Chronik Zaasch
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unterrichtet wurden, wurden die Schüler ab Klasse 5 ab diesem Jahr in Schenkenberg beschult.<br />
Beachtenswert ist dabei, welche Belastung damit auf die Kinder zukam. Für den<br />
Schulweg gab es damals noch keine Busverbindung. Die Kinder gingen zu Fuß oder fuhren<br />
mit ihren Fahrrädern über einen Feldweg nach Schenkenberg. Dieser Feldweg existiert heute<br />
nicht mehr, er wurde im Zuge der Großfelderwirtschaft untergepflügt. Man kann heute nur<br />
noch ein winziges Waldstück, das sog. „Büschchen“ im Feld erkennen, an dem der Feldweg<br />
vorbei führte.<br />
Ab 02.06. wurde aus dem ehemaligen Herrenhaus in Schenkenberg, in dem die Volkssolidarität<br />
seit 1950 ein Kindererholungsheim führte, ein Kinderheim für Kinder, die aus den ehemaligen<br />
Ostgebieten kamen und die ihre Eltern auf irgendeine Weise verloren hatten. Diese<br />
Kinder im Alter von 7 bis 22 Jahren wurden nun in diesem „Schloß“ untergebracht. Sie besuchten<br />
dann mehrere Jahre gemeinsam mit den <strong>Zaasch</strong>er Kindern die Schule in Schenkenberg.<br />
Am 20 .09.1956 wurde dann dieses Kinderheim nach Posterstein Kreis Schmölln<br />
verlegt<br />
In diesem Jahr flüchten 165.648 Einwohner der DDR in die Bundesrepublik und Westberlin.<br />
Das Jahr 1952<br />
01.02. Erscheint erstmalig eine Tageszeitung, die später zur auflagenstärksten Zeitung der<br />
DDR wird. Es handelt sich um die „Junge Welt“<br />
08.06. Die erste „Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft“ (LPG) der DDR wird in<br />
Merxleben bei Langensalza gegründet.<br />
07.08 Gründung der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) einer vormillitärischen<br />
Ausbildungseinrichtung für die Jugend.<br />
21.12. Das deutsche Fernsehen in Berlin- Adlershof sendet sein erstes Fernsehversuchsprogramm.<br />
25.12. Die erste Fernsehsendung der Bundesrepublik wird ausgestrahlt.<br />
In diesem Jahr führt die Friedensfahrt (Radfernfahrt für den Frieden) zum ersten Mal<br />
auch über das Gebiet der DDR, nachdem sie bereits zwei Jahre nur über polnisches und<br />
tschechisches Gebiet gerollt war. Auch durch Delitzsch führte die Strecke, an der viele tausend<br />
Bürger die Radrennfahrer begrüßen.<br />
Auf Grund des „Gesetzes über die weitere Demokratisierung des Staatsapparates“ wird die<br />
Ländergliederung der DDR abgeschafft und durch eine Gliederung in neue Bezirke ersetzt.<br />
Der Kreis Delitzsch mit seinen damals 140 Gemeinden, der bisher zum Land „Sachsen- Anhalt“<br />
gehörte, kommt zum Bezirk Leipzig, und wird gleichzeitig um den neu geschaffenen<br />
Kreis Eilenburg verkleinert. Damit entfällt auch für den Kreis Delitzsch die bisherige Kreiszeitung<br />
„Freiheit“ das Organ der SED in Sachsen- Anhalt. Die neue Kreiszeitung wird ab sofort<br />
die „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ). Die jeweils zuständigen Tageszeitungen waren zu dieser<br />
Zeit in jedem Fall Organe der SED, was eindeutig aus dem Zeitungskopf hervorging. Unabhängige<br />
Tageszeitungen hat es in der DDR nie gegeben.<br />
Auch die gesamte übrige Presse unterlag ohnehin einer strengen Zensur durch die Partei<br />
der Arbeiterklasse. Als kleine Anmerkung am Rande sei vermerkt, dass selbst die Reden auf<br />
Faschingsveranstaltungen erst durch die Parteiorgane freigegeben werden mussten.<br />
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