Ausgabe 06/2023
| Der Optimist: Coverinterview mit Michael Schmidt | Zu Tisch mit … Jasmin Soravia | Immobuilien & Insolvenzen| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Anton Bondi | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Nachhaltige Infrastruktur.
| Der Optimist: Coverinterview mit Michael Schmidt | Zu Tisch mit … Jasmin Soravia | Immobuilien & Insolvenzen| Kommentare von unter anderem ... Klaus Baringer, Michael Pisecky, Hans Jörg Ulreich, Philipp Kaufmann., Georg Flödl, Beiglböck, Louis Obrowsky | Exklusiv im Interview mit Anton Bondi | Wein & Immobilien | Kolumnen von Wolfgang Fessl, Anita Körbler, Jasmin Sarovia | Real Circle – Nachhaltige Infrastruktur.
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ImFokus<br />
schaftliche Kompetenz haben, derartig wichtige,<br />
langfristige Entscheidungen zu treffen“, stellt<br />
Rongitsch in den Raum. Zu oft würden Entscheidungen<br />
von nahenden Wahlterminen beeinflusst<br />
werden. „Man muss den Bürgermeistern bis zu<br />
einem gewissen Grad Kompetenzen entziehen<br />
– oder sie mit mehr finanziellen Mitteln ausstatten,<br />
damit sie sich professionelle Unterstützung<br />
holen können.“<br />
Das Ergebnis der Machtfülle der Bürgermeister<br />
sehe man jedenfalls in vielen Gemeinden – „Ein<br />
Potpourri an Hässlichkeiten“, findet Rongitsch.<br />
Das aber entstehe auch oft, weil die Bürgermeister<br />
daran interessiert wären, Leute zu halten.<br />
Da werde dann Ansiedlungswilligen günstiger<br />
Baugrund nachgeworfen. „Was darauf gebaut<br />
wird – das ist nicht entscheidend.“ Im Südburgenland<br />
schenke man Grundstücke her, weil<br />
dort niemand mehr wohnen wolle. „Kommt<br />
nun doch ein Interessent, wird sich ein Bürgermeister<br />
schwertun zu sagen: ‚Schön, dass Du da<br />
bist. Wir freuen uns. Schön, dass du die Textilfabrik<br />
umbaust, aber bitte nach unseren Vorgaben.‘„,<br />
hält Rongitsch fest.<br />
Digitalisierungslücke<br />
Ein weiteres Problem ist für die Pocket-House-<br />
Geschäftsführerin, dass viele Gemeinden noch<br />
nicht in der digitalisierten Welt angekommen<br />
sind. „Wir reden von Entwicklungskonzepten,<br />
Masterplänen, Bebauungsplänen auf Gemeindeebene<br />
und von vielem anderen mehr. Es gibt<br />
aber auch Gemeinden, die immer noch nicht<br />
digitalisiert sind. Weder in der Flächenwidmung,<br />
noch in der Vermessung.“<br />
Mühlbacher-Blum kommt wieder auf die Definition<br />
von Nachhaltigkeit zu sprechen. „Als<br />
Bank sind wir massiv an Nachhaltigkeit interessiert.<br />
Nachhaltigkeit wird oft als Energieeffizienz<br />
definiert. Ich bin auf der Suche nach einem<br />
Indikator, der beschreibt, wie viel Nachhaltigkeit<br />
in der Bevölkerung ankommt und als solche<br />
wahrgenommen wird. Was macht Nachhaltigkeit<br />
aus? Ich nehme bewusst die Energieeffizienz<br />
und die CO2-Effizienz heraus.“<br />
Dekarbonisierung<br />
Für Herbert Bartik, Abteilungsleiter Quartiere<br />
& Immobilien bei der UIV Urban Innovation<br />
Vienna GmbH, muss nachhaltige Infrastruktur<br />
die Grundvoraussetzung erfüllen, dass sie überhaupt<br />
funktioniert. „Zweitens muss der Ausstoß<br />
von CO2 so weit wie möglich vermieden werden“,<br />
so der Experte in seinem Eingangsstatement in<br />
der Gruppe B und verweist auf „Raus aus Gas“<br />
beziehungsweise das Ziel der Wiener Stadtregierung,<br />
bis 2040 klimaneutral zu werden. Der<br />
Wiener Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky<br />
habe dies einmal mit der Mondlandung verglichen,<br />
weil es ähnlich ambitioniert sei, für 600.000<br />
Haushalte eine Alternative zum Energieträger<br />
Gas zu finden.<br />
„Bei uns in Niederösterreich ist eines der Kernthemen<br />
die Sicherung und Erneuerung von Betriebsgebieten“,<br />
erklärt Martin Fassl, Leiter<br />
Beteiligungsmanagement und Finanzen bei der<br />
ecoplus Niederösterreichs Wirtschaftsagentur<br />
GmbH. Da sei der wichtigste Aspekt der Nachhaltigkeit<br />
die Nutzung alter Betriebsstandorte<br />
beziehungsweise deren Weiterentwicklung und<br />
„Es kommt mehr<br />
darauf an, bestehende<br />
Infrastruktur<br />
nachhaltiger zu<br />
gestalten, als neue zu<br />
schaffen.“<br />
Markus Steinböck,<br />
3SI Immogroup<br />
Upgrade. Wichtig sei es, bestehende Betriebsgebiete<br />
zu verbessern, etwa durch eine bessere<br />
Erschließung beziehungsweise Anbindung an<br />
den öffentlichen Verkehr und nicht dadurch,<br />
neue Objekte auf die grüne Wiese zu stellen.<br />
„Nachhaltige Infrastruktur sollte auch noch in<br />
hundert Jahren genutzt werden können“, sagt<br />
Markus Steinböck, Leitung Immobilienankauf<br />
bei der 3SI Immogroup. Gleichzeitig sollte sie<br />
kurze Wege beziehungsweise den Verzicht aufs<br />
Auto ermöglichen, Stichwort 15-Minuten-Stadt.<br />
„Meines Erachtens kommt es mehr darauf an,<br />
bestehende Infrastruktur nachhaltiger zu ge-<br />
„Nachhaltige Infrastruktur<br />
muss flexibel sein, also auch<br />
mitwachsen können.“<br />
„Infrastruktur<br />
muss auch sozial<br />
nachhaltig sein.“<br />
„In Niederösterreich ist eines der<br />
Kernthemen die Sicherung und<br />
Erneuerung von Betriebsgebieten.“<br />
Peter Engert,<br />
ÖGNI<br />
David Beran,<br />
IMMOunited<br />
Martin Fassl,<br />
ecoplus Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH<br />
88 ImmoFokus