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104 Probefahrt<br />
07 dEUS<br />
Vantage Point<br />
TANZEN<br />
Misc »Sabotage EP« (Sender / Kompakt)<br />
– V: Ah, Tonleiter-Techno: Die Melodie rattert<br />
hoch und runter, und der Beat geht<br />
seinen Weg. T: Aber spannend ist es nicht.<br />
Gegen die Produktion kann man nichts<br />
sagen, doch diese Idee reicht nicht. Die<br />
a2 liefert auch nur Stangenware. Die b1<br />
heißt »Parfümdisco«, ganz schön anmaßend.<br />
V: Das sagst du doch nur, weil dein<br />
Label Parfüm heißt. T: Stimmt. Aber das<br />
Stück geht schön nach vorne. Gut. V: Die<br />
b2 ist auch nicht schlecht mit dem Rückgriff<br />
auf die Tradition von düsteren Voc<strong>als</strong><br />
in Techno.<br />
Andreas Heiszenberger »Perfect<br />
Moment« (Brut / Intergroove) – T: Recht<br />
neues Label aus London. V: Das hat so<br />
Theo-Parrish-Momente. Sehr schön. T:<br />
Eine Wärme, die die anderen Platten so<br />
gar nicht an den Tag legen. V: Der Nass-<br />
Remix erinnert an Closer Musiks »One<br />
Two Three ... No Gravity ...« [tanzt]. Überhaupt<br />
sehr angenehm, dass es – vor allem<br />
das Original – keine Trackmusik ist, das<br />
will nicht müssen und kann genau deswegen.<br />
Der b1-Remix kommt von Efdemin. T:<br />
Auch toll. Das haben wir gesucht – direkt<br />
ein Hit. V: Das hat gleich so ‘ne Wärme,<br />
so was Einladendes. Das Interessante ist,<br />
dass die Produktion was wagt, beispielsweise<br />
der Drumsound zerbröselt wird und<br />
viel zu laut ist und trotzdem oder, noch<br />
einmal: gerade deswegen funktioniert.<br />
Wolfram feat. Marcus Mixx »Amerikafuckyeah«<br />
(Creme / Clone) – T: [gleich<br />
nach dem ersten Ton] Spaß. Super. V:<br />
Musst dir in unserem Wien-Special mal<br />
dem Wolfram seine Lebensgeschichte<br />
durchlesen ... Schiebt brutal. T: Volle<br />
Kanne. Das liegt an der HiHat, die eigentlich<br />
viel zu laut ist; überhaupt arg<br />
scheppernd produziert. V: Und deswegen<br />
so freiheitsstiftend. Da will einer nur<br />
mit den Armen rudern. T: Ich leg mal die<br />
beiden Remixe auf. [wiederum sofort] Das<br />
ist weird. Hast du schon mal so ein Geigensample<br />
gehört? Bekommt irgendwie<br />
richtiggehend einen HipHop-Gestus, und<br />
der Beat klingt nach altem House. V: Der<br />
Geigenloop nervt total. T: Die b2 ist Westbam-Rave<br />
von 1994. [Reckt die Faust in<br />
die Luft und grinst so schön wie sonst nur<br />
morgens um sieben.]<br />
Sig / Jeff Milligan / Daniel Fritschi /<br />
Ekkohaus »Top Ten 3/3« (Level / Neuton)<br />
– T: Wieder arg minimal. Schade, wo wir<br />
uns gerade befreit hatten. V: Mit viel Liebe<br />
produziert, teilweise auch durchaus warm<br />
im Sound bei aller Minimal-Strenge, und<br />
doch letztlich leider nicht wirklich spannend.<br />
T: Nett, aber nichts anderes <strong>als</strong> vor<br />
zehn Jahren. V: Also passend zum Jubiläum<br />
der Rückgriff.<br />
Les Cerveaux Lents »Tribute To Chicago«<br />
(Karat / Kompakt) – T: Ah, die langsamen<br />
Gehirne. V: Woher weißt du denn,<br />
was das heißt? T: Ich kann Französisch,<br />
du nicht? V: Schon, aber wohl nicht so<br />
gut wie du. Dafür weiß ich: ein Projekt<br />
von Ark & Michael Weill. T: Hmm, nach<br />
Chicago klingt das nicht, eher sehr minimal<br />
... Jetzt kommt es, schön, nach zwei<br />
Dritteln bricht Kevin Saunderson durch.<br />
V: Die b1 klingt wie ein Gospelchor, der<br />
schlecht aufgenommen wurde. T: Das<br />
sind dann vielleicht die Geister. V: Womit<br />
der Tracktitel »Le Manège Hantée« auch<br />
<strong>als</strong> das Haus der verlorenen Seelen oder<br />
so ähnlich mit ins Spiel gebracht wäre.<br />
Hat was von Akufen in der Produktionsweise.<br />
Abgehackt. T: Ja, etwas anstrengend.<br />
Jetzt die b2, ein Remix von Luke Solomon<br />
& Justin Harris. Graziler.<br />
Guillaume & The Coutu Du »Le Crew<br />
Normand« (Karat / Kompakt) – T: Hypnotisch.<br />
Was für dem frühen Morgen.<br />
The Boggs »Arm In Arm« (Tangled Up)<br />
– V: Mensch, ist das beschissen gemixt.<br />
Klingt katastrophal breiig. T: Das einzig<br />
Lustige: Die b ist exakt die a, nur rückwärts<br />
abgespielt.<br />
Coma »Easy / Yellow / Green« (Firm /<br />
Kompakt) – V: Samplemania, wie immer<br />
bei Firm mit sympathischem Pop-Approach,<br />
aber leider irgendwie schlampig<br />
arrangiert.<br />
Maxime Dangles »Tulipa / Firewire«<br />
(Speicher / Kompakt) – T: Schließt nahtlos<br />
an den wunderbaren »Haute Couteur«-<br />
Track von Gui Borrato auf K2 an, was<br />
die Stimmung angeht. Wo dieser uns die<br />
Hand reicht, reißt Maxime sie in die Luft.<br />
»Tulipa« steht für alles, was man an Techno<br />
lieben muss: eine euphorische Stimmung,<br />
aber auch eine gewisse Schwermut<br />
und unglaublich viel Energie. T: Womit alles<br />
gesagt ist. Die b zieht dann nochm<strong>als</strong><br />
gnadenlos die Abfahrt an.<br />
The Congosound vs. Superpitcher<br />
»Say I’m Your Number One« (Kompakt<br />
Pop) – T: Das Original ist ganz schöner Vocoder-Pop.<br />
V: Aber man weiß sofort, warum<br />
der Superpitcher-Remix zur a gemacht<br />
wurde. In epischer Breite wird hier<br />
ganz langsam hochgefahren. Und dann<br />
nur noch im Kreis gedreht.<br />
Diverse »You’re My Mate« (Dial / Kompakt)<br />
– V: Doppel-Maxi von unseren HH/<br />
Berliner Lieblingen. T: Müssen wir hier zu<br />
denen noch was sagen? Weiß doch eh jeder<br />
... V: ... dass wir süchtig sind nach dieser<br />
sehnsüchtig schwebenden Techno-<br />
Melancholie. T: Diesmal von und mit Jost<br />
& Klemann, Sten, Rndm, Pigon, Pantha<br />
Du Prince und Phantom Ghost.<br />
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