Chronik Zaasch
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In den Gemeindeunterlagen von <strong>Zaasch</strong> ist der Schriftverkehr zu mehreren „Zuzugsgenehmigungen“<br />
abgelegt. Daraus geht hervor, dass eine Gemeinde nur bereit war, Bürger<br />
aus anderen Gemeinden aufzunehmen wenn eine gleich große Anzahl von Bürgern aus der<br />
anderen Gemeinde umzieht.<br />
Am 30 Juli 1948 stellt der Vorstand der „Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe“ an die<br />
Gemeinde <strong>Zaasch</strong> den Antrag, auf dem Sandplatz vor dem ehemaligen Winterschen Gut<br />
eine Fuhrwerkswaage aufzustellen zu dürfen. Diese wurde dann auch errichtet. Heute<br />
(2003) ist davon nicht mehr zu sehen.<br />
Das Jahr 1949<br />
07.09. Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD)<br />
07.10. Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). In den Folgejahren<br />
wurde dieses Datum mit immer größerem Aufwand gefeiert. Zum Schluß mit mächtigen<br />
Militärparaden<br />
In diesem Jahr flüchten 125.245 Menschen aus der DDR über die noch offenen, das heißt<br />
noch nicht gesicherten, Grenzen nach Westdeutschland.<br />
Im Verlauf dieses Jahres verstärkt sich der „Stalinkult“. In Berlin wird die Frankfurter Alle in<br />
Stalinalle , in Delitzsch am 13.01.1950 der Markt in „Stalinplatz“ umbenannt.<br />
Aufgrund der angespannten Lage auf dem Sektor der Lebensmittelversorgung wird wiederholt<br />
auf den Feldschutz- Wachdienst hingewiesen. Es werden Geldstrafen bis 3.000 DM und<br />
Gefängnisstrafen angedroht.<br />
Wegen der erneuten Kartoffelkäferplage werden verstärkt Suchdienste angeordnet. Für die<br />
besten Sucher werden Süßwarenprämien ausgesetzt.<br />
• 1 kg Kartoffelkäfer = 2 kg Süßwaren<br />
• 1 Eigelege = 20 g Süßwaren<br />
Im Dezember wird die sowjetische Militärkommandantur in Delitzsch aufgelöst.<br />
Die Gemeinde <strong>Zaasch</strong> legt einen vom damaligen Bürgermeister Grundmann gezeichneten<br />
Haushaltsplan vor, in dem die Gesamteinnahmen in Höhe von 33.725 DM den Gesamtausgaben<br />
von 33.725 DM gegenübergestellt werden.<br />
Den größte Einnahmeposten stellen dabei die Steuern mit 29.994 DM dar, ausgabeseitig ist<br />
die Kreisumlage mit 14.448 DM der größte Betrag. Die Aufrechterhaltung des Gemeindeverwaltung<br />
schlug mit 4.330 DM zu Buche.<br />
Darunter 3.240 DM Besoldung<br />
470 DM Aushilfskräfte<br />
207 DM Heizung, Beleuchtung, Reinigung, Miete, Postgebühren<br />
Schreibbedarf, u. dgl.<br />
106 DM einmalige Ausgaben für Einrichtungsbeschaffungen<br />
60 DM Gebäudeerhaltung für das Feuerlöschwesen.<br />
Wie sparsam damals mit allem umgegangen werden musste, kann man heute noch sehr<br />
genau erkennen. Schriftverkehr, sofern er nicht auf vorgeschriebenen Formularen zu erfolgen<br />
hatte, wurde oft auf den Rückseiten alter Schriftstücke getätigt. So liegt uns z.B. ein<br />
Schreiben der Stadt Brehna an den Bürgermeister von <strong>Zaasch</strong> vor, welches auf der Rücksei-<br />
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