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Chronik Zaasch

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Nach Ausweis des Grenzsteines stehen auch die letzten Bäume nicht auf dem „Dienstgelände“<br />

sondern auf Gemeindeland, wie so manche Bäume im Orte. Bei der Vermessung ist daher<br />

auch eine Linie, dem Rain an der Südgrenze des Feldes parallel laufend, angenommen.<br />

Das über der Linie liegende Feld muß Gemeindeland sein, und da dieser Randstreifen zum<br />

Schulgarten gerechnet ist, wird er ohne Genehmigung der Regierung nicht abgetrennt werden<br />

und die Bäume nicht den Pächtern übergeben oder von der Gemeinde in Anspruch genommen<br />

werden können. Da auch der Schulgarten nicht bedeutend groß ist, dürfte auch<br />

dies ein Grund sein, diese Nutzung dem Lehrer zu belassen, zumal die Pächter kaum Schaden<br />

haben, da bei der Vermessung die Bogenstücke außer Berechnung gelassen wurden.<br />

Diese Bäume sind bei der Aufstellung des Gehaltsverzeichnisses ausdrücklich zum Schulgarten<br />

gerechnet worden. Als dann 1897 das Besoldungsgesetz erlassen wurde, nach welchem<br />

der Garten außer Anrechnung zu setzen war, mußte somit auch der Wert dieser Bäume<br />

außer Ansatz kommen. Jetzt ist in dem Protokoll vom 10.Sept 1902 geschrieben :<br />

„Zunächst wurde beschlossen, die Nutzung der am Felde stehenden Pflaumenbäume dem<br />

Lehrer zu überlassen. Dann wurde beschlossen, die 2 Morgen Feld zu verpachten, den<br />

Durchschnittspreis der Verpachtung dem Lehrer auf 1 ½ Morgen anzurechnen, den Ausfall<br />

an den 175 M auf die Gemeindekasse zu übernehmen. Verpachtet wird auf 6 Jahre, vom<br />

1.Okt 1902 ab, unter Vorbehalt, daß keine ,die Pflaumenbäume schädigenden Gruben auf<br />

dem Felde gemacht werden. pp“<br />

Der erste Morgen wurde mit 36 M dem Hausbesitzer Frz. Bergmann, der nächste halbe Morgen<br />

mit 24 M und der letzte halbe Morgen mit 30 M dem Gastwirt Dornack zugeschlagen.<br />

Für den Rest des Feldes, nicht ganz 1 ½ Morgen, sind 67 Mark dem Lehrer angerechnet.<br />

Der Plan wurde von Maurermeister Conrad (Brehna) vermessen, worüber eine Skizze am<br />

Ende dieses Buches eingeklebt ist. ( die Skizze ist nicht mehr vorhanden )<br />

Die Schulbibliothek vermehrte ich in diesem Jahr durch Schulrat Polacks Schrift „ Vater Pestalozzi“<br />

In der Schlußfeier. Ostern 1902 wurden 2 Knaben und 3 Mädchen entlassen.<br />

Schuljahr 1903 / 04<br />

begann mit einer Schülerzahl von 66 Kindern. Mit Beginn desselben gelangte die neue<br />

Reichsorthographie zur Einführung.<br />

Vom 15.Mai ab bis zu den Herbstferien wurde zum ersten Male nur Vormittagsunterricht erteilt,<br />

nachdem regierungsseitig die Genehmigung gegeben war. Es sollte damit dem häufigen<br />

Fehlen der Kinder begegnet werden, die nun zu den Feldarbeiten die Nachmittage frei hatten.<br />

Es folgen Informationen über eine sechswöchentliche Krankheit des Lehrers und einen<br />

Schulausflug nach Wörlitz<br />

Mit Schluß des Schuljahres verließen 1 Knabe und 6 Mädchen die Schule. Nachzutragen ist<br />

noch, dass seit 1900 /01 Führung einer Liste über körperliche Züchtigung in jeder Schule<br />

angeordnet ist.<br />

Im Schuljahr 1904 /05<br />

fiel die Zahl der Schüler auf 61 herab Vom Mai bis zu den Herbstferien wurde wieder Sommer-<br />

Schulunterricht von 7-12 Uhr erteilt. Auch wurde nach kirchlicher Verordnung der Konfirmandenunterricht<br />

in veränderter Weise abgehalten, so daß die Kinder auch im Sommer<br />

wöchentlich einmal zu diesen Stunden gingen, doch in der schulfreien Zeit.<br />

In diesem Jahr wurde zum ersten Male durch den Kreisarzt eine kurze Untersuchung der<br />

Schulkinder auf ihren allgemeinen Gesundheitszustand vorgenommen, womit gleichzeitig<br />

auch Feststellungen über gesundheitliche Beschaffenheit örtlicher Einrichtungen (Brunnen,<br />

Kanalisation u. ähnliches) verbunden waren.<br />

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