27.12.2012 Aufrufe

Chronik Zaasch

Chronik Zaasch

Chronik Zaasch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

sches Sagengut ein. Nachdem die Teilnehmer ein schlichtes Eintopfgericht, das freundlicherweise<br />

im Gasthof preiswert geliefert wurde, verzehrt hatten, ging es zum zweiten Teil<br />

der Arbeit. Lehrer Sünderhauf sprach ausführlich über die praktische Durchführung des<br />

kürzlich für die Zelle aufgestellten Lehrplanes über Rassenkunde, Rassenpflege, Bevölkerungspolitik,<br />

Familienkunde und Vorgeschichte. Er wandte sich besonders der Behandlung<br />

der Vererbungsgesetze, den Theorien über die Entstehung der Rassen und der Judenfrage<br />

zu . Lehrer Frase- Zschernitz gab Anregungen, wie er sich die Durchführung der rassenkundlichen<br />

Forderungen in den kommenden Jahren im Sinne der neuen Schularbeit vorstelle.<br />

Danach sprach Lehrer Schröder über Philipp Hördts Buch „ Grundformen volkhafter Bildung“,<br />

und verweilte besonders eingehend beim Spiel, als einer für das Kindesalter wichtigen<br />

Form der Bildungsvermittlung. Zum Schluß gab er einen Bericht über seine Erlebnisse<br />

im ersten Schulungslager für Junglehrer im Jugendhof Hassitz in der Grafschaft Glatz. Eingehende,<br />

fördernde Aussprachen unterbrachen wiederholt die Darbietungen des Tages, so<br />

daß der Obmann zum Schluß seinen Dank für die geleistete Arbeit aussprechen konnte.<br />

(Ende des Zeitungsartikels )<br />

30.1.1934. Der erste Jahrestag nach Adolf Hitlers Machtübernahme wurde schlicht und einfach<br />

gefeiert im ganzen Deutschen Reiche. Die wirtschaftlich Schwachen wurden an diesem<br />

Tage besonders bedacht, die Fahnen wehten, und die Gemeinden <strong>Zaasch</strong> und Serbitz hielten<br />

gemeinsam abends ½ 6 Uhr eine Abendandacht im Gotteshause ab.<br />

Festfolge Familienabend im Gasthof :<br />

1. „Ein Spiel vom Frühling“ von Anna Loos in 4 Bildern,<br />

2. Abschied von 12 Kameraden<br />

a.) Abschiedsworte mit Überreichung eines Auszuges aus dem Versailler Vertag und schönen<br />

Schulentlassungsscheinen.<br />

b.) „So nimm denn meine Hände“<br />

3. Aufwärts den Blick auf Volk und Vaterland<br />

a ) 3 faches Heil<br />

b) Horst – Wessel – Lied gemeinsam gesungen<br />

c) Deutschland, Deutschland über alles gemeinsam gesungen<br />

Dauer : ½ 9 Uhr – 10 Uhr abends am Ostersonntag.<br />

Schuljahr 34/35. Unterrichtsbeginn 15.4.1934 7 Uhr. Um 11 Uhr Aufnahme von 5 Neulingen.<br />

Schülerzahl am 1.5.34 72 Kinder.<br />

Schon vor den ersten Maitagen setzte eine fast unbekannte Maikäferplage ein. Wir entschlossen<br />

uns daher eines Tages in der Turnstunde, Eimer zu holen und die Pappeln um die<br />

Teiche abzuschütteln. Der Erfolg war gut. Am Tag später kam auch Anweisung vom Herrn<br />

Schulrat, der dann Weisungen des Herrn Landrats folgten, so dass unser Gemeindevorsteher,<br />

Herr Bley, Arbeitslose mitschickte und wir in 2 oder manchmal sogar in 3 Kolonnen die<br />

Bäume unserer Straßen abschüttelten. Die gesammelten Maikäfer ließen wir in Alfred Winters,<br />

meines Schwiegervaters Brennerei wiegen und töteten sie dort mit heißem Wasser ab.<br />

Für 1 Ztr. sollen wir für Schulzwecke 3 RM (Reichsmark ) bekommen, die gelegentlich bei<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!