Chronik Zaasch
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nach Eilenburg und von Torgau über Eilenburg / Krostitz/ Zschortau in den Saalkreis. 14<br />
Häftlinge wurden nachweislich erschossen, bzw. kamen wegen Unterernährung und Mißhandlung<br />
um und wurden an einer Scheune in der Nähe von Döbernitz verscharrt. Ein<br />
christliches Begräbnis erfolgte erst Monate später, nach Ende des Krieges, auf dem Friedhof<br />
in Delitzsch.<br />
Bei Ihrem Durchzug durch <strong>Zaasch</strong> am 17.04. wurden die entkräfteten Häftlinge kurzzeitig in<br />
der Scheune von Schusters Gut untergebracht. Zwei Häftlinge konnten sich beim Weitermarsch<br />
verstecken und zu den amerikanischen Truppen durchschlagen. Wahrscheinlich mit<br />
einem Panzerspähtrupp kamen sie am nächsten Tag wieder in <strong>Zaasch</strong> an. Auf dem Rückzug<br />
dieser militärischen Vorhut wurden der Bürgermeister Walter Bley und ein weiterer Einwohner,<br />
Alfred Wegener, der im Wohnhaus von Schusters Gut wohnte und auf der Braunkohlengrube<br />
beschäftigt war, mitgenommen. Am folgenden Tag wurden die Leichen dieser beiden<br />
in der Nähe von Beyersdorf am Feldrand gefunden. Eine Aufklärung dieses Sachverhaltes ist<br />
nie erfolgt. Die Beisetzung der beiden Leichen erfolgte auf dem Friedhof in <strong>Zaasch</strong> in aller<br />
Stille. Als Todestag ist auf den Grabsteinen der 19.04.1945 angegeben. Das Grab des Bürgermeisters<br />
Bley wurde im Jahre 2003 auf Wunsch der Angehörigen eingeebnet.<br />
Am 20.04. erfolgte die Übergabe der Stadt Delitzsch an das 2.Batallion des 413. Regimentes<br />
der 104 US- Infanteriedivision mit dem Namen „Timberwolf“.<br />
Mit diesem Tag treten für den Raum Delitzsch die Besatzungsrechte in Kraft. Das bedeutete<br />
unter anderem<br />
• die völlige Funktionsstillegung des öffentlichen Verkehrs einschließlich Post- und Telegraphenverkehrs<br />
• Ausgangssperre für die Zeit von 20.00 bis 6.00 Uhr<br />
• Verbot des Entfernens vom Wohnort<br />
• Verbot von Ansammlungen von mehr als 5 Personen<br />
26.04. bekamen die Soldaten der „Timberwolf“- Division bei Torgau an der Elbe den Kontakt<br />
zur sowjetischen Armee.<br />
30.04. Der Führer des Großdeutschen Reiches Adolf Hitler begeht im Führerbunker in Berlin<br />
Selbstmord<br />
08.05. Die deutsche Wehrmacht unter Führung von Admiral Dönitz unterschreibt die bedingungslose<br />
Kapitulation in Berlin. Deutschland wird daraufhin in 4 Besatzungszonen<br />
aufgeteilt. Dieser Tag wird in der späteren DDR als „Tag der Befreiung“ jährlich mit<br />
viel Pomp als staatlicher Feiertag begangen.<br />
20.05. werden die etwa 600 amerikanischen Soldaten, die in Delitzsch stationiert sind,<br />
nach Halle verlegt. Als neue Besatzung erhält Delitzsch nun Panzereinheiten der<br />
7 th Armored – Division.<br />
30 06. beginnt der Abzug der amerikanischen Truppen, der am 03.07. bis auf einen<br />
kleinen Posten abgeschlossen ist..<br />
04.07. treffen die sowjetischen Besatzungstruppen in Delitzsch ein. Das zivile Leben beginnt<br />
wieder. Die Post und die Reichsbahn nehmen ihre Arbeit wieder auf.<br />
Die Versorgung mit Lebensmitteln erfolgt wie bisher auf Lebensmittelkarten.<br />
Normalberechtigten über 18 Jahre standen für einen Monat folgende Nahrungsmittel zu :<br />
• Fleisch 100 g (entspr. 3.45 g /Tag )<br />
• Butter, Margarine o. Rohfett 100 g ( “ 3,45 g/ Tag )<br />
• Brot 6.800 g ( “ 235,00 g/ Tag )<br />
• Nährmittel 300 g ( “ 10,00 g/ Tag )<br />
• Zucker 500 g ( “ 17,00 g/ Tag)<br />
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