Ausgabe 02/2023
| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche
| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche
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Mag. Dr. Franz Gschiegl<br />
Seit über 40 Jahren Börsen-, Finanz- und Wirtschaftsexperte mit Vorstandspositionen<br />
in der ERSTE-Group. Ständiger Autor im Wirtschaftsmagazin „GEWINN“.<br />
Co-Autor zahlreicher Fachbücher. Jüngst in Alterspension als konzessionierter Unternehmensberater<br />
aktiv. Von Beginn an im Vorstand des „Nachhaltigkeitsforums<br />
Illmitz“ für die Bereiche Finanzen und Wirtschaft zuständig. Sein Ziel: In unserem<br />
„Thinktank“ mitwirken um „etwas zu bewegen“ und einen nachhaltigen „positiven<br />
Footprint“ zu hinterlassen.<br />
mittelanbau benötigte Fläche (sieben Mal mehr als die für die Tiere<br />
genützte Fläche!) und die Importe, etwa von Futtersoja, berücksichtigt.<br />
Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte der Blick auf saisonale und<br />
regionale Produkte geschärft werden.<br />
Neben den bekannten Inflationstreibern wie dem Höhenflug der<br />
Energie- und Rohstoffpreise, die Lieferkettenengpässe, die Nachholeffekte<br />
nach der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine sowie<br />
der oben erwähnten Lohn- und Gehaltssteigerungen fällt ein nicht<br />
unbeträchtlicher Teil auf die „Gewinninflation“. Viele Unternehmen<br />
nützen sie, um ihre Marktmacht zu kräftigen, und für zusätzliche<br />
Preiserhöhungen. Langfristig wird sich in einer freien Marktwirtschaft<br />
über die Angebots-/Nachfragekonstellation das Preisniveau<br />
einpendeln, schwierig ist das nur bei Abhängigkeiten wie etwa im<br />
Energie- und Grundnahrungsmittelsegment. Preiserhöhungen etwa<br />
beim Treibstoff werden meist rasch auf die Konsumenten überwälzt,<br />
Reduktionen erfahrungsgemäß erst zeitverzögert.<br />
Im jetzt oft zitierten Gastronomie- und Beherbergungsbereich<br />
werden wohl weitere Preissteigerungen zu erwarten sein, der Fachkräftemangel,<br />
die hohen Energiepreise und eben auch die höheren<br />
Wareneinsätze müssen sich naturgemäß niederschlagen. Im Luxussegment<br />
wird dies nicht so tragisch sein: Ob die Gäste in einem<br />
renommierten Haubenlokal für ein Menü 180 Euro statt 140 Euro<br />
bezahlen, wird wohl kaum eine Rolle spielen. Im „Wirtshaus um die<br />
Ecke“ wird’s wohl enger werden. Dies zeigt leider auch schon die aktuelle<br />
Pleitenstatistik.<br />
Lösungen zur raschen Inflationsbekämpfung sind in einer freien<br />
Marktwirtschaft nicht einfach, wie bereits erwähnt wird die Angebots-/Nachfragekonstellation<br />
ein Regulativ ergeben, auch mit dem<br />
Vermerk auf entsprechende Firmenschließungen. Diese „Marktbereinigungen“<br />
sind unangenehme, aber natürliche Folgen: Viele<br />
„Zombieunternehmen“, die nur durch Förderungen die Pandemie<br />
überstanden haben, werden eben ausscheiden.<br />
Auch die zurecht als viel zu spät kritisierten Zinserhöhungen der<br />
Notenbanken als Lenkungsmaßnahme greifen nur zeitverzögert und<br />
abgeschwächt. Die erhöhten Finanzierungskosten treffen wohl etwa<br />
die Immobilienbranche oder andere Bereiche mit hohem Fremdkapitalanteil.<br />
Zu ergänzen ist noch, dass die Leitzinserhöhungen durch die<br />
EZB (Europäische Zentralbank) nur noch begrenztes Potenzial haben,<br />
bei über vier Prozent wären etwa für Italien, Spanien und Frankreich<br />
die Refinanzierungen der Staatsschulden nicht mehr so einfach…<br />
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