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Ausgabe 06/2023

| Der Optimist: Coverinterview mit Michael Schmidt | Zu Tisch mit … Jasmin Soravia | Immobuilien & Insolvenzen| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Anton Bondi | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Nachhaltige Infrastruktur.

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Strukturen die derzeit problematische CO₂-Bilanz minimiert werden<br />

kann. Laut der saudischen Regierung will sie ausschließlich auf erneuerbare<br />

Energiequellen setzen und ein innovatives CO₂-neutrales<br />

Stadtmodell aufbauen. Dafür setzt der Wüstenstaat nicht nur auf Photovoltaik,<br />

sondern auch auf Windkraft. 1,4 Millionen Tonnen an Komponenten<br />

für Windkraftanlagen sollen bis 2025 importiert werden.<br />

Mit beiden Ressourcen soll eine Gesamtleistung von vier Gigawatt<br />

erreicht werden, Batteriespeicher werden einen Betrieb rund um die<br />

Uhr gewährleisten. An der Küste wird die Industrie- und Hafenstadt<br />

„Oxagon“ mit vorgelagerten schwimmenden Strukturen errichtet,<br />

eine Anlage für grünen Wasserstoff mit 2,2 Gigawatt Leistung. Die<br />

Produktion soll 2026 starten.<br />

Abbildung: Innenansicht The Line. Quelle: Neom <strong>2023</strong><br />

nachhaltige Alternative zu traditionellen Städten werden. Das vertikale<br />

Design der Stadtgemeinschaft soll die traditionelle horizontale<br />

Struktur von Städten infrage stellen und ein völlig neues Modell für<br />

den Naturschutz und die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen<br />

schaffen.<br />

Kompakte Struktur<br />

Grundsätzlich ist das Konzept der linearen Städte nicht neu. Ein ähnlicher<br />

Vorschlag wurde bereits 1882 vom Stadtplaner Arturo Soria y<br />

Mata mit seiner „Bandstadt“ vorgelegt, allerdings in viel kleinerem<br />

Maßstab. Bis dato scheiterten jedoch alle Konzepte, die eine lineare<br />

Stadtstruktur vorsahen, über die Entwurfsphase hinaus. Die Idee<br />

hinter diesem eindimensionalen Konzept ist immer dieselbe: Extreme<br />

Kompaktheit der Strukturen und integrierte Transportsysteme können<br />

die Effizienz von Großstädten deutlich steigern.<br />

Ziel der CO₂-Neutralität<br />

„The Line“ soll zu 100 Prozent mit „sauberer Energie“ betrieben werden.<br />

Mit der gesamten Neom-Zone will sich der weltweit größte Ölexporteur<br />

Saudi Arabien wirtschaftlich breiter aufstellen. Das gesamte<br />

Neom-Gebiet um „The Line“ umfasst mehrere Zonen wie Industrieund<br />

Logistikzentren. Die Planer gehen davon aus, dass in den dichten<br />

Mobilität<br />

Es gibt keine Autos, keine Straßen und keine Kohlendioxidemissionen.<br />

Dennoch können die Bewohner von „The Line“ mit der<br />

Hochgeschwindigkeits-Metro in nur 20 Minuten von einem Ende der<br />

Stadt zum anderen gelangen. Das Leben in dieser Millionenstadt wird<br />

also fußgängerfreundlich. Alles Notwendige des täglichen Lebens,<br />

darunter Schulen, Kliniken, Freizeiteinrichtungen und Grünflächen,<br />

ist innerhalb von fünf Gehminuten erreichbar. Wenn die Bewohner<br />

Transport benötigen, stehen unterirdische ultraschnelle Transportund<br />

autonome Mobilitätslösungen bereit. Auf diese Weise bleiben 95<br />

Prozent der derzeit vorhandenen Natur erhalten, die zudem von jedem<br />

Punkt der Stadt sofort zugänglich ist. Wem es im „Canyon“ zu eng ist,<br />

der kann in der Wüste spazieren gehen.<br />

Mit Künstlicher Intelligenz (KI) wird darauf abgezielt, die kommunikativ<br />

vernetzten Communitys von „The Line“ in „selbstlernende<br />

Communitys“ zu verwandeln. So schätzen die Neom-Entwickler, dass<br />

90 Prozent der verfügbaren Daten zur kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Infrastruktur verwendet werden. Auch für die autonom betriebenen<br />

Fahrzeuge, U-Bahnen und Hochgeschwindigkeitsgütertransporte<br />

wird KI eingesetzt.<br />

Trotz der gewaltigen Dimension ist dieses riesige Projekt keine Utopie,<br />

denn es kann aufgrund der Finanzkraft von Saudi Arabien mit oder<br />

ohne ausländische Investoren umgesetzt werden. Mit Stand Oktober<br />

<strong>2023</strong> wurden Aufträge für 30 Milliarden US-Dollar vergeben, aktuell<br />

sind Projekte im Umfang von 5,1 Milliarden Dollar ausgeschrieben.<br />

Abbildung: The Line aus Satellitenperspektive. Quelle: Neom<br />

Quellen: Albrecht, R. (<strong>2023</strong>): Stadt in der Wüste: Erfolg auf ganzer Linie? In: BDEW<br />

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft https://www.bdew.de/online-magazinzweitausend50/schwerpunkt-mobilitaet/stadt-in-der-wueste/<br />

Gerst, W. (<strong>2023</strong>): Science-Fiction-Stadt in der Wüste. In: UBM Magazin https://www.ubmdevelopment.com/magazin/neom-the-line-2/<br />

Benkö, L. (<strong>2023</strong>): Revolution des urbanen Wohnens. In: UBM Magazin https://www.ubmdevelopment.com/magazin/neom-the-line/<br />

Neom (<strong>2023</strong>): Das ist Neom https://www.neom.com/de-de<br />

Utkum, S. (<strong>2023</strong>): A closer look at Trojena’s Clusters at NEOM Saudi Arabia. In: Parametric<br />

Architecture https://parametric-architecture.com/a-closer-look-at-trojenas-clusters-atneom-saudi-arabia/<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>06</strong>|<strong>2023</strong><br />

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