Chronik Zaasch
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Das Jahr 1958<br />
01.06. Die Lebensmittelkarten in der DDR werden endgültig abgeschafft. Die Preise für<br />
bisher rationierte Lebensmittel und in den HO Geschäften frei verkäuflichen Lebensmittel<br />
werden vereinheitlicht. Gleichzeitig wird das Kindergeld und eine Geburtenbeihilfe<br />
eingeführt .<br />
02.01. Es wird ein Gesetz beschlossen, dass bei öffentlich gespielten Musiktiteln mindestens<br />
60 % von Ost- Komponisten stammen müssen. Die Einhaltung dieser Vorschrift<br />
wurde zeitweilig sehr streng kontrolliert. Alle Musikgruppen, die in der Öffentlichkeit<br />
auftreten wollten, aber auch alle Gruppen wie z.B. Schulklassen, die<br />
ein Klassenfest ausrichten wollten, mussten eine Liste der Musiktitel, die sie spielen<br />
oder von Tonträgern abspielen wollten, rechtzeitig bei der Abt. Kultur des jeweiligen<br />
Rates des Kreises zur Genehmigung einreichen.<br />
04.10. In Leipzig wird die erste „Messe der Meister von Morgen“ (MMM) eröffnet. Das<br />
war eine Schauveranstaltung auf der junge Arbeiter und Angehörige der Intelligenz<br />
ihre Arbeitserfolge ausstellten.<br />
Mit Beginn des Schuljahres im September wird an allen Schulen ein Unterrichtstag in der<br />
Produktion eingeführt.(UTP). Anfangs war man noch allseits bestrebt, den Eindruck zu erwecken,<br />
es handele sich um ein Schulfach, in dem die Kinder mit den Problemen der Werktätigen<br />
bekannt gemacht werden sollten. Im Laufe der Jahre verkam diese Aktion immer mehr<br />
zu einem Arbeitseinsatz von Jugendlichen, die den Betrieben aus der Arbeitskräftenot retten<br />
sollte.<br />
In diesem Jahr flüchteten 204.092 Personen aus der DDR nach Westdeutschland und Westberlin.<br />
In diesem Jahr werden in der LPG <strong>Zaasch</strong> 2 neue Rinderoffenställe für jeweils 60 Kühe im<br />
Ortsteil Serbitz fertiggestellt und in Betrieb genommen.<br />
Vermutlich als letztes Wohnhaus in <strong>Zaasch</strong> wird die ehemalige „Mühle“ an der Straße nach<br />
Roitzsch an das Elektrizitätsnetz angeschlossen. Nach mehr als 50 Jahren haben nun alle<br />
Einwohner von <strong>Zaasch</strong> einen Elektroanschluß. In diesem Haus wurden neben den allbekannten<br />
Kerzen und Petroleumlampen sogar noch Karbidlampen betrieben. Der damalige<br />
Besitzer arbeitete auf der „Grube“ dem Braunkohlentagebau, wo als Arbeitslampen unter<br />
Tage solche mit Calciumkarbid betriebenen Lampen sog. „Geleuchte“ üblich waren. Aus<br />
Karbid und Wasser wurde das Gas Acetylen, auch als Schweißgas bekannt, hergestellt, das<br />
bei Entzündung eine sehr helle Flamme gab.<br />
Das Jahr 1959<br />
03.06. Walter Ulbricht prägt den Spruch : „Jedermann an jedem Ort- einmal in Woche<br />
Sport“. Dieser von den meisten belächelte Spruch erfuhr in der Folgezeit im<br />
Volksmund viele witzige Abwandlungen.<br />
21.08. Walter Ulbricht wiederholt und bestärkt seine Behauptung, die DDR werde die<br />
BRD bis 1961 wirtschaftlich einholen und überholen. Ein Witz der damaligen Zeit<br />
besagte, dass jetzt Filzlatschen ausgegeben werden müssen, damit der Westen<br />
nicht hört, wie er überholt wird.<br />
22.11. 18.50 Uhr schlägt die Geburtsstunde des Sandmännchens im DDR – Fernsehen.<br />
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