Chronik Zaasch
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Ich hielt ein Ansprache ,die den Sinn der Feier früher und heute beleuchten sollte. Gegen 11<br />
Uhr waren wir wieder im Dorfe.<br />
Am Montagvormittag fanden dann unsere sportlichen Wettkämpfe statt. Wir schnitten ganz<br />
gut ab und holten von 40 Kränzen 14. Herr Pocher, Serbitz gab 3,- M (? wahrscheinlich<br />
Schreibfehler ), die in 60 Beträgen an die Sieger gegeben wurden. Auch davon erhielten wir<br />
24,- . Im Schlagballwettspiel gewann Serbitz gegen Pohritzsch und dann auch im Kampf<br />
gegen uns. Der Jugendtag in <strong>Zaasch</strong> und Serbitz war ein Erlebnis und ein Erfolg.<br />
3.Juli 1933 Saalefahrt ( nicht abgeschrieben )<br />
Am Rande sei bemerkt, daß am 25 9 33 eine Tochter, unsere Ingrid ihren Einzug hielt, d. h.<br />
meine Frau wurde in Halle entbunden und litt danach lange Zeit an Venenentzündung.<br />
1.10.33 Erntedankfest. Es wurde in diesem Jahr zum erstenmal in einer einzig dastehenden<br />
Art gefeiert. Ein äußerst stark besuchter Gottesdienst, es mögen 250-300 Personen aus<br />
<strong>Zaasch</strong> und Serbitz im ehrwürdigen Gotteshaus gewesen sein, leitete die Feier ein. Dann<br />
fand eine schöne Feier auf dem Platze vor Horns Gute statt. Die Ausgestaltung hatten die<br />
beiden Schulen übernommen. Es wurden Gedichte vorgetragen und Reigen aufgeführt, dann<br />
brachten wir noch ein kleines Theaterstück mit lustigen Figuren für die Erntezeit zum Vortrag.<br />
Anschließend fand dann einer der schönsten Umzüge statt, die <strong>Zaasch</strong> wohl gesehen<br />
hat. Unter Führung von Koll. Keindorff (Serbitz ) und unserem Zellenwart Pg. Völkner, folgte<br />
der Kriegerverein mit der Fahne, dann marschierten die Reste der SA, die HJ und das Jungvolk.<br />
In der Mitte des Zuges marschierte die Kapelle. Und dann kamen in langer, bunter Reihe<br />
die eigentlichen Teilnehmer. Wir hatten gelost unter den Besitzern beider Orte. Jeder<br />
Bauer zog mit seinen Leuten gemeinsam einher. Jeder hatte mindestens einen Reiter gestellt<br />
. Unsere Besitzer hatten zahlreiche Erntewagen und andere Gefährte zur Stelle. Manche<br />
der Leute waren bunt und lustig gekleidet. Die Schuljugend hatte Kränze und Blumenbogen.<br />
Eine Frau (Frau Heilemann ) marschierte mit Sense, Hosen und Bart neben einer<br />
anderen Frau (Frau Nickel) die im Erntekostüm einen Korb auf dem Rücken mit Zwillingen<br />
(Puppen) ging. Alles in allem ein unvergleichlicher Tag für die beiden harmonisch feiernden<br />
Gemeinden.<br />
Am Abend spielten wir „Schanze 13“ ein klassisches Stück aus dem Weltkrieg (1 Akt) bei<br />
dem wir 3 Lehrer aktiv mitwirkten.<br />
Im „Amtlichen Verordnungsblatt“ Nr.32 vom 28.Juli ist folgende Kuriosität veröffentlicht:<br />
RdErl.d. MdI vom 3.7.1933<br />
Wird bei einem Standesbeamten der Antrag gestellt, den Namen des Herrn Reichskanzlers,<br />
sei es auch in der weiblichen Form Hitlerine, Hitlerike oder dergl. einzutragen, so hat er dem<br />
Antragsteller nahezulegen, einen anderen Vornamen zu wählen, da die Annahme des gewünschten<br />
Vornamen dem Herrn Reichskanzler unerwünscht ist.<br />
Mit dem neuen Reichserbhofgesetz vom 01.Okt. werden die Bezeichnungen „Gutsbesitzer“<br />
bzw. „Rittergutsbesitzer“ abgeschafft. Nur der Eigentümer eines Erbhofes darf zukünftig den<br />
Titel „Bauer“ führen. Eigentümer bzw. Besitzer anderer land - oder forstwirtschaftlich benutzten<br />
Grundeigentums heißen „Landwirte“. Andere Bezeichnungen dürfen nicht mehr geführt<br />
werden.<br />
Das Jahr 1934<br />
19.08. Nach dem Tode des Reichspräsidenten von Hindenburg (am 02.08.34 ) wird das<br />
Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Adolf Hitler übernimmt<br />
dieses Amt unter der Bezeichnung „Führer und Reichskanzler.<br />
In Deutschland tritt mit dem „Reichsbodenbewertungsgesetz“ eine Rechtsvorschrift in Kraft,<br />
nach der es möglich ist Ackerböden zu vergleichen und zu bewerten. Die Bodenwertzahl 100<br />
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