13.12.2023 Aufrufe

Ausgabe 06/2023

| Der Optimist: Coverinterview mit Michael Schmidt | Zu Tisch mit … Jasmin Soravia | Immobuilien & Insolvenzen| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Anton Bondi | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Nachhaltige Infrastruktur.

| Der Optimist: Coverinterview mit Michael Schmidt | Zu Tisch mit … Jasmin Soravia | Immobuilien & Insolvenzen| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Anton Bondi | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Nachhaltige Infrastruktur.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ImFokus<br />

keine Kriterien für den Bestand. „Ein bestehendes<br />

Gebäude durch Sanierung langfristig nutzbar<br />

zu machen, sollte auch einen Wert in der<br />

EU-Taxonomie Beachtung finden. Das wäre<br />

sinnvoll“, findet Robausch-Löffelmann.<br />

„Wenn man Taxonomiekonform<br />

werden möchte<br />

im Neubau, darf die grüne<br />

Wiese eigentlich nicht<br />

versiegelt werden.“<br />

Simo Gabriel,<br />

CBRE<br />

„Es kann nicht sein, dass einer alle Vorteile hat<br />

und der andere zahlt.“ Gleichzeitig müsse es<br />

auch für die öffentliche Wirtschaft möglich sein,<br />

wirtschaftlich zu agieren.<br />

Bartik verweist weiters auf ein spannendes, von<br />

der FFG gefördertes Projekt hin, das man bei der<br />

UIV Urban Innovation Vienna gerade umsetze.<br />

Dabei gehe es um die Nutzung von Satellitendaten<br />

für die nachhaltige Stadtentwicklung.<br />

„Wir sind gerade dabei, mit Stakeholdern auszuloten,<br />

inwieweit es möglich sein wird, die<br />

generierte Fülle an Daten für uns sinnvoll zu<br />

nutzen. Etwa im Bereich der Mobilität oder im<br />

Gesundheitswesen“, so der Experte, der sich<br />

beeindruckt zeigt, wie detailliert das Datenmaterial<br />

mitunter sein kann.<br />

Beim Datenspezialisten IMMOunited forscht<br />

man intensiv daran, wie es mit Hilfe von KI<br />

möglich ist, Immobiliendaten auszuwerten. „Hier<br />

stehen wir sicherlich noch am Anfang einer sehr<br />

spannenden Entwicklung, wenn wir nur an<br />

Geodaten, Wetterdaten und ähnliches denken“,<br />

räumt Beran ein.<br />

Erfolgsbeispiel Wien<br />

„Wien ist das beste Beispiel für nachhaltige<br />

Infrastruktur“, eröffnet Michael Priebsch, Leiter<br />

Großvolumiger Wohnbau bei der ERSTE Bank,<br />

die Diskussion der Gruppe C. Er verweist auf<br />

das Abwassernetz, ebenso wie das öffentliche<br />

Verkehrsnetz, das bereits um 1910 fertig war,<br />

„Neue Methoden der<br />

Auswertung, Analyse<br />

und Interpretation<br />

von Daten haben<br />

für nachhaltige<br />

Infrastruktur höchste<br />

Relevanz.“<br />

Martina Sauer,<br />

IMMOunited<br />

„weil Wien in Wirklichkeit schon auf drei Millionen<br />

Bewohner ausgelegt war“. „Hätte die<br />

Stadt diese Infrastruktur nicht gehabt, hätte sie<br />

den Wachstumsschub, der in den 1980ern eingesetzt<br />

hat, gar nicht verkraften können“, stellt<br />

Priebsch klar.<br />

Die vorhandene Infrastruktur zu nützen, sprich<br />

unter anderem Straßen-, Wasser-, Kanal- und<br />

Elektrizitätsnetz, ist für den ERSTE-Bank-Experten<br />

auch das Gebot der Stunde. „Was anderes<br />

können wir uns gar nicht leisten“, sagt er,<br />

nur um das am Beispiel der Finanzierung eines<br />

Kanalnetzes zu veranschaulichen. Von der<br />

Ursprungsfinanzierung bis zur Ausfinanzierung<br />

würden in der Regel 80 Jahre vergehen. „Da<br />

haben wir das Kanalnetz mehrmals saniert, bis<br />

die Gestehungskosten rückgeführt werden“, so<br />

Priebsch. „Unser Bestreben muss sein, dort, wo<br />

es bereits Infrastruktur gibt, diese auch zu nutzen,<br />

soweit sanier- und modernisierungsfähig.“<br />

Bestehende Gebäude nutzen<br />

„Ein Neubau kann nie so nachhaltig sein, wie<br />

ein bestehendes Gebäude wieder zu nutzen“,<br />

sagt auch Kerstin Robausch-Löffelmann, Managing<br />

Director Development bei Value One.<br />

Allerdings wären Sanierungsprojekte in Hinblick<br />

auf die EU-Taxonomie schwer darzustellen.<br />

Beispielsweise würde man gewisse Werte, die<br />

man für die EU-Taxonomie benötige, wie etwa<br />

Dämmwerte, gar nicht erreichen. Die EU-Taxonomie<br />

ziele auf Neubauprojekte ab und hat noch<br />

„Wenn man Taxonomie-konform werden möchte<br />

im Neubau, darf die grüne Wiese eigentlich<br />

nicht versiegelt werden“, bestätigt Simo Gabriel,<br />

Consultant und EU Taxonomy Advisor bei CBRE.<br />

Aber ist Verdichtung im urbanen Raum überhaupt<br />

mit Lebensqualität der Bewohner zu vereinen?<br />

Gabriel glaubt jedenfalls „ja“. Bei CBRE habe<br />

man sich kürzlich entschieden, bei der Quartiersplanung<br />

Ästhetik als Kriterium neu aufzunehmen<br />

und sich nicht nur auf das Thema<br />

Ökologie zu konzentrieren. „Das ist gerade für<br />

das Wohlbefinden und die Lebensqualität der<br />

Bewohner wichtig“, erklärt Gabriel. Fühlten sich<br />

die Leute nämlich wohl, so würden sie ihre<br />

Umgebung nachweislich besser behandeln, was<br />

auch Immobilien betreffe.<br />

Architektur wichtig<br />

In die gleiche Kerbe schlägt auch Robausch-<br />

Löffelmann. Auch bei Value One spielten Ästhetik<br />

und schöne Architektur eine große Rolle<br />

bei Projektentwicklungen, was auch das Beispiel<br />

„Viertel Zwei“ veranschauliche. Weitere Erfolgsfaktoren<br />

wären, auf reichlich Grün zu setzen,<br />

auch in der Dachgeschosszone, sowie die Entscheidung,<br />

das Quartier autofrei zu planen, und<br />

dadurch die Erdgeschosszone aufzuwerten und<br />

den Bewohnern als gemeinsamen Raum zu<br />

überlassen. Grundsätzlich sieht die Expertin in<br />

Wien viel Potenzial, die Erd- und Dachgeschosszone<br />

benützbar zu machen.<br />

„Einschlägige regulatorische<br />

Vorgaben müssen besser<br />

erklärt werden.“<br />

Andreas Hofstätter,<br />

PwC Österreich<br />

92 ImmoFokus

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!