Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve
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Dauerbeobachtungsfläche VE 3:<br />
Von der Fläche VE 3 konnte in 2001 keine Vegetationsaufnahme gemacht werden. Die Probefläche<br />
zeichnete sich von Beginn an durch eine artenreiche Grasnarbe aus, in der Rotes Straußgras und Wiesenrispe,<br />
also zwei genügsame Gräser, bestandsbildend sind (Tabelle 16). Mit geringen Mengenanteilen<br />
sind Wiesen-Fuchsschwanz, Honiggras und Rotschwingel beteiligt und eine Reihe von Wiesenkräutern<br />
ist spärlich beigemischt. Die Artenkombination und ein beträchtlicher Moosanteil deuten auf<br />
eine schwache Nährstoffversorgung hin. Vermutlich hat Verbiss durch Rehwild und Hasen einen gewissen<br />
Einfluss ausgeübt.<br />
Abgesehen von einer mäßigen Abnahme der beiden Hauptbestandsbildner zeichnen sich im Untersuchungzeitraum<br />
keine erheblichen Umschichtungen ab. Bemerkenswert ist aber die beginnende Etablierung<br />
von Weißklee, Weidelgras und Sumpf-Kratzdistel, die regelmäßige Beweidung anzeigen, und die<br />
Zunahme der Artenzahl von 11 auf 16 Arten.<br />
Die Probeflächen belegen, dass die seit fünf Jahren praktizierte Beweidung auf allen drei Parzellen zu<br />
einer ausgewogenen und insgesamt artenreicheren Vegetationsdecke geführt hat.<br />
2.16 NSG Untere Nuthseen<br />
2.16.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
Das NSG Untere Nuthseen ist etwa 17 ha groß. Es besteht zum einen aus einer dreigliedrigen Teichkette<br />
mit schmalen Verlandungsröhrichten und kleinen Grauweiden- und Erlen-Gebüschen. Zum anderen<br />
umfasst es eine ca. 7 ha große Triftweide, die so genannte Siepheide, die durch trockene Bereiche,<br />
Böschungen, Geländekanten und eine tiefliegende nasse Senke sehr unterschiedliche Standortbedingungen<br />
aufweist. Das bewegte Bodenrelief ist Resultat von zeitweiligem Lehmabbau, der aber<br />
schon vor mehr als 50 Jahren eingestellt wurde. Seitdem wurde das Gelände als Viehweide genutzt,<br />
bis es 1982 unter Naturschutz gestellt wurde.<br />
In der Siepheide wird der Strukturreichtum im Bodenrelief durch ein breites Spektrum von alten Gehölzstrukturen<br />
ergänzt. Dazu gehören 3-4 m hohe Schlehengebüsche und Weißdorn-Gruppen, Einzelsträucher,<br />
kniehohe, extrem verbissene "Bonsai"-Dornsträucher und niedrige Brombeer-Geflechte<br />
sowie zwei uralte Kopfweiden, einige mächtige Solitärbäume (Eschen, Roteiche, Hainbuche) und eine<br />
breite, von Bäumen durchsetzte Hecke, die das malerische Gelände gegen die Agrarlandschaft abgrenzt.<br />
Extensive Nutzung trotz intensiver Beweidung<br />
Die Pflege der Weide erfolgt seit etwa 10 Jahren durch eine Mutterkuh-Herde aus Schottischen Hochlandrindern.<br />
Ziel der Beweidung ist es, eine blüten- und strukturreiche Grasnarbe zu erhalten und eine<br />
Verbuschung zu verhindern.<br />
Von April bis Oktober beweiden 10-11 Kühe und 1 Bulle das Gelände. Die Kühe kalben normalerweise<br />
im Frühling und ein Teil der Herde wird in manchen Jahren vorzeitig von der Koppel geholt,<br />
weil das Pflanzenwachstum im Hochsommer deutlich nachlässt und weil das Futterangebot dann insbesondere<br />
bei niederschlagsarmer Witterung nicht mehr für die gesamte Herde mit den heranwachsenden<br />
Kälbern ausreicht.<br />
Es findet also im Hinblick auf die Verwertung des Aufwuchses eine relativ intensive Beweidung statt,<br />
so dass am Ende der Vegetationsperiode die meisten Flächen kurz abgefressen sind und wie gescho-<br />
Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>