson, Mireille Gros, Franz Erhard Walther uvm.
Die Kunstbulletin Juni-Ausgabe 2021. Mit Beiträgen zu: Renée Levi, Olafur Eliasson, Mireille Gros, Franz Erhard Walther uvm.
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genwart. Dabei werden die alltäglichen Hindernisse<br />
satirisiert, mit denen sich das Kollektiv<br />
im Umgang mit Unternehmen und staatlichen<br />
Stellen konfrontiert sieht. So zeugten die Filme<br />
und Installationen «von Leichtigkeit, Freiheit<br />
und Humor, aber auch von der Dringlichkeit, die<br />
aktuelle gesellschaftliche Ungleichheit unter<br />
die Lupe zu nehmen», so die Jury.<br />
Karrabing Film Collective, Artists Talk, Sydney<br />
Biennial 2015<br />
Prix Meret Oppenheim <strong>2021</strong><br />
Bern — Zum 21. Mal ehrt das Bundesamt für<br />
Kultur mit dem Schweizer Grand Prix Kunst/<br />
Prix Meret Oppenheim herausragendes<br />
Schweizer Kunst- und Kulturschaffen mit<br />
internationaler Strahlkraft. Die drei Preise<br />
zu je CHF 40’000 gehen dieses Jahr an den<br />
Architekten Georges Descombes, die Kuratorin<br />
Esther Eppstein und die Künstlerin Vivian<br />
Suter. Eppstein (*1967, Zürich), die auch als<br />
Künstlerin und DJ tätig ist, hat in der Zürcher<br />
Offspace-Szene mit ihrem message salon von<br />
1996 bis 2006 und mit dem Perla-Mode an der<br />
Langstrasse, das sie von 2006 bis 2013 gemeinsam<br />
mit anderen Kunstschaffenden leitete,<br />
wichtige Akzente gesetzt. «Der Ort wurde mit<br />
der Zeit zum Zentrum einer Gemeinschaft von<br />
Künstlerinnen und Künstlern, die die lokale<br />
und nationale Kunstszene aufmischen», so die<br />
Medienmitteilung. Nach der renovationsbedingten<br />
Schliessung des Perla-Mode lancierte<br />
Eppstein 2015 das Residency-Projekt message<br />
salon embassy. Parallel dazu verlegt sie Zines<br />
und Souvenirs. Die Malerin Vivian Suter (*1949,<br />
Buenos Aires) kam mit ihrer Familie 1962 nach<br />
Basel, wo sie später die Kunstgewerbeschule<br />
absolvierte. Früh wurden ihre Werke in der<br />
Galerie Stampa gezeigt oder auf einer Gruppenschau<br />
von Jean-Christophe Ammann in<br />
der Kunsthalle Basel. 1983 liess sie sich auf<br />
einer ehemaligen Kaffeeplantage in Guatemala<br />
nieder, wo sie bis heute lebt und malt, fernab<br />
der Kunstszene, «in einer osmotischen Beziehung<br />
zur Natur». Ihr Schaffen wurde erst jüngst<br />
wiederentdeckt, etwa dank einer Ausstellung<br />
in der Kunsthalle Basel 2014 oder durch den<br />
Auftritt, den ihr Adam Szymczyk 2017 auf der<br />
documenta 14 einräumte. Kommenden Winter<br />
präsentiert das Kunstmuseum Luzern eine<br />
Retrospektive. Der Architekt Georges Descombes<br />
(*1939, Genf) hat sich unter anderem durch<br />
die Gründung des CREX (Centre de réalisation<br />
expérimentale) an der früheren Genfer<br />
Architekturschule oder durch Projekte in der<br />
Landschaft, etwa die Renaturierung des Flusses<br />
Aire in den letzten zwanzig Jahren, einen<br />
Namen gemacht. Die Preise werden – sofern<br />
es die Situation der Pandemie erlaubt – im<br />
September auf der Ausstellung der Swiss Art<br />
Awards überreicht.<br />
Georges Descombes. Foto: Karla Hiraldo Voleau,<br />
BAK<br />
Esther Eppstein. Foto: Douglas Mandry, BAK<br />
Vivian Suter. Foto: Flavio Karrer<br />
Jan-Tschichold-Preis <strong>2021</strong><br />
Bern — Seit 1997 vergibt das BAK jährlich<br />
den Jan-Tschichold-Preis für hervorragende<br />
Leistungen in der Buchgestaltung. Die<br />
Auszeichnung ist mit CHF 25’000 dotiert und<br />
geht dieses Jahr an Krispin Heé (*1979). Sie<br />
studierte Grafikdesign in Leipzig, Indien und<br />
New York und erlangte darauf ein Diplom an<br />
der Hochschule der Künste in Bern. Seit über<br />
zehn Jahren betreibt sie selbständig ihr Studio<br />
NOTIERT // NAMEN / PREISE 121