Ausgabe 02/2023
| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche
| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche
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keinen Druck. Ehrlich gesagt hätte ich schon<br />
damit gerechnet, dass wir im ersten Quartal<br />
dieses Jahres deutlich mehr spannende<br />
Grundstücke auf dem Markt sehen werden.<br />
Überteuerte, kleinere Projekte gibt es genug<br />
am Markt. Ich glaube, da wird das zweite<br />
Halbjahr ein wenig spannender.<br />
Wann, glauben Sie, wird der Markt wieder<br />
anspringen?<br />
Klement: Frühestens im dritten Quartal.<br />
Derzeit kommen eben mehrere Parameter<br />
zusammen. Ich fürchte, dass der Krieg in<br />
der Ukraine nicht kurzfristig endet. Ich<br />
sehe mittlerweile keinen Lösungsansatz,<br />
wie dieses Ende aussehen könnte. Aber das<br />
zum Investieren verfügbare Kapital wird<br />
nicht weniger – auch wenn Anleihen wieder<br />
zunehmend in den Fokus der Anleger rücken.<br />
Daneben ist die freie Immobilienquote<br />
abhängig von den Bewertungen, auch dies<br />
wird sich wieder entspannen.<br />
Ein von langer Hand geplanter Einstieg?<br />
Klement: Der Einstieg in Polen war langfristig<br />
geplant.<br />
Der Krieg in der Ukraine hat sie nicht<br />
abgehalten?<br />
Klement: Wir haben mit unseren Investoren<br />
und Bankpartnern die Sachlage intensiv diskutiert.<br />
Angenommen, Putin siegt in der Ukraine<br />
Bekommen Sie auch den Bestand ESGtauglich<br />
hin? Oder gibt es Einzelobjekte,<br />
bei denen man sagt: da wird es unwirtschaftlich?<br />
Pfundner: Wir haben sicher Objekte, auf die<br />
das zutrifft. Vor allem bei Retailflächen in den<br />
Fachmärkten – Pappdeckel mit einem Blechdach<br />
oben drauf. Das ist sehr schwierig, das<br />
ESG-tauglich zu machen.<br />
Im Moment fehlt ein nachhaltiges Pricing.<br />
Wenn man das nachhaltige Pricing kennt,<br />
dann wird man versuchen, Produkte zu<br />
finden, die das Pricing bringen. Was ich ausschließen<br />
kann, ist, dass Projektentwickler<br />
Verluste realisieren, damit die Kapitalgeber<br />
Gewinne schreiben können.<br />
Klement: Die Preise werden sicher nicht billiger.<br />
Ich glaube nicht, dass sich die Baupreise<br />
deutlich nach unten bewegen werden. Bei<br />
den reinen Baustoffpreisen erwarte ich eine<br />
Seitwärtsbewegung. Jetzt schlagen aber die<br />
Personalkosten voll durch.<br />
Pfundner: Jetzt gilt es, die Business-Pläne an<br />
die neuen Rahmenbedingungen zu adaptieren.<br />
Sie haben vor kurzem ein Projekt in Polen<br />
gestartet …<br />
Klement: Für uns als Gruppe ist es das erste<br />
Projekt in Polen. Aber unsere drei Eigentümer-Familien<br />
und ein Großteil unseres<br />
Managements sind oder waren sehr stark in<br />
Polen aktiv. Die geografischen Kennzahlen<br />
stimmen. Polen wird aus unserer Sicht am<br />
stärksten vom Kriegsende in der Ukraine<br />
profitieren. Das andere Thema ist, dass wir<br />
von der Bau- und Servicequalität, die man<br />
vor Ort bekommt, mehr als überzeugt sind.<br />
Auf den Punkt gebracht: Der Zeitpunkt ist<br />
richtig, sich dort stärker zu positionieren.<br />
– was dann, wenn er weiter nach Westen, nach<br />
Polen geht? Wenn das passiert, dann haben<br />
wir kein Problem in Polen. Dann haben wir ein<br />
Problem, egal wo wir sind.<br />
Pfundner: Ein weiterer wichtiger Punkt ist<br />
unser ESG-Ansatz, den wir wirklich verkörpern,<br />
der vor allem bei Bestandsimmobilien<br />
einen absoluten Mehrwert liefern wird. Dieser<br />
Ansatz ist in Polen noch deutlich geringer<br />
ausgeprägt als in Österreich. Ehrlich gesagt:<br />
In Österreich ist der Ansatz auch nicht so weit<br />
ausgeprägt. Ich bin mir sicher, dass wir hier<br />
eine Vorreiterrolle einnehmen können.<br />
Notwendige Investitionen werden wohl<br />
nicht auf den Mieter umgelegt werden<br />
können?<br />
Pfundner: Das wird nicht funktionieren. Oft<br />
wird am Ende der Aufwand so groß sein, dass<br />
man besser sagt: Ich mache es gar nicht.<br />
Klement: Investitionen lohnen sich. Wir<br />
haben es gerade zum ersten Mal gesehen,<br />
dass man über ein ESG-konformes Haus<br />
im Bestand günstigere Finanzierungen<br />
bekommt. Das hat es noch nie gegeben.<br />
Wir haben es jetzt zum ersten Mal in einem<br />
Finanzierungsangebot gelesen.<br />
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