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Chronik Zaasch

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26.05. In Fallersleben wird mit dem Bau des Volkswagenwerkes begonnen. Hier sollen<br />

PKW gebaut werden, die unter 1000 RM kosten sollten .<br />

01.10. Die deutsche Wehrmacht rückt in das Sudetenland, ein Gebiet welches zu dieser<br />

Zeit Teil der Tschechischen Republik war, ein.<br />

09.11 u.10.11. findet sie sogenannte „Reichskristallnacht“ in ganz Deutschland statt. Es<br />

war dies ein organisierter Progrom gegen die jüdische deutsche Bevölkerung. Auch<br />

in Delitzsch werden die Geschäfte jüdischer Kaufleute geplündert und zerstört. Auf<br />

dem jüdischen Friedhof in Delitzsch wird die Kapelle durch aufgeputschte Jugendliche<br />

zerstört. Aus <strong>Zaasch</strong> liegen keine Meldungen vor.<br />

Im Dezember wird in einem Erlass an die Polizeidienststellen verfügt, dass beim Skat alle<br />

„Verdopplungen“ wie contra , re, recontra, usw. verboten sind.<br />

In der „Delitzscher Zeitung“ erscheint wöchentlich eine Seite „Judenspiegel“. Dort werden<br />

die jüdischen Mitbürger auf Weisung des Reichsführers SS heftig angegriffen und verunglimpft.<br />

In der Schulchronik berichtet Lehrer Sünderhauf weiter :<br />

Das Schuljahr schloß am 1.4.38. Es wurden am 30.3.38 entlassen : 5 Mädchen, 4 Jungen.<br />

Gewaltig waren die Ereignisse des März. Unser Führer hatte den Bundeskanzler Österreichs,<br />

Schuschnigg, zu sich bestellt, um sich mit ihm über Österreichs deutsche Politik auszusprechen.<br />

Schuschnigg sicherte ehrliche Verständigung zu, brach aber bald die Zusicherungen.<br />

Als er endlich gehen mußte, rief der neue Kanzler Dr. Says- Inquart, sofort den Führer<br />

und deutsche Soldaten zu Hilfe, und endlich ging des Führers Herzenswunsch in Erfüllung:<br />

Am 13.März 38 holte der Führer sein Heimatland, die deutsche Ostmark, heim. Großdeutschland<br />

entstand.<br />

Am 10.4.38 stimmte das nun fast 75 Millionen zählende Volk der Deutschen in einer gewaltigen<br />

Volksabstimmung mit über 99 % dem vollzogenen Ereignis zu. Das waren Deutschlands<br />

größten und schönsten Stunden !!<br />

In <strong>Zaasch</strong> stimmte nur einer mit „Nein“<br />

Das Schuljahr 1938 /39 begann am 20.4.38, dem Führergeburtstag, mit 64 Kindern.<br />

Unsere Kirche wird jetzt einer gründlichen Ausbesserung unterzogen. Nachdem sie vor 3<br />

Jahren außen wieder neu ausgefugt wurde, ist man jetzt an das Innere gegangen. Am<br />

Pfingstdienstag kamen Maler und Maurer und verwandelten den Innenraum in eine Baubude.<br />

Es wurde zunächst alles abgewaschen. Die Maurer bauten ein großes Gerüst, so daß<br />

man überall bequem an die Decke konnte. Wir haben die Sache auch ausgenützt und sind<br />

auf dem Boden über dem Altarraum gewesen, der sonst nicht zugänglich ist. Er ist völlig leer.<br />

Oben waren der Zimmermann Richard Nicklisch und ich. Ich werde nochmals über die Kirchenerneuerung<br />

schreiben.<br />

Am 20.6. 38 waren wir mit 42 Kindern und 20 Erwachsenen auf Fahrt. Mit zwei Omnibussen<br />

ging es nach Naumburg.<br />

Es folgt ein Bericht über diesen Ausflug<br />

25.6.38 : Durch Wegzug zählt die Schule z.Z. 58 Kinder.<br />

8.9.38 Seit Wochen herrscht eine starke Hitze. Das Thermometer steigt täglich auf 30-35<br />

Grad C im Schatten. Regen fehlt ganz, so daß sich die Getreideernte, die übrigens<br />

gut zu werden verspricht, auf ganz kurze Zeit zusammendrängt. Selbst die größeren<br />

Güter haben bereits den Hafer eingefahren. Und bergen nun den letzten Weizen.<br />

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