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Ausgabe 06/2023

| Der Optimist: Coverinterview mit Michael Schmidt | Zu Tisch mit … Jasmin Soravia | Immobuilien & Insolvenzen| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Anton Bondi | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Nachhaltige Infrastruktur.

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Positionen & Meinungen<br />

entstanden sind, kann angemessen vermietet<br />

werden, weil sie über 130 Quadratmeter hat.<br />

Aber grundsätzlich ergibt das Mietrecht gar<br />

keinen Sinn. Man sollte sich irgendetwas<br />

einfallen lassen. Vielleicht könnte man die<br />

freie Vermietung an Energiewerte oder an eine<br />

komplette Durchsanierung koppeln. Wird ein<br />

Zinshaus komplett durchsaniert und steht<br />

dann besser da als ein alter Neubau, dann<br />

muss da auch der freie Mietzins gelten. Alles<br />

andere ist für mich unfair und und verhindert<br />

Investitionen.<br />

Auch bei den ESG-Kriterien wird das Zinshaus<br />

häufig unter seinem Wert klassifiziert.<br />

Mit einer hochwertigen und maßgeschneiderten<br />

Revitalisierung von Wiener Altbauten<br />

werden wertvolle Ressourcen geschont.<br />

Durch die Nachverdichtung im Bestand –<br />

also den Dachgeschoßausbau – wird zusätzliche<br />

Bodenversiegelung verhindert, während<br />

neuer und dringend benötigter Wohnraum<br />

in bestehender Infrastruktur geschaffen<br />

wird. Diesen Aspekt der Immobilienentwicklung,<br />

die Weiterentwicklung historischer<br />

Bausubstanz, vermisse ich oftmals in der<br />

Diskussion über Ressourcenschonung und<br />

Nachhaltigkeit im Wohnbau.<br />

Andere Maßnahmen sind schwerer umsetzbar.<br />

Raus aus Öl und Gas. Wir Bauträger sind<br />

absolut gewillt, so viel wie möglich umzusetzen!<br />

Aber: Wärmepumpen mit Tiefenbohrung<br />

im Zinshaus sind zurzeit teilweise noch nicht<br />

umsetzbar. Fernwärme gibt es nicht überall,<br />

wenn man bedenkt, dass zum Beispiel im 14.<br />

Bezirk Fernwärme fast gar nicht ausgebaut<br />

ist. Fernwärme hat auch Kapazitätsbeschränkungen.<br />

Auch eine Wärmepumpe macht<br />

Geräusche und ist nicht immer gewollt.<br />

Wir reißen nichts weg. Wir bauen sogar auf,<br />

verdichten nach, ändern das Heizungssystem,<br />

tauschen Fenster und verstärken die<br />

Dämmung. Man darf nicht vergessen, ein<br />

Zinshaus hat teilweise eine fast einen Meter<br />

dicke Wand. Ein Neubau hat vielleicht 30<br />

Zentimeter. Das Zinshaus steht schon gut<br />

da. Ich glaube, dass eher die Bauten aus den<br />

„Ich glaube, dass eher die Bauten<br />

aus den 60er-, 70er-, 80er-Jahren<br />

Probleme haben, die wirklich<br />

tendenziell schlecht gedämmt<br />

sind und die weitaus schlechtere<br />

Energiewerte haben als ein Zinshaus.“<br />

Michael Schmidt,<br />

3SI Immogroup<br />

60er-, 70er-, 80er-Jahren Probleme haben,<br />

die tendenziell schlecht gedämmt sind, die<br />

weitaus schlechtere Energiewerte haben als<br />

ein Zinshaus.<br />

Wie sieht es bei den Baukosten aus? Ich<br />

habe bemerkt, dass die 3SI Immogroup<br />

immer mit den gleichen Unternehmen<br />

arbeitet?<br />

Wir bauen immer mit denselben Baufirmen.<br />

Ich liebe es, wenn man mit jemandem<br />

zusammenarbeitet, dem man vertraut und<br />

den man auf Augenhöhe betrachtet. So sieht<br />

es der andere Teil dann auch. Wenn bei mir<br />

einmal etwas gut gelaufen ist, dann ändere<br />

ich das auch nicht so schnell. Natürlich spielt<br />

aktuell ein guter Baupreis eine wesentliche<br />

Rolle, was Beauftragungen anbelangt.<br />

Der Preis allein macht es aber nicht. Es<br />

ist schon gut, verlässliche Partner zu<br />

haben, gerade in dieser teils krisenhaften<br />

Wirtschafslage, in der alles sehr heikel ist<br />

und auch bei Baufirmen vielleicht doch die<br />

eine oder andere Insolvenz eintreten kann.<br />

Darum bauen wir sowohl im Neubau als<br />

auch im Altbau fast immer mit uns bekannten<br />

Firmen.<br />

Wien bleibt Schwerpunkt?<br />

Wien bleibt Schwerpunkt. Aber wir sind<br />

auch in Graz und in Salzburg aktiv. Wir<br />

haben uns aber entschlossen, dass wir uns<br />

während dieser herausfordernden Zeit<br />

voll auf Wien konzentrieren. Das machen<br />

wir auch. Was in Salzburg kommen wird,<br />

werden wir uns auf jeden Fall anschauen.<br />

Aber man darf nicht glauben, dass es hier<br />

so viele Angebote in Top-Lagen zu guten<br />

Preisen gibt. In guten Lagen in Wien oder in<br />

Salzburg, wenn man innerhalb des Gürtels<br />

bleiben will, ist nicht viel da. Was da ist, das<br />

geht schnell weg, wenn es halbwegs normal<br />

eingepreist ist.<br />

Wer sind die stärksten Mitbewerber im<br />

Einkauf ?<br />

Die üblichen Verdächtigen.<br />

Wie wird 2024?<br />

Es gibt nichts zu beschönigen. Wir haben<br />

ein schwieriges Umfeld. 2024 wird sicher<br />

ebenfalls nicht einfach. Aber wir sollten<br />

optimistisch bleiben. Sonst wird das Gejammere<br />

über ein schlechtes Jahr 2024 zu einer<br />

„self fulfilling prophecy“.<br />

Wir starten weiterhin Bauprojekte, geben<br />

Gas und entwickeln mehr Immobilien als<br />

jemals zuvor. Wir werden dieses Jahr rund<br />

100 Wohnungen verkauft haben. Darauf<br />

dürfen wir auch stolz sein.<br />

Aber wir haben ein schwierigeres Umfeld.<br />

Wir dürfen das aktuelle Marktumfeld nicht<br />

mit jenem während der Corona-Pandemie<br />

vergleichen. Die Wirtschaft hat 2020 und 2021<br />

geboomt, weil so viel Geld am Markt war.<br />

Diese Situation war in den Jahren davor auch<br />

46 ImmoFokus

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