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Chronik Zaasch

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hochrangigen Ingenieuren wie z.B. Wernher von Braun nach den USA gebracht und<br />

bildeten den Grundstock der späteren amerikanischen Raketen- und Weltraumforschung.<br />

Im April wurde in Delitzsch wegen der immer häufiger drohenden Gefahr von Luftangriffen<br />

eine neue Luftschutzbereitschaftsregelung angeordnet. So wurde festgelegt wie oft man im<br />

Monat zum Luftschutzdienst herangezogen werden konnte :<br />

Männlich Jugendliche von 15 Jahren 4 mal<br />

Männliche Jugendliche von 16 u.17 Jahren 8 mal<br />

Männer über 18 10 mal<br />

Weibliche Jugendliche von 15 bis 18 Jahren 4 mal<br />

Frauen über 18 Jahren 8 mal<br />

Mütter mit 1 oder 2 Kindern 4 mal<br />

Der Luftschutzdienst war eine Art hilfspolizeiliche Einrichtung.<br />

01.09. Aufgrund einer Verordnung wird ab sofort die 60 – Stunden - Woche überall dort<br />

eingeführt, wo es für die „Kriegswirtschaft“ nötig ist.<br />

20.10. Durch einen Führererlaß wird der Volkssturm ins Leben gerufen. Das hieß, dass alle<br />

„waffenfähigen Männer“ von 16 bis 50 Jahren, die noch nicht oder nicht mehr bei der<br />

Wehrmacht dienten, zu den Waffen gerufen wurden. Noch ältere Bürger können<br />

sich auch freiwillig melden. Damit wurde das letzte „Aufgebot zur Verteidigung der<br />

Heimat“ aufgestellt. Obwohl der Volkssturm keine entscheidende Rolle für den Ausgang<br />

des Krieges mehr spielte, wurden auf diese Weise noch erhebliche Opfer an<br />

Menschenleben verlangt.<br />

Das Jahr 1945<br />

Im sechsten und damit letzten Jahr des 2. Weltkrieges war das Ende des schrecklichen<br />

Mordgeschehens abzusehen. Von Osten rückten vor allem die Panzer- und Artillerieverbände<br />

der Roten Armee unaufhaltsam näher. Aus dem Westen rückten die technisch weit überlegenen<br />

Landtruppen der Westalliierten an. Durch anglo - amerikanische Fliegerverbände<br />

wurden im Zentrum des deutschen Reiches verheerende Bombenlasten von Brand- und<br />

Sprengbomben abgeworfen. Brandbomben bestanden im wesentlichen aus Phosphor, der<br />

sich nach dem Abwurf entzündete und zu riesigen Bränden führte, die mit Wasser nicht<br />

löschbar waren. Nur durch Abdecken mit Sand oder ähnlichem war der Brand zu ersticken.<br />

Daher wurde vorgeschrieben, dass in allen Häusern auf den Dachböden Sandkisten bereit<br />

zu halten sind.<br />

So wurde Berlin ab Januar ständig mit Bombenflugzeugen angegriffen, der bis dahin<br />

schlimmste Angriff erfolgte am 03.02. ,<br />

am 13./14 2. wurde Dresden bombardiert,<br />

am 26.02. wurde Berlin erneut angegriffen<br />

am 07.03.die Stadt Dessau,<br />

am 11.03. die Stadt Essen und<br />

am 12.03.die Stadt Dortmund<br />

am 18.03. erlebte Berlin den schwersten Bombenangriff des 2. Weltkrieges.<br />

Aus dem Raum Delitzsch sind keine nennenswerten Bombenangriffe zu verzeichnen. Betroffen<br />

war diese Gegend nur insoweit, als auch im Raum Delitzsch viele Menschen deren<br />

Wohnungen in anderen Städten durch Bomben zerstört worden waren, eine Zuflucht und<br />

eine Bleibe suchten.<br />

In den ersten Apriltagen rücken aber von Westen her amerikanische Truppen in unser Gebiet<br />

ein. Gleichzeitig wurden in diesen Tagen mehrere Gruppen von KZ- Häftlingen durch<br />

unser Kreisgebiet getrieben. Diese Todesmärsche zogen von Halle über <strong>Zaasch</strong> / Delitzsch<br />

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