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Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve

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Warum funktioniert die Beweidung in der Siepheide so gut?<br />

Die Hochlandrinder und die praktizierte Beweidungsintensität haben sich für die Pflege der Triftweide<br />

an den Unteren Nuthseen ausgezeichnet bewährt und nahezu optimale Resultate für den Biotop- und<br />

Artenschutz erzielt.<br />

Das ist zum Teil auf die lokalen Rahmenbedingungen zurückzuführen:<br />

Die Weidefläche umfasst trockene, mittlere und feuchte Abschnitte. Sie besitzt zahllose schattige<br />

Plätze und ist mit 7 Hektar groß genug, um der Herde bei jeder Witterung geeignete Aufenthaltsorte<br />

zu bieten. Es kommt dadurch nicht zu katastrophalen Trittbelastungen oder Kotanhäufungen in wertvollen<br />

Vegetationseinheiten.<br />

Ganz entscheidend ist aber die kundige und flexible Weideführung durch den Herdenbetreuer:<br />

Einerseits soll der verwertbare Aufwuchs im Laufe der Vegetationsperiode möglichst vollständig abgeweidet<br />

werden. Andererseits müssen Teile der Herde bei Futterengpässen, die in niederschlagsarmen<br />

Sommern auftreten, rechtzeitig auf andere Flächen umgetrieben werden, um Zufütterung von<br />

vorneherein ausschließen zu können und Überbeanspruchungen der Grasnarbe zu vermeiden. Das wird<br />

an den Nuthseen ohne Probleme praktiziert, weil der Viehhalter eigene Weideflächen außerhalb des<br />

Schutzgebietes zur Verfügung hat, wo die Tiere ohnehin das Winterhalbjahr verbringen. Auch sind die<br />

Tiere so zahm, dass ein Abtransport keine Umstände bereitet.<br />

Grundsätzlich ist festzustellen, dass ein Viehhalter, der botanisch wertvolles Grünland naturschutzgerecht<br />

beweiden will, unbedingt auch andere Weideflächen zur Verfügung haben muss, wo er ohne<br />

Naturschutzauflagen die Tiere halten kann und die Ansprüche der Tiere uneingeschränkt erfüllen<br />

kann.<br />

2.16.2 Monitoring<br />

2.16.2.1 Vegetationskundliche Aufnahmen<br />

In der Siepheide besteht die Grasnarbe überwiegend aus mäßig nährstoffreichen Ausprägungen der<br />

Weidelgras-Weißkleeweide. Stellenweise deuten Feuchtigkeitszeiger wie Hasenpfoten-Segge oder<br />

Sumpf-Kratzdistel (Lolio-Cynosuretum lotetosum) auf dauerfeuchte Bodenverhältnisse hin.<br />

Eine sandig-kiesige Teilfläche wird von der so genannten Rotschwingel-Magerweide (Festuco-Cynosuretum)<br />

eingenommen, in die trockene Sonderstandorte eingestreut sind. Hier wachsen zahlreiche<br />

düngungsempfindliche, meist kleinwüchsige Wildblumen, die heute nicht nur im Wirtschaftsgrünland,<br />

sondern auch an Wegrändern und Böschungen nahezu restlos verschwunden sind. Dazu zählen Rundblättrige<br />

Glockenblume, Kleine Bibernelle, Acker-Hornkraut und Kriechende Hauhechel aber auch<br />

kurzlebige Lückenbüßer wie Vogelfuß und Nelkenschmiele, die durch Viehtritt offen gelegte Störstellen<br />

besiedeln.<br />

In Tabelle 17 sind bemerkenswerte Gefäßpflanzen auf der Magerweide aufgelistet.<br />

Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>

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