Ausgabe 02/2023

Dann muss man sich auf die Suche nach
einem neuen Mieter machen. Aktuell auch
keine einfache Übung, und kostet – Stichwort
Incentives für Neumieter – auch mal
richtig viel Geld?
Pfundner: Wenn eine Immobilie gut bewirtschaftet
ist, dann gibt es eine gut gefüllte
Warteliste für die Leerstände.
Haben Sie eine solche?
Pfundner: Ja. Für einige Immobilien sicher.
Wer sucht im Moment Flächen?
Pfundner: Es gibt immer wieder neue Marken,
die Flächen suchen. Wie zum Beispiel
Thomas Philipps, einem Discounter für Heim
& Garten, der in Siegendorf 1000 Quadratmeter
angemietet hat. Aber auch neue
Gastrokonzepte – vor allem aus Deutschland
– suchen nach Flächen, wie zum Beispiel
„Hans im Glück“ oder „Peter Pane“.
Klement: Es geht ja nicht nur um die reine
Miete. Aus unserer Sicht als Eigentümer, als
Projektentwickler, reden wir vom Nettomietzins.
Dem Pächter oder dem Mieter geht es
um die Bruttomiete, um die Bewirtschaftungskosten.
Wir haben schon immer – und
nicht erst im Zuge der ESG-Debatte – in
unserem strategischen Ansatz im Assetmanagement
auf optimierte Betriebskosten
geachtet. Die Investitionen werden jetzt
zunehmen – aufgrund der hohen Energiekosten
rechnen sich Investitionen deutlich
schneller. Das heißt aber nicht, dass wir die
Businesspläne für die nächsten Jahre über
Bord werfen.
Wie wird sich die aktuelle Marktsituation
auf die Bewertung von Immobilien
auswirken? Es gibt Bewerter, die sagen,
auf den Lebenszyklus einer Immobilie
gerechnet sind zwei Jahre mit geringeren
Mieten ohne Auswirkungen – andere
hingegen plädieren für eine sofortige
Abwertung.
Klement: Da treffen Sie ein wenig mein
Bewerter-Herz. Was die wenigsten wissen:
Ich komme aus der Immobilienbewertung.
Zu Beginn meiner Karriere habe ich mir
gedacht, ich werde irgendwann Immobili-
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