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Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

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mäßig ausgeführt worden. Mangelnde Nutzung bei gleichzeitig hohem Nährstoffangebot hatte zu artenarmem<br />

Grünland aus massewüchsigen Obergräsern mit hohem Brennesselanteil geführt.<br />

Da eine naturschutzgerechte Wiesenmahd in dem schwierigen Gelände offensichtlich nicht praktikabel<br />

war und nicht zu gewährleisten war, wurde die Pflege umgestellt auf eine extensive Beweidung, die<br />

auch in früheren Jahrzehnten dort üblich war. Angestrebt wird eine Grasnarbe, in der auch düngungsempfindliche<br />

Pflanzen Platz finden, die heutzutage im Wirtschaftsgrünland selten geworden sind.<br />

Bevor die Beweidung 1997 mit ca. 2 Rindern pro ha von Mitte April bis Oktober begonnen wurde,<br />

wurden die Flächen 1996 im Spätsommer noch einmal ordentlich gemäht. Die erste Vegetationsaufnahme<br />

aus dem Mai 96 gibt also den Zustand vor der Nutzungsumstellung wider. Nachdem in den 2<br />

Jahren danach nur geringe Veränderungen und schwache Trends erkennbar waren (vgl. Arbeitsbericht<br />

1998), haben inzwischen deutliche Bestandsumschichtungen stattgefunden.<br />

Dauerbeobachtungsfläche VE 1:<br />

Die Ergebnisse der Vegetationsaufnahmen aus den Jahren 1996-2001 sind in Tabelle 15 dargestellt.<br />

1996 setzte sich der Bestand nahezu ausschließlich aus Wiesen-Fuchsschwanz mit einigen stickstoffliebenden<br />

Begleitarten zusammen. Der Wiesen-Fuchsschwanz ging kontinuierlich von 85 % auf 10 %<br />

Anteil zurück. Gegenläufig entwickelten sich Honiggras und Gemeine Rispe, die von kaum vorhanden<br />

auf jeweils 40 % Anteil zunahmen. Seit dem vierten Untersuchungsjahr hat sich Flecht-Straußgras mit<br />

3-10 % etabliert und Kriechender Hahnenfuß zeigt eine leichte Zunahme auf 3 %. In diesem Zeitraum<br />

tauchen Gemeines Hornkraut und Behaarte Segge erstmalig mit wenigen Exemplaren auf. Dafür sind<br />

die Stickstoffzeiger Kletten-Labkraut und Acker-Kratzdistel vollständig verschwunden und die<br />

Brennnessel von 10 % auf zwischenzeitlich 1 % zurückgegangen. Die Wiederzunahme der Brennnessel<br />

in den letzten 2 Jahren rührt von einer Kotstelle am Rand der Probefläche her, die von den Pferden<br />

zufällig dort angelegt worden war.<br />

Insgesamt lassen sich die Verschiebungen auf die Wiederaufnahme einer regelmäßigen Nutzung zurückführen.<br />

Der hochwüchsige Wiesen-Fuchsschwanz wird gerne gefressen und hat dadurch seine<br />

„überragende“ Stellung eingebüßt. Beim Vieh unbeliebtere und niedrigwüchsige Gräser und Kräuter<br />

konnten sich entsprechend ausbreiten.<br />

Allerdings fallen die Vegetationsveränderungen auf der Gesamtfläche wesentlich gravierender aus, als<br />

es auf der kleinen Probefläche den Anschein hat. Große Bereiche haben sich von monotonen Wiesen-<br />

Fuchsschwanzbeständen in Flutrasen verschiedener Feuchtestufen (K5, K6, K7 ) umgewandelt. Darin<br />

eingestreut sind Trupps von Flatter- und Knäuelbinse und Herden von Wiesensegge, Kammsegge und<br />

Waldbinse. Das wellige Bodenrelief mit lange wasserführenden Rinnen und Mulden ist deutlich erkennbar<br />

und im Frühsommer gibt es ausgeprägte Blühphasen von Wiesen-Schaumkraut und Kriechendem<br />

Hahnenfuß.<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

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