Inhaltsverzeichnis - Naturschutzzentrum Kleve
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Abb. 17: Flach überstaute binsenreiche Flutrasen in der abflusslosen Senke in der Siepheide (März 1999)<br />
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Gehölzpflege durch Rindvieh<br />
Von den Hochlandrindern werden alle erreichbaren Gehölze mehr oder weniger befressen und gelegentlich<br />
mit den Hörnern bearbeitet. Die dabei herausmodellierten Verbissformen der überlebenden<br />
Dornsträucher bilden ein typisches Element auf der Triftweide. Sie sind nicht nur wertvoller Biotopbestandteil,<br />
sondern sie bestimmen auch das arkadisch anmutende Landschaftsbild.<br />
Trotz des Selektionsdrucks, den das Vieh auf die Gehölze ausübt, kann es vereinzelt zur Neuansiedlung<br />
von bewehrten Sträuchern - hauptsächlich Weißdorn- kommen. Kleine Dornsträucher wachsen<br />
unter strengem Verbiss extrem langsam und entwickeln Bonsai-artige Formen, die sie über viele Jahre<br />
beibehalten können. Andererseits werden vereinzelt auch Sträucher vollständig zugrunde gerichtet,<br />
wenn sie aus unerfindlichen Gründen wochenlang als bevorzugte Kratzbürste herhalten müssen. Die<br />
Gehölzverteilung unterliegt somit einem dynamischen Gleichgewicht, das vom Vieh reguliert wird<br />
und bislang ohne menschliche Pflegeeingriffe auskommt.<br />
Abb. 18: Trockene Rotschwingel-Magerweide mit verbissenen Weißdorn-Sträuchern<br />
Der Gehölzverbiss wirkt sich für die Grasnarbe positiv aus, weil zurechtgestutzte Gebüsche weniger<br />
Schatten werfen und weniger Laub abwerfen als freiwachsende Gehölze. Viele der selten gewordenen<br />
Rasenkräuter und Wiesenblumen sind extrem lichtbedürftig und verlieren ihre Konkurrenzfähigkeit<br />
schon bei kurzzeitiger Beschattung.<br />
Arbeitsbericht 2001 des <strong>Naturschutzzentrum</strong>s im Kreis <strong>Kleve</strong>