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Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

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Es wurden 34-35 weitere Brutvogelarten im Gebiet beobachtet, so dass insgesamt mindestens 53 Brutvogelarten<br />

anwesend waren. Bei diesen weiteren Arten handelt es sich fast ausschließlich um Gebüschbewohner,<br />

die als Generalisten gelten. Ihre Vorkommen werden an dieser Stelle nicht diskutiert<br />

sondern lediglich in Tabelle A2 im Anhang I aufgelistet.<br />

2.5.2.3 Untersuchung der Fischfauna<br />

Die Untersuchung der Fischfauna der Kalflack wurde vom <strong>Naturschutzzentrum</strong> per Werkvertrag an<br />

Fischereibiologen vergeben. Das Gutachten liegt dem <strong>Naturschutzzentrum</strong> vor (BEECK & SCHARBERT<br />

2001) und wird an dieser Stelle auszugsweise wiedergegeben.<br />

Die Fischartengemeinschaft wurde mittels Elektrobefischungen und Uferzugnetzbefischungen am<br />

21.7., 27.7., 15.8. und 25.9.2001 untersucht. Dazu wurde das Gebiet in drei Bereiche (oben = südlicher<br />

Bereich des FFH-Gebietes auf ca. 2 km Länge; mitte = mittlerer Bereich und Einmündung des Seitenarmes<br />

„Volksgatt“ auf etwa 3 km Länge, unten = etwa 2 km langer Bereich oberhalb des Pumpwerks)<br />

aufgeteilt.<br />

Die Elektrobefischungen erfolgten vom Boot aus mit Hilfe eines stationären Elektrofischfanggerätes<br />

(Grassl EL 65 II, 11,5 kW) unter Verwendung einer Auslegerstreifenanode und einer Seilkathode. Die<br />

Streifenanode wurde möglichst nah am Ufer entlang geführt. Fische, die in das elektrische Feld gelangen,<br />

schwimmen zur Anode und fallen schließlich in eine Elektronarkose. Die betäubten Fische wurden<br />

mit einem Kescher entnommen, vermessen und wieder freigelassen. Die Zugnetzbefischungen<br />

wurden mit einem Jungfisch-Uferzugnetz mit 1 mm Maschenweite (Länge 9m, Höhe 1,5 m) durchgeführt.<br />

Bei die Interpretation und Bewertung der Befischungsergebnisse wurden die Besatzprotokolle<br />

der „Fischereigenossenschaft für die Kalflack“ aus den Jahren 1996 bis 1999 berücksichtigt.<br />

Übersicht über den Gesamtfang<br />

Im Rahmen der durchgeführten Fischbestandsuntersuchungen wurden insgesamt (beide Termine, alle<br />

Methoden) 1.784 Individuen von 18 Arten sowie einem Hybriden (Rotauge x Brachsen) gefangen.<br />

Tab. 6 gibt eine Übersicht über das nachgewiesene Artenspektrum, die ökologische Klassifizierung<br />

der Arten und ihre Gefährdung, ihr Vorkommen als diessömmrige Jungfische (Altersgruppe 0+) und<br />

als Adulte (bzw. Juvenile der AG 1+ und älter) sowie die Verbreitung über die drei unterschiedenen<br />

Abschnitte der Kalflack.<br />

Das nachgewiesene Artenspektrum setzt sich zusammen aus den ökologischen Gilden stagnophiler<br />

Arten (an Stillwasserbedingungen gebundene Arten; n = 6), eurytoper Arten (hinsichtlich der Strömungsbedingungen<br />

anpassungsfähige Generalisten; n = 8) und rheophiler Arten (an strömendes Wasser<br />

angepasste Arten, n = 4).<br />

Bemerkenswert ist der im Vergleich zu anderen Altwässern hohe Anteil von Arten, die vorzugsweise<br />

(Brachsen, Güster, Rotauge) oder ausschließlich (Karausche, Karpfen, Moderlieschen, Rotfeder,<br />

Schleie, Hecht, Drei- und Neunstachliger Stichling, Steinbeißer) pflanzliche Laichsubstrate nutzen<br />

(Krautlaicher).<br />

Mit dem Steinbeißer tritt eine nach der Roten Liste des Bundes stark gefährdete Art (Gefährdungskategorie<br />

2) auf. Als gefährdete Arten (Kategorie 3) treten mit Hecht, Aland, Karausche, Moderlieschen,<br />

Hasel, Aal insgesamt 6 Arten auf. Nach der Roten Liste des Landes NRW gilt die Karausche als stark<br />

gefährdete Art (Kategorie 2). Des Weiteren werden die Arten Hecht, Rotfeder und Moderlieschen als<br />

gefährdet eingestuft. Die Schleie befindet sich auf der Vorwarnliste (Kategorie V) und für die Arten<br />

Aland und Steinbeißer steht die Beurteilung wegen unklarer Datenlage noch aus (Kategorie D). Somit<br />

wird fast die Hälfte aller nachgewiesenen Arten in einer der beiden Listen als gefährdet bzw. stark<br />

gefährdet ausgewiesen.<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

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