Ausgabe 02/2023
| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche
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Wein &<br />
Immobilien<br />
Frisch von der Leber weg<br />
Ein lockeres Gespräch bei einem Weinstreifzug mit<br />
Karin Schmidt-Mitscher, Bereichsleiterin Wohnbau<br />
bei der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen.<br />
Jeder ist mit<br />
ESG beschäftigt<br />
Fehlende Klarheit. Immer noch gibt es keine vollständige gesetzliche<br />
Grundlage, was die Handlungen aller Akteure erschwert. Am Thema vorbei<br />
kommt trotzdem niemand.<br />
Kolumne: Lisa Grüner<br />
U<br />
nser erster Wein, ein Riesling<br />
Nussberg 2<strong>02</strong>1 von Johannes<br />
Müller zeigt sich in feinem<br />
Strohgelb im Glas. Ein klassischer<br />
Riesling mit einer guten Harmonie aus<br />
Frucht, Säure, Süße und Würze. „Beim ESG gibt<br />
es naturgemäß verschiedene Perspektiven“,<br />
erklärt Karin Schmidt-Mitscher, Bereichsleiterin<br />
Wohnbau bei der Erste Bank der oesterreichischen<br />
Sparkassen. „Ich spreche aus der<br />
Sicht eines Bankinstituts, das stark geprägt<br />
von Regularien ist und entsprechende Berichte<br />
abliefern muss.“ Eine große Herausforderung<br />
sieht Schmidt-Mitscher beim Kreditportfolio.<br />
„Wir haben Ziele, wieviel Neugeschäft grün sein<br />
muss, aber auch bis wann unser Bestand grün<br />
sein muss. Dabei stehen wir vor dem Problem,<br />
dass in der EU-Taxonomie noch nicht alle Kriterien<br />
klar definiert sind. Wir orientieren uns<br />
daher nicht nur an der EU-Taxonomie, sondern<br />
spinnen das Thema weiter. Wir als Erste Bank<br />
haben definiert, dass im Jahr 2<strong>02</strong>6 25 Prozent<br />
des Unternehmenskreditportfolios grün sein<br />
soll. Bis dahin ist nicht mehr viel Zeit.“<br />
Valide Datenlage<br />
Also nächsten Wein von Johannes Müller probieren<br />
wir den Pinot Blanc Ried Mitterberg,<br />
Heiligenstadt 2<strong>02</strong>1. Schmidt-Mitscher ist ein<br />
Fan des Wiener Weins und lobt die Duftigkeit<br />
des Weißburgunders. Am Gaumen zeigt er sich<br />
frisch und seidig zugleich, mit verspielten Zitrusnoten<br />
und leicht nussig. Dabei kommen wir<br />
auf das große Thema valider Daten. „Im Bestand<br />
müssen wir viel mit Annahmen arbeiten, weil<br />
wir nicht die Datenlage haben. Dabei ist es auch<br />
im Interesse der Kunden, Daten zu haben und<br />
diese weiterzugeben. Die Herausforderung ist<br />
dann, die Daten aufzubereiten, um daraus eine<br />
Strategie entwickeln zu können. Im Neubau tun<br />
wir uns da viel leichter.“ Hier spielt Schmidt-<br />
Mitscher auf die Energieproblematik an. „Der<br />
Mieter ist Partner des Energieunternehmens.<br />
Der Vermieter hat den Energieausweis und<br />
damit eine theoretische Zahl, aber beim Verbrauch<br />
hat er praktischen Daten. Mit den Smartmetern<br />
kann man das Problem vielleicht lösen.<br />
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang<br />
die Initiative ECORE. Da wird versucht, einen<br />
Standard zu entwickeln, an dem sich Gewerbliche<br />
Unternehmen orientieren können.“<br />
Als dritten Wein von Johannes Müller probieren<br />
einen Roter Traminer 2<strong>02</strong>1. Ein sehr fruchtiger<br />
Wein, im Geschmack saftig, süß mit leicht<br />
an Rosen und Litschi erinnerndes Aroma. Doch<br />
zurück zur Nachhaltigkeit. „Die großen Unternehmen,<br />
die am Kapitalmarkt sind, haben bereits<br />
eine Nachhaltigkeitsberichterstattung. Das<br />
Ziel ist für alle gleich: wir müssen schauen, wie<br />
kommen wir raus aus Öl und Gas und wo sind<br />
Möglichkeiten zur Optimierung. Dazu braucht<br />
es eine Strategie und im Idealfall eine Zeitleiste,<br />
wie man das bis 2035 schafft.“ Schmidt-<br />
Mitscher wünscht sich hierfür eine gesetzliche<br />
Grundlage, denn dann gäbe es Klarheit – für<br />
alle Player. Auch soll die Bürokratie erleichtert<br />
werden. „Ein mittlerer, größerer Kunde hat<br />
nicht nur eine Bankverbindung, das heißt, er<br />
muss pro Bank viele Formulare ausfüllen. Ideal<br />
wäre, in einem frühen Stadium ein Formular zu<br />
befüllen, auf das alle zugreifen können.“<br />
Dekarbonisierungsstrategie<br />
Der Blaufränkisch Roter Schotter 2019 von Pia<br />
Strehn zeichnet sich durch eine faszinierende<br />
Mineralik, tiefgründige Eleganz und dichte<br />
Aromatik von roten Früchten aus und zeigt<br />
sich in schöner dunkelroter Farbe im Glas. Dabei<br />
spricht Schmidt-Mitscher die derzeitigen<br />
Schwachpunkte der ESG-Auflagen an. „Ganz<br />
klar, das Thema ESG als Ganzes ist nicht mehr<br />
wegzudenken, doch eigentlich muss man sich<br />
die Frage stellen, ob die Unternehmen eine<br />
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