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Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

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In die vorliegende Untersuchung wurden alle Arten aus den unten angegebenen Gruppen einbezogen.<br />

Die Bestimmung erfolgte nach den in Klammern angegebenen Werken. Auch die ökologische Charakterisierung<br />

wurde, wenn nicht anders genannt, danach vorgenommen.<br />

• Crustacea (Krebstiere, nach GLEDHILL et al. 1993 und EGGERS & MARTENS 2001)<br />

• Isopoda (Wasserasseln, nach GLEDHILL et al. 1993),<br />

• Mollusca (Muscheln und Schnecken, nach GLÖER & MEIER-BROOK 1998)<br />

• Ephemeroptera (Eintagsfliegen, nach BAUERNFEIND 1994 a, b und MALZACHER 1984),<br />

• Megaloptera (Schlammfliegen)<br />

• Heteroptera (Wasserwanzen, nach SAVAGE 1989)<br />

• Trichoptera (Köcherfliegen, nach WARINGER & GRAF 1997 sowie ROBERT & WICHARD 1994)<br />

• Coleoptera (Wasserkäfer, nach DROST et al. 1992).<br />

Die im Lohrwardt-See gefundenen 71 Arten (Tabelle A4 im Anhang I) weisen auf ein überraschend<br />

großes Artenspektrum hin, wie es in einem Baggersee zunächst nicht erwartet wurde. Immerhin wurden<br />

im Lohrwardt-See 11 Arten mehr aus den untersuchten Gruppen gefunden als 1999 im Bienener<br />

Altrhein (60, siehe Arbeitsbericht 2000 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s). Als Vergleich kann v.a. auch das<br />

Reeser Meer Nord genannt werden, in dem REIS (1998) 53 Arten aus denselben untersuchten Gruppen<br />

des Makrozoobenthos fand.<br />

9 der 71 gefundenen Arten (13 %) sind in den Roten Listen geführt, wobei nur für die Mollusken (ANT<br />

& JUNGBLUTH 1999) und die Trichopteren (WICHARD & ROBERT 1999) eine aktuelle Rote Liste für<br />

NRW (beide in: LÖBF (Hrsg.) 1999) vorliegt. Eine regionalisierte Liste (RL NR) liegt ausschließlich<br />

für die Trichopteren vor. Für die anderen Gruppen konnten die Einstufungen nur nach der Roten Liste<br />

für die Bundesrepublik Deutschland (BFN 1998) vorgenommen, so weit sie überhaupt vorlagen (nicht<br />

für Crustacea, Isopoda und Megaloptera). Insgesamt ist der Bearbeitungsstand der Roten Listen für die<br />

eher unauffälligen Organismen des Makrozoobenthos deutlich schlechter als z.B. für Vögel, Amphibien<br />

und Libellen.<br />

Eine zusätzliche Aussage lässt sich aber durch die Zuordnung von Arten zu charakteristischen<br />

(Teil)Lebensräumen und die Betrachtung ihrer Habitatansprüche gewinnen. Die Mehrzahl der gefundenen<br />

Arten kann dabei als euryök angesehen werden und ein vergleichsweise breites Spektrum von<br />

Gewässerhabitaten besiedeln. Ihre Vielzahl im Lohrwardt-See erfordert dennoch eine vergleichsweise<br />

hohe ökologische Bewertung.<br />

Die gewässerphysikalischen und –chemischen Untersuchungen des Lohrwardt-Sees in den letzten<br />

Jahren hatten zum Ergebnis, dass der See trotz unzureichender Bewertungsmöglichkeiten mit üblichen<br />

Verfahren und ausgedehnter Sauerstoffdefizite im Tiefenwasser als mesotroph einzustufen ist<br />

(s. zusammenfassende Darstellung im Arbeitsbericht 2000). Diese Aussage wird unterstützt durch eine<br />

Gruppe von im Jahr 2001 im Lohrwardt-See mit z.T. hoher Abundanz nachgewiesenen Makrozoobenthos-Arten<br />

(charakterisiert durch Haliplus flavicollis, (Molanna angustata) und Valvata piscinalis),<br />

die in der Literatur als Besiedler von bevorzugt mesotrophen Gewässern beschrieben werden. Sie präferieren<br />

demnach nährstoffärmere Bedingungen und sind durch Eutrophierung bedroht.<br />

Eine andere Gruppe von Arten wurde besonders im tlw. breiten Gürtel der submersen Wasserpflanzen<br />

des Lohrwardt-Sees gefunden und/oder ist nach der untenstehenden Literatur an solche gebunden.<br />

Diese Gruppe umfasst einige Käfer (Haliplus immaculatus und H. confinis, Hygrotus versicolor und<br />

Helochares lividus) und Köcherfliegen (Mystacides- und Athripsodes-Arten, Cyrnus flavidus und Ecnomus<br />

tenellus).<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

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