Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve
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Bei den verschiedenen Pflegeeinsätzen wurden Einzelbeobachtungen gemacht, die den Artenreichtum<br />
in der Knauheide belegen. So wurden im zentralen Bereich, der seit einigen Jahren regelmäßig im<br />
Hochsommer (Juli/August) gemäht wird, drei Herden des Schmalblättrigen Wollgrases (Eriophorum<br />
angustifolium) mit insgesamt über 50 Fruchtständen entdeckt. Diese Moorpflanze ist zwar seit langem<br />
für das Gebiet bekannt, jedoch war sie seit mindestens 7 Jahren nicht mehr mit blühenden Exemplaren<br />
aufgefallen und schien verschollen. Die jetzt in Erscheinung getretenen Kleinbestände rekrutieren sich<br />
wahrscheinlich aus Pflanzen, die als Kümmerformen überdauert hatten, und infolge der sommerlichen<br />
Mahd wieder so begünstigt wurden, dass sie auch Blüten schieben konnten. Denkbar wäre aber auch<br />
eine Keimung innerhalb der abgemähten „Moorwiesen“-Vegetation aus Waldbinse, Hirse-Segge,<br />
Gilbweiderich, Schwertlilie u.a. (Juncus acutiflorus, Carex panicea, Lysimachia vulgaris, Iris pseudacorus).<br />
Bemerkenswert ist auch das vermehrte Auftreten der Wespenspinne (Argiope bruehnechii), die im<br />
vorigen Jahr erstmalig und mit nur einem Exemplar in der Knauheide zufällig nachgewiesen worden<br />
war. Im August 2001 wurden mehr als 30 Tiere dieser kontrastreich gezeichneten Radnetzspinne in<br />
den Hochstaudenfluren, den Pfeifengras-Horsten und am Rand der bultig bewachsenen Zwergstrauchheide<br />
gefunden.<br />
2.15 NSG Veengraben<br />
2.15.1 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
Das Feuchtgrünland in der Veengraben-Niederung wurde in diesem Sommer von 7 Färsen und trächtigen<br />
Mutterkühen abgeweidet, nachdem in den Jahren 1999 und 2000 die extensive Beweidung mit<br />
einer gemischten Gruppe aus Rindern und Pferden kein zufrieden stellendes Ergebnis erzielt hatte.<br />
Zur Auflichtung der Pioniergebüsche auf einer ehemaligen Ackerbrache, die in die Beweidung einbezogen<br />
ist, wurden im Herbst ca. 10 Birken am Rand vorhandener Rasenlichtungen abgesägt. Der Anteil<br />
besonnter Grasflächen und Saumstrukturen, die vom Vieh offen gehalten werden, wurde dadurch<br />
vergrößert und soll in den kommenden Jahren sukzessive erweitert werden.<br />
Am Ufer der zwei Artenschutzteiche im Süden des NSG waren 1999 drei Hybridpappeln geringelt<br />
worden, um die großkronigen Bäume zum Absterben zu bringen und um damit den massiven Laubeintrag<br />
in die Gewässer zu reduzieren und die Ufervegetation im Umfeld fördern. Die Bäume sind<br />
inzwischen vollständig abgestorben und erfüllen als stehendes Totholz eine wichtige Funktion für<br />
spezialisierte Insekten und Vögel. Im Vorjahr waren noch keinerlei Vitalitätseinbußen an den behandelten<br />
Pappeln zu erkennen.<br />
2.15.2 Monitoring<br />
Im extensiv beweideten Feuchtgrünland wird seit 1996 die Vegetationsentwicklung auf drei ausgepflockten<br />
Dauerquadraten von 3m x 3m verfolgt (s. Tab. 15 u. 16). Die Probeflächen werden alljährlich<br />
im Frühsommer pflanzensoziologisch aufgenommen. Ziel der Daueruntersuchung ist es, die<br />
Vegetationsveränderungen nach Nutzungsänderung zu dokumentieren und den Erfolg oder Misserfolg<br />
der gewählten Pflegemaßnahme festzuhalten.<br />
Vor 1996 war für die Grünlandflächen am Veengraben eine zwei- bzw. einmalige Wiesenmahd vorgesehen.<br />
Diese Pflegemahd war infolge starker Vernässung und zeitweiliger Überflutung nur unregel-<br />
Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>