Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve
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2.8 NSG Übergangsmoor in der Wittenhorster Heide<br />
39<br />
2.8.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
Die Magerweide, die sich durch Selbstberasung auf einer ehemaligen Ackerfläche entwickelt hat,<br />
wurde in diesem Sommer zweimal für einige Wochen von einer 10-köpfigen Heidschnuckenherde<br />
beweidet. Die Zahl der Tiere und der Weidedruck wurde so gering gehalten, dass nach Ende der Weidephasen<br />
jeweils noch struppige Grasbulte und Altgrasreste auf der Fläche vorhanden blieben, um<br />
Habitatstrukturen für diverse Kleintiere zu bieten. Einen Hinweis auf die Wirksamkeit dieser Maßnahme<br />
lieferten Einzelvorkommen der Wespenspinne in entsprechenden Halmstrukturen und auch die<br />
überdurchschnittlich hohe Zahl von Heuschrecken auf der Magerweide. Bislang hat sich die Zusammenarbeit<br />
mit dem ortsansässigen Schäfer gut bewährt.<br />
Im Umfeld des Moorweihers und auf dem Schwingmoor selbst waren keine Eingriffe erforderlich, um<br />
Gehölzjungwuchs zu entfernen.<br />
2.8.2 Monitoring<br />
Die Vegetationsentwicklung zu einer Rotschwingel-Magerweide hat sich auf dem ehemaligen Grasacker<br />
deutlich verlangsamt. Der ursprüngliche Reinbestand aus Italienischem Raygras (Lolium multiflorum)<br />
macht stellenweise immer noch ca. 50 % der Grasnarbe aus, nachdem das Kulturgras in den<br />
ersten 2 Jahren der Extensivierung rasch zurückgegangen war. Kurzlebige Pionierbesiedler wie Wald-<br />
Greiskraut, Kanadischer Katzenschweif, Knäuel-Hornkraut, Acker-Ehrenpreis und Acker-Knäuelkraut<br />
(Senecio sylvaticus, Conyza canadensis, Cerastium glomeratum, Veronica arvensis, Scleranthus annuus)<br />
haben abgenommen, obwohl die Vegetationsdecke noch von moosbedeckten Lücken durchsetzt<br />
ist.<br />
Für das Übergangsmoor ist erwähnenswert, dass es am Südrand der Schwingrasen seit 2000 zu einer<br />
Ausbreitung der Fadensegge (Carex lasiocarpa) gekommen ist. Bislang hatte die stark gefährdete Art<br />
nur mit wenigen Sprossen im Gebiet überdauert. Warum sie nicht schon kurz nach Entbuschung der<br />
Moorlichtung Mitte der 90. Jahre mit einem Vitalitätsschub reagiert hat, ist unklar.<br />
Zur Abschätzung der Reptilienfauna im NSG Wittenhorster Heide wurden stichprobenartige Begehungen<br />
unternommen. Dabei gelangen 8 Nachweise von Waldeidechsen am Weidezaun am Nordrand<br />
des NSG sowie 5 Beobachtungen von Waldeidechsen auf der sonnigen Moorlichtung, wobei 2 Tiere<br />
sich auf den Torfmoospolstern des Schwingmoores aufhielten. Blindschleiche oder die besonders<br />
wärmebedürftige Zauneidechse wurden in diesem Jahr nicht beobachtet.<br />
Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>