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Chronik Zaasch

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In der Klasse sind dies Jahr zwei viersitzige Bänke eingestellt und an Stelle der alten tönernen<br />

Tintenfässer solche aus bleifreiem Metall mit Schiebedeckel beschafft.<br />

Im östlichen Teil des Dorfes ist eine Pflaumenplantage angelegt. Hier befanden sich früher<br />

zwei Teiche und Gräben, welche nach und nach zugefüllt und nun diese Plätze mit Kanalisation<br />

versehen sind.<br />

Aus Anlaß der Silberhochzeitsfeier unserer Kaiserpaares im Februar veranstalteten Kriegerverein<br />

und Schule in hiesigem Gasthaussaale einen Fest- und Unterhaltungsabend. Da diese<br />

Feier in der Gemeinde angesprochen zu haben schien, sollte noch eine Nachfeier zwecks<br />

Erlangen von Geldmitteln für Witwen und Waisen, wie dies auch dem öffentlich bekundeten<br />

Sinne unseres Herrscherpaares entsprach, abgehalten werden. Diese zweite Feier wurde<br />

eigentümlicher Weise auf Betreiben des derzeitigen Geistlichen seitens der Kreisschulinspektion<br />

trotz wiederholter Bitte nicht genehmigt.<br />

Im neuen<br />

Schuljahr 1906 /07<br />

umfaßte die hiesige Schule 63 Kinder.<br />

Während des Sommers traf ein Blitzstrahl unsere Kirche, ohne daß sonderlicher Schade<br />

verursacht wurde. Es war aber der Grund, daß Kirche und Schulgebäude mit Blitzableitern<br />

versehen wurden, die Kirche außerdem mit neuer Wetterfahne, da die alte durch Sturm herabgeschleudert<br />

war. Auch das an der Westseite des Kirchhofs noch bestehende Stück<br />

Lehmmauer ,welches im Frühjahr infolge der Nässe zusammengestürzt war, erneuerte man<br />

durch Steinmauer, deckte den übrigen Teil der Kirchhofmauer sowie die Gartenmauer des<br />

Schulgehöftes neu ein. Da auch der südliche, auf dem Haus befindliche Schornstein in seinen<br />

oberen Teilen erneuert werden mußte, lies ich gleichzeitig auf eigene Kosten ein neues<br />

Dachfenster in das Dach der der Haustreppe zunächst liegenden Kammer einsetzen und das<br />

bisherige Stück des Dachfensters verschalen, wodurch dies um vieles freundlichen und heller<br />

geworden ist. In der Küche ließ ich eine neue Küchenpumpe aufstellen, deren Gesamtkosten<br />

sich auf über siebzig Mark beliefen.<br />

Die Kirche erhielt dieses Jahr neue Fenster eingesetzt, wozu ein Geldgeschenk seitens des<br />

Amtmanns Herrn Bieler, Zschernitz, des Kirchenpatrons , an hiesige Kirche Veranlassung<br />

gegeben hat. Aus Kirchenmitteln war das Jahr vorher schon eine umfassende Orgelreparatur<br />

ausgeführt.<br />

Bemerkenswert für unser Dorf dürfte auch die im Herbst dieses Jahres ausgeführte Anlage<br />

der Elektrizitätsleitung sein.<br />

Seitens des Kultusministeriums wurde etwas für die einklassigen Schulstellen und die Entschädigung<br />

für Kirchendienste getan, „um auf dem Gebiet des Besoldungswesens der<br />

Volksschule eine größere Gleichmäßigkeit und Stetigkeit herzustellen und insbesondere<br />

auch der jetzt so häufigen Landflucht der Lehrer entgegen zu wirken“. Einklassige Schulstellen<br />

sollten ein Mindestgrundgehalt von 1100 Mark und für kirchliche Mühewaltung 400 Mark<br />

mindestens haben. Da hierorts an diesem Mindestgrundgehalt 36 Mark fehlten, wurde Zahlung<br />

derselben aus der Gemeindekasse beschlossen.<br />

Schuljahr 1907 /08<br />

brachte auf Anregung hin eine Änderung bezüglich der größeren Klassenraumreinigungen.<br />

Der darauf Bezug nehmende Teil des Protokolls lautet, daß beschlossen wurde : „Das Reinigen<br />

der Schulklassen und zugehörigen Räume an den Mittwoch- und Sonnabend -<br />

Nachmittagen, das fünfmalige Scheuern, Fensterputzen usw. sowie ein zwölfmaliges Gänge-<br />

feucht- Aufwischen während des Jahres unter monatlicher Kündigung an eine erwachsene<br />

Person zu vergeben. Obige Arbeiten unter einer Entschädigung von 40 M jährlich auszuführen,<br />

erklärte sich der Hausbesitzer Kunze bereit. Die Tätigkeit ist mit dem 1.Mai 1907 übernommen.<br />

Bei Nichtkündigung dauernde Übernahme.<br />

Während des Sommers wurde wieder Sommerschulunterricht erteilt. Am 12. Juni d.J. fand<br />

eine Berufs- und Betriebszählung statt. Nach Austritt von 8 Schulkindern im alten Schuljahr<br />

begann das neue<br />

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