Ausgabe 02/2023
| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche
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Zum Autor<br />
Michael Haugeneder von der Forschungs- und Sonderplanungsgesellschaft<br />
ATP sustain ist Präsidiumsmitglied der<br />
ÖGNI, ÖGNI-Auditor, BREEAM Assessor, BREEAM in-use<br />
Auditor, LEED AP und EU Taxonomy Advisor.<br />
Finanzierungspläne mit Zukunftsblick<br />
Kommentar: Michael Haugeneder<br />
Der Druck auf die Immobilienwirtschaft, ob in Sachen<br />
Neubau oder Bestand, dem Klimaschutz und<br />
dem Umbau des europäischen Wirtschaftsraumes<br />
in eine zirkuläre klimaschonende Wirtschaft, steigt<br />
enorm. Es stellt sich die Frage nach der Finanzierbarkeit<br />
bzw. nach einem tragfähigen ökonomischen<br />
Modell zur Bereitstellung ausreichender Flächen<br />
für Wohnen, Arbeiten, Bildung oder Gesundheit.<br />
Fotos: Florian Schaller, Adobe Stock<br />
Blick in die Zukunft<br />
Die EU-Taxonomie ist keine bürokratische Belastung,<br />
sondern eine Chance, um zukunftsfit die eigene<br />
Immobilie und damit den europäischen Wirtschaftsraum<br />
zu entwickeln und zu stabilisieren. Die<br />
Datenfrage ist in diesem Fall keine Sicherstellung<br />
der Nachweisführung zu bekannten Risiken, ähnlich einem abschließenden<br />
Gutachten oder einer Technischen Due Diligence (Blick in<br />
die Vergangenheit), sondern die Erhebung von Baselinedaten zur<br />
strategischen Entwicklung des Immobilienwirtschaftsraumes, und<br />
das basierend auf den Assetdaten und dem dazugehörigen Dekarbonisierungsfahrplan.<br />
Klimaschutz<br />
Derzeit befindet sich die gesamte Branche im Blindflug hinsichtlich<br />
der wesentlichen Klimaschutzziele, aber auch Abhängigkeiten vom<br />
EU-Ausland – wie beispielsweise bei fossiler Energie, Lieferketten,<br />
Schadstoffen, Wasserverbrauch, Versiegelung. Wir denken nicht an<br />
die Risiken des vor uns liegenden Klimawandels und des finanziellen<br />
Verlusts. Um planbar sein Gebäude, sein Portfolio und Finanzströme<br />
zu steuern, ist es wichtig, diese Risiken zu erheben und Ziele zu erreichen,<br />
wie die Forcierung regenerativer Energie, den Umbau der Lieferketten<br />
in eine europäische Kreislaufwirtschaft, die Schadstofffreiheit<br />
für saubere Materialkreisläufe und den Wasserschutz. Die Risiken des<br />
Klimawandels müssen drastisch reduziert werden, sodass es zu den<br />
Klimakatastrophen gar nicht kommt.<br />
Digitalisierter Kreislauf<br />
Um das zu erreichen und ein gutes Wirtschaftswachstum in einem<br />
begrenzten Raum zu ermöglichen, benötigt es einen klassischen<br />
P (Plan) D (Do) C (Check) A (Act)-Prozess. Dies ist die grundlegende<br />
Vorgangsweise bei einer Gebäudezertifizierung nach ÖGNI für eine/n<br />
Immobilienneubau/-renovierung und den Immobilienbetrieb. Essentiell<br />
dabei ist das Werkzeug BIM zur vollständigen Digitalisierung<br />
einer Immobilie über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Für die<br />
Zertifizierung werden allerdings derzeit nur die Daten aus Planung<br />
und Errichtung verwendet, nicht jene aus Projekteentwicklung und<br />
Betrieb. Der klassische lineare Finanzierungsplan muss durch einen<br />
digitalisierten Kreislaufprozess ersetzt werden – lebenszyklusorientiert<br />
mit Zukunftsblick. Damit verbleiben die Daten und die Verantwortung<br />
für die sichere Zukunft auch bei der Verursacherin von rund<br />
40 Prozent aller CO2-Emissionen – nämlich der Immobilienbranche.<br />
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