Chronik Zaasch
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Das jüngere Gräberfeld gehört der Zeit von etwa 400 v.Chr. bis gegen 150 n. Chr. an. Die<br />
Bestattungsformen sind einfacher, Beigefäße finden sich nie, Deckschalen in seltenen Fällen.<br />
Die Gräber hervorragender Personen zeichnen sich nicht mehr durch Steinsetzungen<br />
aus. Die Gefäße sind im Gegensatz zu früher schlecht gebrannt, nicht mehr so sorgfältig<br />
gearbeitet wie einst, die Wandung ist vielfach rauh gelassen, der Formenreichtum früherer<br />
Zeiten ist verschwunden. Erst in der Zeit um Christi Geburt selbst hebt sich die Töpferkunst<br />
wieder; wir finden glänzend schwarze, oft durch feine Punktreihen verzierte Gefäße, die bereits<br />
auf Töpferscheiben gefertigt sind. Im Gegensatz zu früher stattet man den Toten reich<br />
mit Metallgaben für die Fahrt ins Jenseits aus. Aus der Reihe der Funde seien genannt :<br />
zwei eiserne Lanzenspitzen,5 Messer 3 Fibeln, 7 Nadeln, ferner aus Bronze : 3 kleine Fingerringe,<br />
2 vollständige Fibeln, Bruchstücke von anderen, ein Gürtelblech und endlich mehrere<br />
im Leichenbrand geschmolzene bunte Glasperlen.<br />
Dies jüngere Gräberfeld zeigt eine unverkennbare Ähnlichkeit mit solchen aus Norddeutschland.<br />
Wir haben in ihm einen alten germanischen Friedhof vor uns, der ein klares Licht auf<br />
die Kulturverhältnisse jener Zeit wirft. Dagegen wissen wir nicht, welchem Volksstamm das<br />
ältere Gräberfeld zuzuschreiben ist. Die Gefäße und Bestattungsformen stimmen mit denen<br />
der Lausitz, Schlesiens und Posens vollständig überein, welche sich scharf gegen die gleichalterigen,<br />
germanischen Gräber Norddeutschlands abheben, also einem anderen Volk<br />
angehören Es müssen erst weitere Funde abgewartet werden, um dies Rätsel zu lösen.<br />
In den Schenkenberger Funden entrollt sich ein Stück Vorgeschichte unserer Gegend, aus<br />
welcher bisher wenig Überreste ihrer früheren Bewohner bekannt geworden sind. Die Funde,<br />
220 Nrn.,. sind teils im Delitzscher Museum, teils im Provinzialmuseum in Halle oder in Händen<br />
von Liebhabern.“<br />
Vom 1. Mai ab fand in diesem Schuljahr wieder Sommerschulunterricht statt. Während des<br />
Sommers wurden zwei neue viersitzige Bänke eingestellt. Als am 4. September Revision<br />
durch den Kreisarzt stattfand, wurde das Wasser des alten Brunnen, der ziemlich flach angelegt<br />
war, beanstandet und Anlegung eines neuen gefordert, der nun dicht am Waschhaus<br />
gebohrt ist und eine Tiefe von 8 Metern hat. Da ich aus dem alten Brunnen Leitung nach der<br />
Küche hatte legen lassen, ließ ich dies auch beim neuen tun, wodurch mir eine Ausgabe von<br />
30 Mark entstand.<br />
Da am 26.Mai d.J. ein neues Gesetz über das Diensteinkommen der Lehrer und Lehrerinnen<br />
in den öffentlichen Volksschulen unseres Staates erlassen wurde, ist dies in das Schulinventar<br />
aufgenommen.<br />
Der Schülerbestand der Klasse belief sich<br />
am 1.Mai d.J. auf 42 Knaben, 45 Mädchen<br />
am 1. Nov. d. J. auf 40 Knaben und 46 Mädchen, durchweg evang. Konfession. Am Ende<br />
des Schuljahres wurden 5 Knaben., 6 Mädchen entlassen, während 7 Knaben., 8 Mädchen<br />
neu im nächsten Schuljahr eintraten.<br />
Das Jahr 1908<br />
22.05. Am Abend bricht über die Gegend ein schweres Unwetter herein. Ein Hagelunwetter<br />
bringt Taubeneier große Eisstücke.<br />
In Delitzsch wird die Eisenbahn- Hauptwerkstätte eröffnet. Diese Werkstätte wird sich später<br />
zu einem der größten Reichsbahnausbesserungswerke (RAW ) entwickeln.<br />
04.11. In der Mittagszeit erfolgt eine dreimalige Erderschütterung, die sich nach zwei Tagen<br />
und am 19.12. wiederholt. Über die Ursachen findet man keine Begründung.<br />
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