Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve
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scher und Uferschnepfe günstige Nahrungsbedingungen, obwohl die schmale Abgrenzung des NSG<br />
keine optimalen Brutmöglichkeiten für Wiesenlimikolen bietet, die eine Rundumsicht von ihrem Nest<br />
aus bevorzugen. Hervorzuheben ist die Brut des Rotschenkels (RL 1, 4 BP), der das Gebiet in der<br />
Brutsaison 2001 erstmalig besiedelte und sich im nördlichen Teil des Gebietes in unmittelbarer Altrheinnähe<br />
ansiedelte. Auch der Austernfischer (2 BP) nutzte diese Habitate. Schafstelze (RL 3, 15<br />
BP), Wiesenpieper (RL 3, 5 BP), Feldlerche (V, 6 BP), Kiebitz (RL 3, 3 BP) und Uferschnepfe (RL 2,<br />
1 BP) brüteten im angrenzenden Grünland. Mit dem Brutnachweis der Wachtel (RL 2, 1 BP) stellte<br />
sich 2001 eine Rarität im Gebiet ein, die erfreulich ist. Erstaunlicherweise wählte das Paar den Bereich<br />
„Alter Hafen“ am östlichen Rand der Stadt Rees als Neststandort aus. Demgegenüber konnte das 1999<br />
verhörte rufende Wachtelkönigmännchen 2001 nicht nachgewiesen werden.<br />
Vogelarten, die ihren Verbreitungsschwerpunkt in größeren, mäßig bis nährstoffreichen Lebensräumen<br />
haben, brüten im Untersuchungsgebiet in der Nähe bzw. im Randbereich des Altrheins. Dazu<br />
zählen folgende Arten: Haubentaucher (3 BP), Höckerschwan (3 BP), Graugans (4 BP) und Brandgans<br />
(2 BP). Ihre Bestände zeigen großräumig zunehmende Tendenzen, so auch am Unteren Niederrhein.<br />
Bei den Arten, die einen mit kleineren Gewässern durchsetzten Röhricht- und Gebüschlebensraum<br />
besiedeln, konnte 2001 mit der Knäkente (RL 1) und der Krickente (RL 2 bzw. 1), die mit jeweils<br />
einem Brutpaar vorkamen, eine erfreuliche Bereicherung des Artenspektrums verzeichnet werden. Zu<br />
dieser ökologischen Gruppe zählen weiterhin Stockente (18 BP), Löffelente (RL 2, 2 BP) und Reiherente<br />
(6 BP). Bemerkenswert ist außerdem der relativ hohe Bestand an Teichhühnern (V, 11 BP)<br />
und Blässhühnern (29 BP) im NSG Reeser Altrhein, die auch einen recht guten Bruterfolg hatten. Da<br />
die beiden letztgenannten Arten ihre Nester üblicherweise im nassen Uferröhricht anlegen, werden die<br />
Brutmöglichkeiten für diese Arten bei Niedrigwasser enorm eingeschränkt. Die Wasserstände während<br />
der Brutsaison 2001 waren jedoch für diese Arten optimal, so dass die Brutpaare in den Gewässerrandbereichen<br />
entlang des Altrheins gute Brutbedingungen vorfanden.<br />
Röhrichte und Hochstaudenfluren sind im Untersuchungsgebiet nicht landschaftsprägend, sie sind aber<br />
Bestandteil des reich strukturierten, halboffenen Landschaftstyps mit parkartigem Charakter. Neben<br />
diesen Vegetationstypen wechseln sich Feuchtgrünland, Feldgehölze, Gebüsche, Hecken, Röhrichte,<br />
nasse Brachen und manchmal auch Gewässer kleinräumig ab. Die ökologische Gruppe der Strauch-<br />
und Gehölzbrüter nimmt einen vergleichsweise geringen Anteil der Brutvogelarten im Untersuchungsgebiet<br />
ein, da diese Strukturen weitestgehend fehlen. Diese Arten zeigen aber häufig eine große<br />
Flexibilität bei der Wahl ihrer Nistplätze und konzentrieren sich im Untersuchungsgebiet in den Hochstauden-<br />
bzw. Röhrichtbereichen im Nahbereich des Altarms. Dort befinden sich Nesthabitate von<br />
Röhrichtbrütern wie Sumpfrohrsänger (20 BP), Teichrohrsänger (RL 3, 4 BP), Dorngrasmücke (V<br />
bzw. RL 3, 3 BP) und Rohrammer (V, 5 BP).<br />
Die Vielfalt von insgesamt 48 Brutvogelarten im Gebiet des Reeser Altrheins ist positiv zu bewerten,<br />
da die schmale und lang gestreckte Form des NSG an sich keine optimalen Bedingungen v.a. für die<br />
Ansiedlung von Wiesenvögeln bietet. Zudem wirken sich starke Wasserstandsschwankungen in einzelnen<br />
Jahren und Störungen durch Angler und frei laufende Hunde auf die Ansiedlung von Brutvögeln<br />
negativ aus.<br />
Im Jahr 2001 war der Brutbestand der Wasser- und Wiesenvögel im Vergleich zu den Vorjahren – und<br />
insbesondere zu dem sehr trockenen Jahr 1997 - arten- und individuenreicher. So konnten insbesondere<br />
bei Stockente, Reiherente, Rotschenkel, Wiesenpieper, Feldlerche, Schafstelze und Sumpfrohrsänger<br />
deutlich höhere Brutpaarzahlen erreicht werden als im Jahr 1999. Diese Entwicklung deutet auf<br />
Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>