Ausgabe 02/2023
| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche
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Zum Autor<br />
Jasmin Soravia ist seit 2019 Vorsitzende des Urban Land<br />
Institut Austria. Sie ist Geschäftsführerin bei der Kollitsch &<br />
Soravia Immobilien, Beirat im Advisory Board GRÜNSTATT-<br />
GRAU und Vorstand beim Travel Industry Club Austria.<br />
Blockchain in der Immobilienwirtschaft<br />
Kommentar: Jasmin Soravia<br />
Die Blockchain-Technologie – wohl eine der größten wirtschaftlichen<br />
Innovationen der aktuellen Zeit – sorgt auch in der Immobilienbranche<br />
für neue Möglichkeiten, da sie bei vielfältigen, weltweiten<br />
Transaktionen ein hohes Maß an Sicherheit gewährt. Die transferierten<br />
Daten können nicht durch Einzelne manipuliert werden, was eine<br />
erhöhte Transparenz und eine irreversible Dokumentation sämtlicher<br />
Prozesse bei reduzierten Kosten mit sich bringt.<br />
Bei einer Blockchain (Block-Kette) handelt es sich um ein dezentrales,<br />
digitales Register (Ledger), das Daten oder Informationen in Blöcken<br />
aufzeichnet und speichert. Sie benötigt somit keine zentrale Zertifizierungsstelle.<br />
Blockchain ist also eine Art Datenbank, die mit einem<br />
Ursprungsblock startet („Genesis Block“), und an die immer mehr<br />
neue Datenblöcke chronologisch angehängt werden, nachdem sie<br />
überprüft und bestätigt wurden. Um eine Manipulationssicherheit<br />
zu gewährleisten, liegt diese Datenbank wiederum im Netz auf einer<br />
Vielzahl von Rechnern gespiegelt vor.<br />
Ein wichtiges Merkmal von Blockchains ist damit ihre absolute Unveränderlichkeit.<br />
Sobald eine Transaktion in die Blockchain aufgenommen<br />
wurde, kann sie nicht mehr geändert oder gelöscht werden.<br />
Dies erhöht die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der Daten in der<br />
Blockchain.<br />
Vielfältige und sichere Anwendungen<br />
Kurz gesagt: Die Blockchain ist außerordentlich sicher und damit sehr<br />
gut für internationale Transaktionen geeignet, bei denen größere<br />
Summen im Spiel sind. In der Immobilienbranche kann sie daher in<br />
folgenden Bereichen eingesetzt werden:<br />
• Verwaltung von Eigentumsrechten: Hier kann die Blockchain<br />
verwendet werden, um rechtliche Transaktionen von Immobilien<br />
nachzuverfolgen und zu verifizieren. Dies trägt dazu bei, den Prozess<br />
des Kaufs und Verkaufs von Immobilien zu beschleunigen und<br />
zu vereinfachen.<br />
• „Smart Contracts“ (digitale Verträge, die auf einer Blockchain-<br />
Technologie basieren): Diese intelligenten Vertragsfunktionen<br />
können eingesetzt werden, um die Ausführung von Vertragsbedingungen<br />
automatisch zu überwachen und durchzuführen. Zum<br />
Beispiel kann der Prozess der Vermietung und der Veränderung<br />
von Mietverhältnissen so automatisiert werden. Damit wird auch<br />
eine schriftliche Fixierung obsolet.<br />
• „Tokenisierung“ von Immobilien: Immobilien können in digitale<br />
Tokens (Einheiten) aufgeteilt werden, die auf der Blockchain gehandelt<br />
werden können. Für Investoren wird es damit möglich, in<br />
kleinere Anteile von Immobilien zu investieren. Damit wird der<br />
Zugang zu Investitionsmöglichkeiten in Immobilien erleichtert.<br />
Durch die Dezentralisierung werden auch die Verwaltung und<br />
Übertragung von Vermögenswerten enorm erleichtert.<br />
• Prozessoptimierung: Mit der Blockchain-Technologie können auch<br />
Prozesse in der Immobilienwirtschaft optimiert und automatisiert<br />
werden, wie zum Beispiel bei der Verwaltung von Gebäudeverzeichnissen,<br />
der Dokumentation von Wartungsarbeiten oder der<br />
Abrechnung von Nebenkosten. Langfristig können auch Bestandsund<br />
Mieterdatenbanken dezentralisiert und sicher zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
• „Supply Chain Management“: Gerade im Bereich Wertschöpfungsund<br />
Lieferketten ist die Blockchain-Technologie aufgrund ihrer<br />
hohen Datensicherheit und Transparenz hilfreich; Blockchainbasierte<br />
Lösungen können zum Beispiel auch bei Neu- und Um-<br />
Fotos: Adobe Stock<br />
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