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Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

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Wanzen (Heteroptera) sind nur in der bundesweit aktuellen Liste (BFN 1998) aufgeführt. Für die anderen<br />

Gruppen existiert keine Rote Liste.<br />

Im Arbeitsbericht für das Jahr 1999 wurde die Zusammensetzung der Makrozoobenthos-Fauna in den<br />

Nuthseen bereits diskutiert. An der grundsätzlichen Bewertung, dass es sich bei den gefundenen Arten<br />

überwiegend um Bewohner stehender krautreicher Gewässer des Tieflands handelt, die v.a. die Buchten<br />

und Verlandungszonen der Nuthseen besiedeln und seltener um Arten mit einer Präferenz für<br />

schwach strömende Bereiche, ist keine Änderung erforderlich. Mit Molanna angustata wurde bei den<br />

Emergenzuntersuchungen jedoch eine Art am häufigsten gefunden (Häufigkeitsklasse 5,<br />

115 Individuen, s. Tab. A7 in Anhang I), die mineralische Substrate und nach ROBERT & WICHARD<br />

(1994) eventuell nährstoffarme Gewässer bevorzugt. Die gewässerchemischen und –physikalischen<br />

Daten (s. Arbeitsbericht 1999) weisen die Nuthseen jedoch eindeutig als eutrophe Gewässer aus, so<br />

dass der ökologischen Charakterisierung der Art hinsichtlich der bevorzugten trophischen Verhältnisse<br />

hier nicht gefolgt werden kann. Das sehr häufige Auftreten von Molanna angustata in den Proben<br />

weist jedoch darauf hin, dass bis auf einen schmalen Uferstreifen und die Verlandungszonen zur Niers<br />

hin der überwiegende Teil des Bodensubstrats frei von Makrophyten und von sandigem Substrat geprägt<br />

ist. Die höchste Diversität war in den Uferbereichen und Verlandungszonen zu finden, die<br />

höchste Abundanz einer Art in den zentralen Bereichen mit mineralischen Substraten.<br />

Durch die zusätzliche Emergenz-Untersuchung der Köcher- und Eintagsfliegenfauna kommen 28 Arten<br />

zu dem bisher bekannten Spektrum hinzu. Insgesamt sind nun 96 Arten des Makrozoobenthos aus<br />

den Unteren Nuthseen bekannt, die sich wie folgt auf die einzelnen Gruppen verteilen:<br />

Crustacea (Krebstiere) 2<br />

Isopoda (Wasserasseln) 1<br />

Mollusken (Muscheln und Schnecken) 16<br />

Ephemeroptera (Eintagsfliegen) 6<br />

Megaloptera (Schlammfliegen) 1<br />

Heteroptera (Wasserwanzen) 17<br />

Trichoptera (Köcherfliegen) 22<br />

Coleoptera (Wasserkäfer) 31<br />

Nicht in dieser Auflistung und auch nicht in Tab. A7 (Anhang I) enthalten sind Weibchen der Eintagsfliegen-Gattung<br />

Baetis sowie der Köcherfliegengattung Hydropsyche, die in den Emergenzfallen gefunden<br />

wurden, aber reine Fließwasserformen sind und höchstwahrscheinlich von der nahe gelegenen<br />

Niers zugeflogen waren und die Nuthseen selbst nicht dauerhaft besiedeln.<br />

Mit 96 Arten weisen die Nuthseen ein vergleichsweise sehr artenreiches Spektrum auf, wie ein Vergleich<br />

mit dem anderer Gewässer verdeutlicht. Nur in den Fleuthkuhlen (WERNEKE 1996) wurden bei<br />

den bisherigen Untersuchungen des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s mit 109 Arten (aus den gleichen Gruppen)<br />

mehr Arten gefunden als in den Nuthseen; im Lohrwardt-See (71 Arten, s. Kap. 2.9.2.2) und im Bienener<br />

Altrhein (60, s. Arbeitsbericht 2000) deutlich weniger. 16 Arten (17 %) sind in den aktuellen<br />

Roten Listen verzeichnet. Mit der Köcherfliege Ceraclea senilis wurde zudem eine Art gefunden, die<br />

nach ROBERT & WICHARD (1994) zuletzt im Jahr 1914 in NRW nachgewiesen wurde. Eine Bestätigung<br />

dieses Nachweises durch Spezialisten soll noch erfolgen.<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

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