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Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

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2.13 NSG Salmorth<br />

2.13.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />

53<br />

2.13.1.1 Bewirtschaftung<br />

Distelbekämfung auf extensiviertem Dauergrünland<br />

Auf Betreiben eines Landwirtes war im Juni 1999 vereinbart worden, auf einer stark mit Disteln verkrauteten<br />

Mähweide partiell einen Herbizideinsatz zuzulassen. Dabei wurde auch klargestellt, dass<br />

grundsätzlich eine aufwuchsgerechte Nutzung zu erfolgen hat, um ein Überhandnehmen von Acker-<br />

Kratzdisteln auf Extensivierungsflächen zu unterbinden (s. Arbeitsbericht 2000).<br />

Im Juni 2000 wurde die Fläche zur Silagegewinnung abgeräumt und anschließend beweidet. Ende Juli<br />

2000 wurde dann auf Teilflächen ein speziell auf Disteln wirkendes Herbizid einmalig ausgebracht.<br />

Auf den übrigen Flächen erfolgte die Weidepflege rein mechanisch durch Mulchen.<br />

In 2001 wurde der frühsommerliche Aufwuchs von ca. 25 Rindern abgeweidet. Ein Vergleich der<br />

gespritzten und der traditionell gepflegten Teilflächen im Hinblick auf den Anteil an Weideunkräutern<br />

zeigte im Juni 2001 folgendes Ergebnis:<br />

Die herbizidbehandelten Flächen wurden von reinen Grasbeständen eingenommen, in denen ganz<br />

vereinzelt Löwenzahn und in einem trockenen Teilbereich auch Weißklee und Zwergklee (Trifolium<br />

repens, Trifolium dubium) beigemischt war. Die Flächen waren frei von Disteln, Brennesseln und<br />

Hahnenfuß.<br />

Die rein mechanisch gepflegten Teilflächen zeichneten sich zu diesem Zeitpunkt durch gelbe Blüten<br />

des Scharfen Hahnenfußes (Ranunculus acris) deutlich ab. Der Hahnenfuß-Anteil betrug ca. 1 %.<br />

Acker-Kratzdisteln waren mit einem durchschnittlichen Anteil von ca. 2 % überraschend gering beigemischt.<br />

Punktuell waren kleine Brennessel-Herden eingestreut. In einem trockenen Teilabschnitt<br />

fehlten Disteln nahezu vollständig, während hier Wiesenkräuter wie Spitz-Wegerich, Sauerampfer,<br />

Rotklee, Weiß- und Zwergklee (Plantago lanceolata, Rumex acetosa, Trifolium pratense) für eine<br />

blütenreiche Grünlandnarbe sorgten.<br />

Als Zwischenergebnis kann festgehalten werden, dass allein schon die (Wieder)-Aufnahme einer aufwuchsgerechten<br />

Bewirtschaftung und die Durchführung der üblichen Reinigungsschnitte im Hoch-<br />

und Spätsommer eine effektive Zurückdrängung der Acker-Kratzdistel bewirkt hat. Ein so beeindruckender<br />

Erfolg war nicht vorauszusehen und er wird auch auf anderen, insbesondere überdüngten<br />

Standorten nicht so rasch zu erzielen sein, aber prinzipiell entspricht das Ergebnis den Erwartungen.<br />

Das Zwischenergebnis wurde vor Ort mit dem Pächter durchgesprochen und von ihm ausdrücklich<br />

bestätigt. Die weitere Vegetationsentwicklung und Bewirtschaftung wird in der kommenden Saison<br />

noch einmal genau beobachtet und dokumentiert.<br />

Aus dem Versuchsablauf ergibt sich für den Biotop- und Artenschutz eine interessante Frage, nämlich:<br />

Wie lange dauert es, bis die gespritzten Flächen wieder ähnlich artenreich / kräuterreich sind, wie die<br />

traditionell gepflegten Abschnitte? Oder: Wie schnell wandert die Acker-Kratzdistel wieder ein?<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

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