26.12.2012 Aufrufe

Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

87<br />

Naturräumlich wird der südliche Teil des Kreises <strong>Kleve</strong> überwiegend von der Niersniederung, einer<br />

breiten, unter 40 m ü. NN hohen Niederterrassenebene, und den sich im Süden anschließenden und<br />

durchschnittlich etwa 20 m höheren Kempen-Aldekerker Platten (Krefelder Mittelterrassenlandschaft)<br />

dominiert. Die höher gelegenen, in der Regel sandig-kiesigen Flächen der Mittelterrassenlandschaft<br />

weisen meist tiefe Grundwasserstände (> 2m) auf, die je nach Bodenbeschaffenheit unterschiedlich<br />

bewirtschaftet werden. In Bereichen mit Podsol-Braunerden und Braunerde-Podsolen überwiegt die<br />

waldbauliche Nutzung vor dem Ackerbau. Durch jahrhundertelange Plaggendüngung sind in der näheren<br />

Umgebung alter Siedlungen (z. B. Lüllingen, Twisteden) tiefreichend humose Böden entstanden,<br />

die begehrte Ackerböden darstellen. Ertragreiche Braunerden und Parabraunerden finden sich auf den<br />

Lössen und Sandlössen im Gebiet von Straelen und Walbeck und werden durch intensiven Acker- und<br />

Gemüsebau genutzt. Nur dort, wo in flachen Senken großflächig hohe Grundwasserstände auftreten (z.<br />

B. Loehrheide bei Straelen), überwiegen Waldbau und Grünlandnutzung.<br />

In den tiefer gelegenen Naturräumen wie der Fleuthniederung oder dem sich zwischen Geldern und<br />

Weeze erstreckenden Kevelaerer Donkenland nimmt das Grünland dort, wo noch keine Grundwasser<br />

absenkenden Meliorationsmaßnahmen durchgeführt wurden, neben der Waldnutzung noch einen relativ<br />

großen Anteil ein. Insgesamt erreicht die Grünlandnutzung im Südkreis aber bei weitem nicht die<br />

Bedeutung wie in der Rheinaue.<br />

Der geringe Grünlandanteil schlägt sich in einer geringeren Dichte des Steinkauzes nieder. Insgesamt<br />

wurden 132 Steinkauzreviere im Untersuchungsgebiet nachgewiesen. In weiteren 14 Fällen war der<br />

Nachweis unsicher (nur eine schlecht zu lokalisierende Antwort bei zwei oder ggf. drei Kartierungsgängen).<br />

Daraus ergibt sich eine Dichte von 0,33 Paaren pro km 2 bzw. unter Einbeziehung der unsicheren<br />

Nachweise 0,36 Paaren pro km 2 . Verglichen mit den im letzten Jahr erhobenen Daten im Mittelkreis<br />

ist die Dichte noch etwas geringer (0,37 bzw. 0,41 inkl. unsichere).<br />

Wenn man für den Südkreis einen ähnlich hohen Grünlandanteil annimmt wie für den Mittelkreis<br />

(ca. 15 %, die genauen Ergebnisse der aktuellen Flächennutzungskartierung liegen noch nicht vor),<br />

dann steht rein rechnerisch für jedes Steinkauzpaar eine Dauergrünlandfläche von 46 (bei 132 Paaren)<br />

bzw. 41,6 ha (bei 146 Paaren) zur Verfügung. Diese Fläche wäre damit um 5 bis 10 ha größer als die<br />

für Nord- (36,1 ha) und Mittelkreis berechnete (38 bzw. 34,9 ha).<br />

Aus der kartografischen Darstellung (vgl. Übersichtskarte 26 im Anhang II) ist eine klare Ungleichverteilung<br />

der Steinkauzreviere zu ersehen. Die mit Abstand höchste Dichte wurde im Raum Sevelen<br />

registriert, wo allein auf dem DGK-Blatt Oermten 12 bis 13 rufende Männchen verhört werden konnten<br />

und damit die Dichte lokal über 3 Brutpaare pro km 2 liegt. Diese hohe Dichte ist möglicherweise<br />

auf eine größere Zahl künstlicher Nisthilfen zurückzuführen, da in diesem Bereich ehrenamtliche Naturschützer<br />

(NABU-Ortsgruppe Issum) sehr aktiv sind. Andererseits muss dieses Teilgebiet aber auch<br />

optimale Lebensraumeigenschaften bezüglich des Nahrungsangebotes aufweisen, da ansonsten eine<br />

solch hohe Dichte nicht hätte erzielt werden können.<br />

Im übrigen Untersuchungsgebiet sind keine weiteren auffälligen Steinkauz-Konzentrationen festzustellen.<br />

Quasi unbesiedelt ist die waldreiche Bruch-Landschaft zwischen Straelen und Kerken sowie<br />

die großen zusammenhängenden Waldflächen westlich von Geldern bzw. Walbeck (Steprather und<br />

Walbecker Heide) und südlich von Herongen (Wankumer Heide). Nur sehr dünn besiedelt sind auch<br />

die ausgeräumten, intensiv acker- und gartenbaulich genutzten Bereiche in der Umgebung von Kerken<br />

und Rheurdt.<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!