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Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

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85<br />

4.4 Untersuchungsprojekt zur Auswirkung der Überfahrthöhe von Heißluftballonen<br />

auf das Verhalten von rastenden Gänsen<br />

Zu diesem von der LÖBF initiierten Projekt erfolgten erst gegen Ende des Jahres 2001 erste Versuchsfahrten.<br />

Je nach Witterung sind jedoch noch einige Fahrten Anfang 2002 geplant.<br />

4.5 Trauerseeschwalbenprojekt<br />

Der Erfolg der Vorjahre konnte in diesem Jahr erneut gesteigert werden. Am Standort Bienen wurden<br />

bis Ende Mai bei 22 eingesetzten Flößen 17 Brutpaare gezählt, am Standort Praest waren es sogar 24<br />

Brutpaare (25 Flöße). Im weiteren Saisonverlauf kamen in Bienen vier Paare, in Praest noch ein Paar<br />

hinzu. Außerdem siedelten sich Mitte Juni erstmals am Standort Millinger Meer drei Brutpaare an (10<br />

Flöße). Die Gesamtzahl der Brutpaare liegt somit bei mindestens 41, hinzu kommen die acht späten<br />

Paare, die aber, um Doppelzählungen zu vermeiden, nicht zu dieser Summe hinzu addiert werden<br />

sollten. Der erstmals in diesem Jahr mit 10 Flößen bestückte Standort auf der Kalflack nahe Till blieb<br />

unbesiedelt.<br />

Insgesamt schlüpften mindestens 100 Jungvögel in den drei Kolonien: 49 in Praest, 45 in Bienen und 6<br />

am Millinger Meer. In diesem Jahr wurde in der Kolonie Praest der erste geschlüpfte Jungvogel bereits<br />

am 30. Mai festgestellt (die Flöße wurden am 4. Mai ausgebracht!). Das ist der früheste<br />

Schlupftermin, der in den vergangenen fünf Jahren beobachtet werden konnte. Von den 100 geschlüpften<br />

Jungvögeln wurden 61 flügge: 29 in Praest, 26 in Bienen und 6 am Millinger Meer. Der<br />

Bruterfolg bewegt sich somit zwischen 1,24 (alle 49 Brutpaare berücksichtigt) und 1,5 (nur 41 Brutpaare<br />

berücksichtigt) und reiht sich nahtlos in die guten Werte der Vorjahre (1,0 – 1,7) ein.<br />

Wie in den Vorjahren brachten die Untersuchungen zur Nahrungsökologie wieder signifikante Unterschiede<br />

in der Nahrungszusammensetzung der drei Koloniestandorte. Der erstmals untersuchte Standort<br />

am Millinger Meer erreichte beim Fischanteil mit 54% einen neuen Höchstwert (vgl. Abb. 26). In<br />

Bienen betrug der Fischanteil 31,5%, in Praest lag er erstmals mit 20,8% deutlich unter Bienen. Der<br />

relativ geringe Fischanteil wurde in Praest mit im Vergleich zu Bienen deutlich höheren Libellen- und<br />

Falteranteilen ausgeglichen: 10,5% Libellen und 6,2% Falter in Praest gegenüber 4,3% und 0,5% in<br />

Bienen. Damit erreicht der Libellenanteil in Bienen fast den Wert des Vorjahres (4,8%), der das bisherige<br />

Maximum für diesen Standort darstellt; in Praest verfehlt er den bisherigen Höchstwert (16,1%),<br />

ebenfalls aus dem Vorjahr, deutlich. In der Kolonie am Millinger Meer wurden 4,7% Libellen verfüttert.<br />

Regenwürmer spielten in diesem Jahr über die ganze Saison gesehen keine Rolle, konnten aber an<br />

zwei Beobachtungstagen mit 18% und 8% bedeutsame Anteile erzielen. Die beobachteten Fütterungsfrequenzen<br />

waren ähnlich niedrig wie im Vorjahr; Anzeichen für Nahrungsmangel waren vor allem<br />

Anfang Juni festzustellen, als am Standort Praest mindestens vier Jungvögel wenige Tage nach dem<br />

Schlupf starben.<br />

Da ein Ende des Wachstums der Kolonien am Bienener Altrhein noch nicht in Sicht ist, sollte im<br />

nächsten Jahr die Zahl der Flöße in Bienen und Praest nochmals um 5 auf dann je 30 Flöße erhöht<br />

werden. Außerdem ist zu überlegen, ob in naher Zukunft ein weiterer Standort in der nahe gelegenen<br />

Rosau angeboten werden sollte. Dieser sollte spätestens dann eingerichtet werden, wenn die Kapazitäten<br />

in Bienen und Praest voll ausgeschöpft sind. Da aber zugleich auch die beiden übrigen Standorte<br />

im Millinger Meer – hier darf man darauf gespannt sein, ob es zu einer dauerhaften Etablierung der<br />

neu gegründeten Kolonie kommt – und auf der Kalflack wie in 2001 mit je 10 Flößen bestückt werden<br />

sollten und das <strong>Naturschutzzentrum</strong> insgesamt nur über 80 Flöße verfügt, könnte hier ein Engpass<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

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