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Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

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zwei von drei singenden Grauammern erst Mitte Juni beobachtet werden. Feldlerche, Wiesenpieper,<br />

Schafstelze und Grauammer konzentrierten sich auf drei Bereiche: östlich der Kalflackmündung, um<br />

die Natostraße am „Körhorstenhof“ und östlich der Natostraße am „Elendshof“ (s. Karte im Anhang).<br />

Andere Flächen – insbesondere die intensiv bewirtschafteten Bereiche – wurden weitgehend gemieden.<br />

Rohrammern, stellenweise auch Sumpfrohrsänger und Dorngrasmücken, traten zu dieser Singvogelgemeinschaft<br />

hinzu.<br />

Ufer bewohnende Singvögel hatten ebenfalls Probleme, nach dem ablaufenden Hochwasser geeignete<br />

Reviere zu finden. Entsprechend gering fielen die Revierzahlen für Sumpf- und Teichrohrsänger aus.<br />

Die Rohrammer wurde durch diese Bedingungen nicht so deutlich bei der Ansiedlung beeinträchtigt.<br />

Wachtelkönige konnten in diesem Jahr ebenso wie Wachteln und Rebhühner nicht festgestellt werden.<br />

Während bei Grau-, Brand- und Nilgans recht gute Brutbestände registriert werden konnten, profitierten<br />

die Enten scheinbar nicht von den hohen Wasserständen. Außer der Stockente brütete von Schnatter-,<br />

Knäk-, Löffel- und Reiherente jeweils maximal ein Paar im Gebiet. Ebenfalls ein Paar konnte bei<br />

Höckerschwan und Teichralle beobachtet werden. Die meisten Paare des Haubentauchers siedelten<br />

sich erst im Juni an und besetzten fast nur im Gewässer südlich von Grieth ihre Reviere. Die häufigsten<br />

Arten Stockente und Blässralle komplettierten die Wasservogelgemeinschaft.<br />

Bestandsentwicklung der Wasser- und Wiesenvögel<br />

Das lang anhaltende Rheinhochwasser im Frühjahr 2001 führte bei fast allen Wasser- und Wiesenvogelarten<br />

zu Bestandsrückgängen. Maximalzahlen oder im langjährigen Vergleich sehr hohe Bestände<br />

konnten nur bei Haubentaucher, Höckerschwan, Grau-, Brand- und Nilgans festgestellt werden, also<br />

Arten, die ganz oder teilweise auf offene Wasserflächen angewiesen sind. Die meisten übrigen Arten<br />

werden sich beim Ausbleiben solch hoher Frühjahrshochwässer in den nächsten Jahren wieder erholen.<br />

Dies gilt einmal für die Gruppe der Ufer bewohnenden Singvögel, deren Bestände in den vergleichbar<br />

nassen Jahren 1995 und 1999 ebenfalls Minima aufwiesen (s. Tab. 12 und 13). Aber auch<br />

die Wiesensingvögel werden in trockeneren Jahren wieder auf ihr zuletzt recht konstantes Niveau<br />

zurückkehren. Dies ist hoffentlich auch bei der Grauammer der Fall, deren Bestände auf ein Minimum<br />

abgesunken sind. Dies war zuletzt im sehr trockenen Jahr 1996 der Fall, so dass vermutet wird, dass<br />

sich Extremsituationen eventuell negativ auf die Ansiedlung auswirken könnten.<br />

Kontinuierliche Rückgänge weisen dagegen die Wiesenlimikolen auf. Hierbei sind es vor allem Kiebitz<br />

und Uferschnepfe, die kontinuierlich abnehmen. Der Kiebitzbestand war in den letzten Jahren<br />

noch relativ konstant, im Frühjahr 2001 waren die größten Bereiche des NSG zur Zeit seiner Brutansiedlung<br />

noch überschwemmt. Bei trockeneren Bedingungen zu Brutbeginn ist in den nächsten Jahren<br />

mit einer eventuellen Bestandserholung zu rechnen.<br />

Obwohl in den letzten Jahren deutlich unterschiedliche abiotische Faktoren vorlagen, bleibt der Rückgang<br />

der Uferschnepfe ungebrochen, ohne dass die Gründe dafür offensichtlich sind. Damit wird die<br />

Art in den nächsten Jahren vermutlich aus dem Gebiet verschwinden, wenn nicht Hilfsmaßnahmen<br />

greifen. Eventuell befindet sich zwischen dem NSG Deichvorland bei Grieth und dem FFH-Gebiet<br />

Kalflack noch ein bislang unbekanntes Restvorkommen. Wiederholt wurden Tiere beobachtet, die in<br />

diese Richtung flogen. Zudem wurden warnende Uferschnepfen auch während der Kartierung der<br />

Kalflack beobachtet.<br />

Dagegen beherbergt das NSG nach wie vor das größte Rotschenkelvorkommen in ganz Nordrhein-<br />

Westfalen (AG WIESENVOGELSCHUTZ DER BIOLOGISCHEN STATIONEN 2000). Neben den Maximalbeständen<br />

in den Jahren 1997 und 1999 liegt der Bestand konstant bei 9 - 11 Paaren, was 20 % des<br />

Landesbestands entspricht. Der Rotschenkel kommt mit den derzeitigen Bedingungen im NSG von<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

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