Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve
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2.11 NSG Deichvorland bei Grieth<br />
49<br />
2.11.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
Eine vollständige Darstellung der geplanten Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen war bis zum Druck<br />
des vorliegenden Arbeitsberichtes nicht fertiggestellt und muss nachgereicht werden.<br />
2.11.2 Monitoring<br />
2.11.2.1 Ornithologische Kartierung<br />
Mindestens 25 Arten aus der Gruppe der Wasser- und Wiesenvögel brüteten in diesem Jahr im Gebiet.<br />
Die Daten sind in den Tabellen 12 und 13 sowie in den Karten 19-20 (Wiesenvögel) und 21-22 (Wasservögel)<br />
in Anhang II dargestellt. Die Artengemeinschaft wurde durch das lang andauernde Frühjahrshochwasser<br />
stark beeinflusst. Noch Anfang April war der größte Teil des Gebiets überflutet und<br />
verhinderte jede Brutansiedlung. Dann sank der Wasserstand und hinterließ mit sehr feuchtem Grünland<br />
ideal Bedingungen für Feuchtwiesenbewohner. Trotz dieser hinsichtlich der Bodenfeuchte und<br />
der verzögerten Vegetationsentwicklung her idealen Bedingungen waren die Brutbestandszahlen der<br />
Feuchtwiesenarten recht gering.<br />
Die Uferschnepfe erreichte 2001 mit 5-6 Paaren noch nicht einmal den halben Vorjahresbestand und<br />
fiel gegenüber 1997 auf ein Viertel zurück. Die Ursachen dieses Rückgangs sind nach wie vor nicht<br />
eindeutig zu klären. So kam es auf der Teilfläche südlich von Grieth nur noch zu einem Brutversuch,<br />
nachdem die Uferschnepfen schon in den letzten Jahren hier erfolglos gebrütet hatten. Kiebitz und<br />
Rotschenkel waren auf der gleichen Fläche (s. Karte im Anhang) – wie auch in den Vorjahren – dagegen<br />
erfolgreich (Tab. 12 und 13). Nahrungssuchende Uferschnepfen wurden die gesamte Brutzeit über<br />
beobachtet, wobei sich am 6.6. mit 74 Individuen wohl ein großer Teil des niederrheinischen Brutbestands<br />
hier einfand. Es scheint also kein Mangel an Nahrung für die Altvögel geherrscht zu haben. Auf<br />
der Teilfläche „Schafsweide und Schmale Weide“ östlich des „Elendshofs“ hatten zwei bis drei Paare<br />
der Uferschnepfe dagegen Bruterfolg. Die Anzahl der Jungen konnte in der hohen Vegetation zwar<br />
nicht festgestellt werden, doch zeigten aufgeregt warnende und attackierende Altvögel ihre Anwesenheit<br />
unzweifelhaft an. Nördlich des „Opdemom’s Hof“ kam es wieder zur Ansiedlung von zwei Paaren,<br />
die jedoch bis Ende Mai verschwanden.<br />
Der Rotschenkel brütete mit ca. 10 Paaren im Gebiet und zog nicht nur in den Kernzonen der Wiesenlimikolen,<br />
sondern auch an anderen Stellen Junge groß (Tab. 12 und 13). Dagegen siedelten sich<br />
wahrscheinlich wegen des Rheinhochwassers nur relativ wenige Kiebitzpaare an. Da die Art bereits im<br />
März die Brutplätze auswählt, waren für sie wohl nur die Bereiche am „Elendshof“ (Gefälle vom<br />
Deich bis zum Rhein) und das durch einen hohen Sommerdeich geschützte Südende des NSG interessant.<br />
Die Überflutung dürfte auch der Grund für die Nichtansiedlung des Großen Brachvogels sein, der<br />
sich ansonsten am Niederrhein in Ausbreitung befindet. Beim Austernfischer ergab sich dagegen eine<br />
leichte Zunahme der Wiesenbrüter. Zudem wandern regelmäßig erfolgreiche Paare mit ihren Jungen<br />
aus angrenzenden Flächen in das NSG ein. Der Flussregenpfeifer besetzte in diesem Jahr nicht die<br />
überschwemmten Kiesbänke, sondern nutzte vegetationslose, lange überschwemmte Wiesenbereiche<br />
zur Nestanlage. Damit wurde er in diesem Jahr zum „Wiesenbrüter“.<br />
Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>