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Chronik Zaasch

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Laut „Amtlichen Verordnungsblatt“ mehren sich im Kreisgebiet die Fälle von Maul - und<br />

Klauenseuche massiv. So werden in diesem Jahr Fälle dieser Seuche in den Viehbeständen<br />

der <strong>Zaasch</strong>er Gutsbesitzers Ludwig Schuster, Teutschbein, Bley gemeldet.<br />

Im gleiche Verordnungsblatt wird unter dem Datum vom 12.März auf eine Polizeiverordnung<br />

aus dem Jahre 1908 aufmerksam gemacht. Dort heißt es u.a.<br />

Das Fahrrad<br />

§ 2 Jedes Fahrrad muß versehen sein :<br />

1. mit einer sicher wirkenden Hemmvorrichtung<br />

2. mit einer helltönenden Glocke zur Abgabe von Warnungszeichen<br />

3. während der Dunkelheit oder bei starkem Nebel mit einer hellbrennenden Laterne mit<br />

farblosen Gläsern, welche den Lichtschein nach vorn auf die Fahrbahn wirft<br />

Der Radfahrer<br />

§ 3 Der Radfahrer hat eine auf seinen Namen lautende Radfahrerkarte bei sich zu führen<br />

und auf Verlangen dem zuständigen Beamten vorzuzeigen.<br />

§ 5 Die Fahrgeschwindigkeit ist jederzeit so zu einzurichten, daß Unfälle und Verkehrsstörungen<br />

vermieden werden. Innerhalb geschlossener Ortschaften darf nur mit ,mäßiger Geschwindigkeit<br />

gefahren werden.<br />

§ 6.... Auch an unübersichtlichen Stellen ist das Glockenzeichen zu geben. Das Abgeben<br />

von Glockenzeichen ist sofort einzustellen, wenn Tiere dadurch unruhig oder scheu werden.<br />

Strafbestimmungen<br />

3 15 Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen<br />

bestraft<br />

In diesem Jahr beginnen die ersten Vorarbeiten für eine Kleinbahn von Rackwitz über Delitzsch<br />

nach Glesien. Diese Kleinbahn wird in den kommenden Jahren zu einen sehr beliebten<br />

Verkehrsmittel werden.<br />

Das Jahr 1927<br />

In der Schulchronik berichtet der Lehrer Gebhardt weiter :<br />

Weihnachtsfamilienabend<br />

Zum ersten Weihnachtsfeiertagabend hatte die hiesige Schule allem Herkommen gemäß<br />

Eltern und Einwohner zu einer Weihnachtsfeier mit anschließender Bescherung aller <strong>Zaasch</strong>er<br />

Kinder in hiesigen Gasthaus eingeladen. Mit dem gemeinsamen Gesang des alten<br />

deutschen Weihnachtsliedes „O Tannenbaum“ wurde der Familienabend eröffnet. In der<br />

darauf folgenden Begrüßung und Ansprache unseres Lehrers, Herr Gebhardt, wies dieser<br />

auf die Bedeutung solcher Familienabende hin<br />

1. Die Verbindung von Schule und Elternhaus noch inniger zu gestalten<br />

2. Den Außenstehenden ein beredtes Zeugnis von der Arbeit der modernen, neuen Schule<br />

zu geben und<br />

3. Die Alten für ein paar Stunden die Sorgen und Nöte des grauen Alltags vergessen lassen<br />

und in ihnen alte längst vergessene Jugenderinnerungen wieder wachrufen.<br />

Und nun wechselten Chorgesänge, deklam. Gesangsduette, Klaviervorträge und schöne alte<br />

Volkstänze miteinander ab. Den ersten Teil des Abends beschloß eine wohlgelungene Aufführung<br />

des Märchenspiels „Hänsel und Gretel“ (frei nach Humperdick) Während der erste<br />

Teil rein weihnachtlichen Charakter trug, schwelgte der zweite Teil in Jugenderinnerungen.<br />

Mit dem schönen Radeckschen Liede „Aus der Jugendzeit“ wurde er eingeleitet. Den Abschluß<br />

bildete ein modernes, soziales Weihnachtsspiel . „Der Christmarkt“. Kostüme und<br />

Ausstattungen waren alle gemeinsam von der Schülerschaft selbst entworfen und angefertigt<br />

worden. Den Höhepunkt des Abends aber bildete die anschließende Bescherung. In liebenswürdiger<br />

Weise hatten die hiesigen Besitzer Pfefferkuchen und Äpfel gespendet. Verschiedene<br />

große Firmen hatten allerhand Geschenk- und Gebrauchsartikel kostenlos zur<br />

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