Chronik Zaasch
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Schuljahr 1908 /09<br />
mit einer Schülerzahl von 82. Vom Mai bis nach den Herbstferien wurde auf Antrag wieder<br />
Sommerschulunterricht gestattet.<br />
Es folgt ein Bericht über einen Schulausflug nach Halle<br />
An Geschenken erhielt die Schule durch den Ortsvorsteher Herrn Schaaf drei Bilder, das der<br />
jetzigen Kaiserin, des Kaisers Friedrich und das des alten Kaisers Wilhelm I.<br />
Nach dem Schulunterhaltungsgesetz vom 28.Juli 1906 sind auch bezüglich der Anstellung<br />
der Lehrer Änderungen vorgesehen. Die diesbezüglichen Abschnitte aus diesem Gesetz<br />
sind als Anhang im Gesetz über das Diensteinkommen der Lehrer und Lehrerrinnen an den<br />
öffentl. Volksschulen Preußens vom 26.Mai 1909 enthalten, das dem hiesigen Schulinventar<br />
einverleibt ist und auch aus anderen, die Schule interessierenden Gesetzen Paragraphen<br />
enthält.<br />
Am 1.Mai d. J. besuchten 39 Knaben und 44 Mädchen, am 1. Nov. 40 Knaben und 40 Mädchen,<br />
durchweg evangelischer Konfession, die Schule.<br />
Bei Schulschluß verließen 4 Knaben und 5 Mädchen die Schule, während mit<br />
Schuljahr 1909 /10<br />
3 Knaben und Mädchen neu eintraten.<br />
In Anbetracht der im Jahre 1908 westlich von Schenkenberg, am Wege nach Storckwitz, auf<br />
der kaum erkennbaren Anhöhe, dem sog. Kanonenberg, stattgehabten Ausgrabungen sei<br />
hier mitgeteilt, was darüber durch die Zeitungen bekannt gegeben ist.( Dieser Kanonenberg<br />
liegt am Ortsausgang von Schenkenberg nach Storckwitz links hinter dem letzten Haus noch vor der<br />
ehemaligen Grubenbahn)<br />
„ Es sind zwei teilweise ineinanderliegende, zeitlich und kulturell scharf getrennte Urnenfriedhöfe<br />
mit zusammen 115 Gräbern bloßgelegt. Der ältere, mehr nach dem Dorfe zu gelegene<br />
Friedhof gehört der Zeit von etwa 800 bis 500 v. Chr. an, d.h. einem späteren Abschnitt<br />
der jüngeren Bronzezeit, in welcher der Mensch, im Gegensatz zu den Bräuchen späterer<br />
Zeiten, die Leichen der Verstorbenen verbrannte. So finden wir in den 14 bis 40 Zentimeter<br />
hohen Urnen, die ohne Benutzung der Töpferscheibe gearbeitet sind, stets die wenigen bei<br />
der Verbrennung des Menschen übrigbleibenden Reste kleingeschlagener Knochen. Über<br />
die Öffnungen der Urne ist meist eine Schale gestülpt, mitunter auch zwei oder drei übereinander;<br />
daneben liegen mehrere (bis zu fünf) kleine Gefäße, sog. Beigefäße, in denen man<br />
den Verstorbenen Speise und Trank für das Jenseits mitgegeben. Metallbeigaben, auch eine<br />
Ausrüstung für das Leben im Jenseits, sind in diesen Gräbern der jüngeren Bronzezeit außerordentlich<br />
selten. In mehr als 50 Gräbern nur in 5 Fällen, und auch dann auch in sehr<br />
geringen Mengen. Von der beschriebenen Grabform weichen nur drei Funde ab, welche<br />
wohl als Gräber höher gestellter Persönlichkeiten anzusehen sind. In diesen Fällen hatte<br />
man eine Steinplatte in nahezu 1 m Tiefe in die Erde gelassen und auf ihr aus gesprengten<br />
Findlingen eine kleine Kammer aufgebaut. In diese setzte man die Urne samt den Nebengefäßen<br />
und füllte die freibleibenden Teile der Kammer mit Erde aus. Über das ganze hat man<br />
in einem Falle eine kreisrunde, 40 cm starke Steindecke von nahezu 1m Durchmesser gedeckt,<br />
bei einem anderen Grabe dagegen aus Porphyrplatten einen Kegel aufgebaut. In einigen<br />
anderen Fällen fand sich ein kleines Gefäß, angefüllt mit kaum einer Handvoll feinen<br />
Knochen eines Kindes oder man hat- wohl in ärmeren Kreisen der Bevölkerung - die Überreste<br />
des Verstorbenen auf ein großes Gefäßbruchstück gelegt, und so in die Erde gesenkt.<br />
Die durchweg gut gearbeiteten Gefäße sind meist durch Strichmuster und Hohlkehlen verziert<br />
und stets gut gebrannt; sie verraten seine hohen Grad von Kunstfertigkeit und Geschmack.<br />
Unmöglich ist es jedoch, aus den spärlichen Bronzen Schlüsse über die Metalltechnik<br />
jener Zeit zu ziehen.<br />
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