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Ausgabe 02/2023

| Der Stratege - Coverinterview mit Peter Krammer | Zu Tisch mit … Marius Richter | Kommentare von unter anderem ... Michael Pisecky, Philipp Kaufmann, Hans Jorg Ulreich, Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview Michael Klement und Norbert Pfundner, Frederic Puzin und Philippe Cervesi, Christoph Urbanek und Wolfgang Maurer | Kolumnen von Thomas Malloth, Wolfgang Fessl, Anita Körbler | Real Circle - Immobilienfinanzierung | BluePrint - Illmitzer Gespräche

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Im Fokus<br />

Frédéric Puzin<br />

Frédéric Puzin gründete 2011 Corum Asset<br />

Management. Heute managt die Pariser Investmentfirma<br />

in den drei Immobilienfonds, Corum<br />

Origin, Corum XL und Corum Eurion, in die ausschließlich<br />

Privatanleger investieren dürfen, ein<br />

6 Milliarden Euro schweres Immobilienportfolio.<br />

Philippe Cervesi<br />

Philippe Cervesi ist seit 2014 bei Corum.<br />

Nachdem er als Investment Manager begann,<br />

wurde er 2016 Head of Investment. Zwei<br />

Jahre später wurde er darüber hinaus zum Deputy<br />

General Manager ernannt. Head of Real<br />

Estate ist der Jura-Absolvent seit Anfang 2<strong>02</strong>1.<br />

ein anderer sein. Nach drei Monaten kam<br />

ein Anruf, und wir schlossen den Deal bei<br />

rund 8,7 Prozent. So was kommt oft vor, da<br />

Investoren Schwierigkeiten haben, Finanzierungen<br />

aufzustellen. Rund 30 bis 40 Prozent<br />

unserer Deals sind solche Second-Hand-<br />

Transaktionen.<br />

Welche Assets interessieren Sie nicht?<br />

Cervesi: Wir sehen derzeit in Europa viele<br />

Sale-and-Lease-Back-Transaktionen von Unternehmen<br />

mit hohem Verschuldungsgrad,<br />

die dringend Cash benötigen. Sie wollen die<br />

Investoren zur Bank machen, weil sie keine<br />

Finanzierungen bekommen. Gleichzeitig<br />

wollen sie nur Mietverträge über fünf oder<br />

sieben Jahre unterzeichnen und auch keine<br />

Mietgarantien geben. So etwas interessiert<br />

uns nicht. Was wir auch keinesfalls kaufen<br />

würden, sind Logistikimmobilien, bei<br />

denen der Käufer darauf hinweist, dass die<br />

Rendite seit der Zinswende von drei auf vier<br />

Prozent gestiegen ist. Mit Kreditzinsen um<br />

die 3,5 Prozent macht ein Unterschied von<br />

100 Basispunkten keinen Sinn. Auch wenn<br />

wir Käufer verstehen können, die meinen,<br />

dass die Kreditzinsen wieder in Richtung<br />

von einem Prozent zurückgehen werden.<br />

Wir wollen einfach kein Bewertungsrisiko<br />

eingehen.<br />

In vielen europäischen Ländern wird über<br />

die Privatisierung des Gesundheitswesens<br />

diskutiert. Können etwa Pflegeimmobilien<br />

– Stichwort: demografische Entwicklung<br />

– für Sie mittel- und längerfristig zum<br />

Thema werden?<br />

Cervesi: In sehr opportunistischer Hinsicht<br />

sicherlich. Erst kürzlich haben wir ein Altersheim<br />

in Großbritannien gekauft, mit einem<br />

über 25 Jahre laufenden Pachtvertrag mit einem<br />

sehr guten Betreiber und knapp sieben Prozent<br />

Rendite. Dazu ist es jedoch nur gekommen,<br />

weil es eine Off-Market-Transaktion war.<br />

Aber grundsätzlich unterscheiden sich die<br />

europäischen Health-Care-Märkte stark. Einer<br />

der gesättigsten ist sicher der französische. Das<br />

Problem, das damit verbunden ist: Eine hohe<br />

Konzentration an großen Playern, was normalerweise<br />

mit hohen Preisen verbunden ist.<br />

Puzin: In Healthcare zu investieren ist grundsätzlich<br />

ein guter Gedanke. Nur leider haben<br />

viele derzeit die gleiche Idee. Bei guten Ideen,<br />

die viele haben, sind wir grundsätzlich sehr<br />

vorsichtig. Das treibt die Preise künstlich in die<br />

Höhe. Die beste Art zu investieren ist, wenn<br />

sich keiner für etwas interessiert und der Markt<br />

am Boden ist.<br />

Bei Ihrer gestrigen Hauptversammlung<br />

zeigten sich einige Aktionäre besorgt, dass<br />

Ihr Verschuldungsgrad (oder der Ihrer<br />

Fonds) im Vorjahr auf 40 Prozent gestiegen<br />

ist…<br />

Puzin: Das ist ganz einfach: Leverage funktioniert<br />

am besten, wenn der Markt am Boden<br />

liegt und die Preise niedrig sind. Die einzige<br />

Schwierigkeit ist, eine Bank zu finden, die<br />

einem Geld borgt, und Immobilien, die mehr<br />

Rendite bieten als das Geld kostet. Gelingt das,<br />

kann man sehr gute Geschäfte machen.<br />

Cervesi: Man muss dazu sagen, dass unser<br />

Verschuldungsgrad seit den Fondsstarts nie<br />

höher lag als bei 25 Prozent. Der Anstieg auf<br />

40 Prozent ist also absolut historisch. Aber<br />

wie Frédéric richtig sagte: Im Moment kann<br />

es klüger sein, mit etwas mehr Leverage zu<br />

arbeiten. Noch vor kurzem hätte einem die<br />

Bank vielleicht 60 Prozent des Werts eines<br />

104 ImmoFokus

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