Chronik Zaasch
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was weiter auf den Kirchhof heraus gebaut. Der Gräber wegen konnte das aber höchstens ½<br />
Meter geschehen, weshalb damals mehr vom Schulgrundstück zum Friedhof kam, als von<br />
letzterem genommen werden konnte.<br />
Die Scheune nebst Stall wurde im Jahre 1863 gebaut und der Hof so, wie er jetzt ist eingerichtet<br />
ist; eingerichtet; früher mußte alles mit der Karre rein und raus geschafft werden, was<br />
sehr beschwerlich war. Da der Stall noch ziemlich gut war, so habe ich ihn, weil einige Gemeindemitglieder<br />
dazu nicht zahlen wollten, auf meine Kosten wegsetzen lassen, sonst wäre<br />
der Hof geblieben wie er war.<br />
Das jetzige Schulhaus ist fast noch ganz so, wie es 1844 übergeben wurde, nur daß ich mir<br />
auf der kleinen Oberstube einen Ofen habe setzen lassen. Im Jahre 1890 wurden die drei<br />
Giebelfenster in der Schulstube angebracht und zwei Seitenfenster zugemacht. Die Pflasterung<br />
der Hausflurs wurde im Jahre 1891 gelegt.<br />
Was den Unterricht betrifft, so hat der seit 1849, wo ich ins Amt kam, manche Veränderung<br />
erlitten; aber mit den Leistungen ist es nicht vorwärts gegangen. Damals hatten wir Raumlehre,<br />
Naturgeschichte und Zeichnen nicht zu geben, in den übrigen Fächern wurde dasselbe<br />
verlangt.<br />
Im Jahre 1891 revidierte Herr Schulrat Treibel die hiesige Schule. Im Jahr vorher verstarb<br />
Herr Sup. Reinhardt und Herr Sup Opitz aus Elsterwerda bekam die Kreisschulinspektion.<br />
1892 wurde unser Regierungsbezirk in drei Departements geteilt, und wir bekamen den<br />
Herrn Schulrat Herrmann, der nur kurze Zeit hierblieb und nach Berlin versetzt wurde. Die<br />
Vertretung hatte ein Kreisschulinspektor aus Schlesien, Herr Starteur. Dieser revidierte auch<br />
die Schule im Jahre 1893. In diesem Jahr sind fast sämtliche Landkarten und der Globus<br />
neu angeschafft worden.<br />
Im Jahre 1894, kurz nach der Revision des Herrn Sup Opitz kam auch der neue Schulrat<br />
Herr Schulze, um sich die Klasse, die für die Kinderzahl zu klein war, anzusehen. Der Umbau<br />
wurde auf ein Jahr verschoben.<br />
Im Laufe des Jahres 1895 wurde auf Kosten der Kirchenkasse ein Kirchenbuch neu angeschafft.<br />
Da dies den Anschein hat, als sei auf dieser Stelle bisher pflichtgemäß mit den Kirchenämtern<br />
Kirchenbuchführung verbunden gewesen, so soll hierzu bemerkt werden, daß<br />
das alte Kirchenbuch Eigentum meines Vaters ist, der bei seinem Amtsantritt Jahre 1805 hier<br />
Notizen über Taufen, Trauungen und Beerdigungen auf losen Bogen vom Jahre 1800 an<br />
vorfand und weiter geführt hat, was auch ich bis zu meinem Ausscheiden aus dem Amte<br />
getan habe.<br />
Am Ende dieses Jahres reichte ich meine Pensionierung ein, die mir auch gewährt wurde.<br />
Ich trat mit dem 1.Januar 1895 in den Ruhestand, wobei mich Patron wie Gemeinde reichlich<br />
beschenkten, ein Festmahl veranstalteten, woran sich gegen hundert Personen beteiligten.<br />
Von Sr. Maj. bekam ich den Adler d. Hohenzollerschen Hausordens. Für meinen Sohn, dem<br />
die Stelle nun übertragen wurde, der sie aber erst zum 1 ten April antreten konnte habe ich<br />
sie bis dahin vertretungsweise verwaltet.<br />
Das Jahr 1891<br />
In Delitzsch wird am 13. September für den 1883 verstorbenen Politiker Schulze – Delitzsch<br />
eine Bronzestatue in der Grünanlage Ecke Marienstraße auf einen Sockel aufgestellt.<br />
1895 /96<br />
Mit dem danach erfolgten Antritt des Amtsnachfolgers Oskar Schuster wurde eine Abtrennung<br />
der niederen Küsterdienste verbunden. Die Entschädigung für deren Übernahme beläuft<br />
sich auf 180 Mark, welche Summe vom kirchlichen Einkommen des Lehrers abgetrennt<br />
ist. Die Übernahme erfolgte am 1.Oktober 1895. Da sich bei Scheidung des kirchlichen Einkommens<br />
vom Einkommen des Lehrers zeigte, daß letzteres nicht 900 Mark betrug, so wurde<br />
freiwillig beschlossen, durch Zulegung von über 200 Mark es auf diese Höhe zu bringen.<br />
Im Laufe des Sommers wurde ein tragbarer Barren und ein Reck neu angeschafft, da bisher<br />
kein Turnunterricht erteilt war. Mit Genehmigung der Kgl. Regierung wird zu Beginn des<br />
neuen Schuljahres (1896/97) das Lesebuch für Landschulen von Stegard Wohlrabe für alle<br />
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