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Ausgabe 02/2023

| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche

| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche

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werden, ist hilfreich. Auch wenn ich mit der<br />

Thematik vertraut bin, gibt es andere, die das<br />

wesentlich besser beurteilen können, weil sie<br />

sich tagtäglich damit befassen. Es ist sicher<br />

ein österreichisches und deutsches Spezifikum,<br />

vielleicht in Deutschland sogar noch<br />

ein Stückchen mehr als bei uns, dass wir in<br />

der Administration ersticken und uns selbst<br />

das Leben schwer machen. Ich glaube, dass<br />

wir, wenn wir ein gemeinsames Ziel haben,<br />

das wir mit aller Konsequenz verfolgen – und<br />

die Klimawende ist so ein Ziel – alles, was die<br />

Erreichung erleichtert, unterstützen sollten.<br />

elektronisch angelegt werden kann. Der<br />

gilt allerdings dann nicht für die ÖBB und<br />

auch nicht für andere öffentliche und<br />

private Auftraggeber. Jeder will sein eigenes<br />

Formular. Dabei ist der Bautagebericht nur<br />

eines von tausenden Formularen, die wir<br />

erstellen müssen. Und bei der Planung ist es<br />

nochmals etwas komplexer. Da gibt es ganz<br />

viele Planer, die digital so arbeiten, wie es für<br />

sie optimal ist – was verständlich ist. Aber<br />

in der digitalen Welt wären abgestimmte<br />

Prozesse notwendig.<br />

In Deutschland wird seit ein, zwei Jahren<br />

über serielles Bauen diskutiert. Da wird<br />

etwa argumentiert, dass man bei einer<br />

gewissen Vorfertigung eine bessere<br />

Qualitätskontrolle hat. Ist serielles Bauen<br />

eine Chance, günstiger zu bauen? Und wo<br />

sehen Sie sonst noch Möglichkeiten, um<br />

Kosten zu sparen?<br />

Sicher ist das serielle Bauen eine Möglichkeit,<br />

Kosten einzusparen. Eine weitere wäre<br />

es, wie vorhin angeführt, Vertragsverhältnisse<br />

einzuführen, die sicherstellen, dass<br />

Wann kommt die CO2-freie Baustelle?<br />

Bis 2040. Der entscheidende Punkt ist, wie<br />

ich vorhin schon gesagt habe, dass wir bei<br />

den Baumaterialien erheblichen Nachholbedarf<br />

haben, allen voran beim Zement und<br />

beim Stahl. Es liegt an der Bauwirtschaft<br />

selbst, sich zu überlegen, welche Geräte wir<br />

einsetzen und wie wir die Abläufe optimieren<br />

und damit den CO2-Ausstoß minimieren.<br />

Wie schaut es mit elektrischen<br />

Baufahrzeugen aus?<br />

Da gibt es nicht viel am Markt. Das sind im<br />

Wesentlichen Prototypen. Und die setzen wir<br />

auch ein. Insgesamt sehe ich da Parallelen<br />

zur Elektromobilität: Da steckt ganz viel Geld<br />

und Know-how drinnen. Dennoch fährt noch<br />

nicht jeder mit dem Elektroauto, aber das<br />

wird zunehmen.<br />

Wie weit fortgeschritten ist die Digitalisierung<br />

auf den heimischen Baustellen?<br />

Im Spiegel war kürzlich zu lesen, dass in<br />

Deutschland jede Hühnerfarm stärker<br />

digitalisiert ist als eine Baustelle…<br />

Die Meinung, dass es bei der Digitalisierung<br />

am Bau Luft nach oben gibt, teile ich zu<br />

hundert Prozent. Nur ganz ehrlich: Wie viele<br />

Hühnerfarmen gibt es? Vielleicht hundert.<br />

Und wie viele Baustellen? Sicher Zigtausende.<br />

Man darf nicht vergessen, dass jede<br />

Baustelle eigene Anforderungen hat. Nicht<br />

nur eine andere örtliche Umgebung mit<br />

anderen Witterungsverhältnissen, sondern<br />

vor allem andere Anforderungen des<br />

Auftraggebers. Das ist der Grund, warum wir<br />

uns bei der Digitalisierung so schwertun.<br />

Beispielsweise diskutieren wir gerade mit<br />

der Asfinag über die Vereinheitlichung<br />

eines Bautageberichts, damit dieser auch<br />

„Nur ganz ehrlich: Wie viele<br />

Hühnerfarmen gibt es? Vielleicht<br />

hundert. Und wie viele Baustellen?<br />

Sicher Zigtausende.“<br />

Ist das ein Ruf nach mehr<br />

Standardisierung?<br />

Natürlich! Das ist ein lauter Ruf nach<br />

Standardisierung. Wären etwa in Österreich<br />

die Abnahmeformulare oder die Bauprozessformulare<br />

standardisiert, würde alles viel<br />

einfacher gehen. Ich erinnere an das zuvor<br />

angeführte Beispiel mit dem BIM-Merkmalserver.<br />

Die Merkmale sind nicht standardisiert.<br />

Punkt. Wir versuchen insgesamt zwar,<br />

einiges über die Verbände zu koordinieren,<br />

aber das ist natürlich nur ein Versuch und<br />

keine Vorgabe.<br />

Da müsste also der Staat eingreifen?<br />

Ja, selbstverständlich.<br />

Aber grundsätzlich ist es sicher für große<br />

Player in der Bauwirtschaft einfacher, auf<br />

die Digitalisierung zu setzen?<br />

Keine Frage. Vor allem, weil das eine Menge<br />

Geld kostet. Da braucht man Top-Personal.<br />

Und das musst du dir erst leisten können.<br />

Dabei tun sich größere Unternehmen<br />

leichter.<br />

Peter Krammer,<br />

Swietelsky<br />

Bauprojekte frühzeitig umfassend und<br />

optimiert durchgeplant werden. Dazu gehört<br />

auch, rechtzeitig zu wissen, welche Bauteile<br />

man vorproduzieren kann. Das ist ein<br />

Kreislauf, der endlich in Angriff genommen<br />

werden muss, ansonsten werden wir nicht<br />

besser werden…<br />

Wie gehen Sie bei Swietelsky mit dem<br />

Thema ESG um?<br />

Das ist eine Herausforderung, der wir uns<br />

stellen, die wir sehr ernst nehmen, die in fast<br />

allen Bereichen eine Rolle spielt und der man<br />

sich auch stellen muss, um besser zu werden.<br />

Gerade arbeiten wir etwa wieder an unserem<br />

Nachhaltigkeitsbericht, der im Herbst<br />

herauskommen wird.<br />

Werden Sie, wie auch andere Player in der<br />

Baubranche, verstärkt mit Holz arbeiten?<br />

Sie sind im Vorjahr eine Kooperation mit<br />

Binderholz eingegangen…<br />

Ja, das gehört für uns in diesem Zusammenhang<br />

dazu. Für mich ist es wesentlich, in der<br />

Planung und auch Produktion möglichst<br />

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