Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve
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reichen Auengewässern wie der Kalflack findet der Hecht hingegen gute Reproduktionsbedingungen<br />
und Habitate für die verschiedenen Entwicklungsstadien vor. Vor diesem Hintergrund wäre eine höhere<br />
Bestandsdichte der Art zu erwarten gewesen, zumal die Art auch besetzt wird. Strukturelle Mängel<br />
kommen als Ursache hierfür kaum in Betracht. Der Fang mehrerer 0+Individuen belegt jedoch,<br />
dass sich die Art in der Kalflack erfolgreich reproduziert.<br />
Die Karausche war ehemals in den niederrheinischen Auengewässern weit verbreitet. Infolge Gewässerverbaus<br />
und Habitatvernichtung ist diese streng phytophile und stagnophile Art am Niederrhein<br />
sehr selten geworden. Durch die Verwechslung mit dem nah verwandten und sehr ähnlich aussehenden<br />
aber allochthonen und euryöken Giebel ist die tatsächliche Bedrohung der Karausche erst spät<br />
erkannt worden. So konnte sie bei fischereilichen Untersuchungen anderer niederrheinischer Auengewässer,<br />
wie auch im Rhein selbst in den vergangenen Jahren nicht nachgewiesen werden. Vor diesem<br />
Hintergrund stellt der Fang einiger 0+Karauschen im Rahmen der Untersuchung eine kleine Sensation<br />
dar und ist zugleich Reproduktionsbeleg, da in diesem Jahr kein Fischbesatz erfolgt ist. Nach Aussagen<br />
von Nebenerwerbsfischern werden auch adulte Karauschen gefangen. Die Strukturausstattung der<br />
Kalflack lässt vermuten, dass die Art zumindest in den Grenzen des FFH-Gebietes sehr gute Reproduktions-<br />
und Habitatbedingungen vorfindet.<br />
Das Moderlieschen hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in vegetationsreichen Auengewässern und ist<br />
zur Fortpflanzung obligat auf aquatische Makrophyten angewiesen. Durch Verbau, Isolation, Gewässerunterhaltung<br />
und Eutrophierung sind die geeigneten Habitate (Auengewässer, Tümpel, Gräben) für<br />
das Moderlieschen selten geworden, weswegen die Art als gefährdet eingestuft wird. Das Moderlieschen<br />
konnte an beiden Terminen im mittleren Abschnitt des FFH- Gebietes nachgewiesen werden<br />
und scheint um die Mündung der Volksgatt herum konzentriert zu sein. Weswegen die Art nur in diesem<br />
Abschnitt gefunden wurde ist nicht klar, da auch der obere Abschnitt geeignete Habitate aufweist.<br />
Möglicherweise konzentriert sich das Hauptvorkommen auf die Volksgatt selbst.<br />
Die Rotfeder ist als streng phytophile und stagnophile Art in der Niederrheinaue vor allem auf vegetationsreiche<br />
Auengewässer beschränkt. Im Rhein selbst sind geeignete Habitate durch die Kanalisierung<br />
des Stroms und die Makrophytenarmut nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Durch die Isolierung<br />
der Altarme, Entfernung von Wasserpflanzen durch Gewässerunterhaltung und Eutrophierung<br />
ist die Art auch in den Auengewässern selten geworden und wird als gefährdet eingestuft. In der<br />
Kalflack sind jedoch entsprechende Habitate großflächig vorhanden.<br />
Die Schleie stellt als ebenfalls phytophile und stagnophile Art vergleichbare Ansprüche an die Habitate<br />
wie die Rotfeder und ist von den beschriebenen Beeinträchtigungen in der Niederrheinaue in ähnlichem<br />
Maße bedroht. Die Art besitzt auf der Roten Liste Vorwarnstatus. Die Bestandssituation in<br />
niederrheinischen Auengewässern entspricht in etwa der der Rotfeder. In der Kalflack findet die<br />
Schleie sehr gute Reproduktionsbedingungen und Habitate für alle Entwicklungsstadien vor, so dass<br />
der Nachweis vieler juveniler und einer subadulten Schleie das diesbezügliche Potential des Gewässers<br />
widerspiegelt.<br />
Die Bestände des Aals sind im Rheingebiet, wie in allen anderen europäischen Flüssen durch die<br />
rückläufigen Glasaalbestände und hohe Mortalitäten in Wasserkraftanlagen beeinträchtigt und werden<br />
in der Kalflack wie in vielen anderen Gewässern durch massive Besatzmaßnahmen künstlich auf hohem<br />
Niveau gehalten, da die Art fischereilich von großem Interesse ist. Der Aal wird inzwischen als<br />
gefährdet eingestuft.<br />
Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>