02.01.2013 Aufrufe

sowie als PDF (Download 24,61 MB) - Intro

sowie als PDF (Download 24,61 MB) - Intro

sowie als PDF (Download 24,61 MB) - Intro

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

080 Spiele<br />

Grand Theft Auto IV<br />

48 MIN<br />

UTEN<br />

SIND EIN<br />

TAG<br />

Urlaubsanträge sind<br />

eingereicht, Konsolen<br />

poliert und Fenster abgedunkelt:<br />

Die Fans warten<br />

derzeit weltweit auf den<br />

Postboten. Denn wenige<br />

Tage nach Erscheinen<br />

dieses Heftes veröffentlicht<br />

Rockstar Games<br />

»GTA IV«. Den neuen Teil<br />

der innovativsten, umstrittensten<br />

und subversivsten<br />

Videospielserie der Welt.<br />

Felix Scharlau hat ihn<br />

sich angeschaut.<br />

Niko Bellic auf der Brooklyn Bridge – oder eher Broker Bridge?<br />

W ie erklärt man jemandem, der (wie ein<br />

Kollege) »Grand Theft Auto« lange für eine<br />

amerikanische Versicherung hielt, den<br />

Reiz von »GTA«? Vielleicht so: »GTA« ist<br />

strukturell das absolute Gegenteil von »Tetris«. »Tetris«<br />

war zweidimensional, streng linear, kannte nur drei grundsätzliche<br />

Befehle (drehen, Richtung ändern und runterplumpsen<br />

lassen), und seine Welt endete noch vor dem<br />

Rand des Monitors. Sich 1985 jenseits der Spielfeldbegrenzungen<br />

sehr viel mehr auszumalen grenzte an Science-Fiction.<br />

»GTA IV« hingegen ist dreidimensional, spielt<br />

in einer Welt, deren Durchquerung (mit dem Auto!) circa<br />

eine Stunde dauert, und bietet die Möglichkeit, fast alles<br />

zu tun. Mehr oder weniger wann und wo man will. Kurz:<br />

Auch »GTA IV«, das wie schon »GTA III« (2001) in Liberty<br />

City, einer Kopie von New York, spielt, ist wieder mal digital<br />

gelebte Freiheit. Auch wenn diese Freiheit erneut unter<br />

Beschuss steht.<br />

Wo Freigang, da auch Knast<br />

Niko Bellic, die zu spielende Hauptfigur, schaut grimmig<br />

aus dem Plasma-Fernseher mit 3-Meter-Bilddiagonale.<br />

Über dieses Gerät zeigte die Münchener Vertretung<br />

von Rockstar in den vergangenen Wochen einigen ausgewählten<br />

deutschen Magazinen »GTA IV«. Und jeder wusste:<br />

Mehr <strong>als</strong> das bisschen hier gibt es nicht. Keine Vorabversionen,<br />

keine Interviews mit den Entwicklern von<br />

Rockstar North aus Dundee, Schottland. Rockstar Games<br />

sind den »GTA«-Hauptfiguren sehr ähnlich: Sie geben sich<br />

verschlossen und stehen unter Dauerfeuer.<br />

Im realen Leben heißt der Rockstar-Endgegner Jack<br />

Thompson. Ein US-amerikanischer Neo Con und Anwalt,<br />

der den Publisher Take Two seit Jahren mit Klagen überzieht.<br />

Er wirft dem Spiel Gewaltverherrlichung, Misogynie,<br />

Rassismus und einiges mehr vor und kämpft an vorderster<br />

Front für ein Verbot. Take Two erwidert seitdem Klagen<br />

mit Gegenklagen – zum Großteil erfolgreich.<br />

Tatsache ist: Auch »der Neue«, Niko Bellic, muss in »GTA<br />

IV«, das bei uns ungeschnitten, dafür aber erstm<strong>als</strong> ohne<br />

Jugendfreigabe erscheint, wieder Menschen töten, um<br />

halbwegs selbstbestimmt leben zu können. Dennoch könnten<br />

die Unterschiede zwischen »GTA IV« und einem klassischen<br />

Shooter größer nicht sein. Während Letztere meist<br />

in einen mehr oder weniger statischen Kriegszustand hineinzoomen,<br />

die Grundsituation im Spielverlauf selten verlassen<br />

und das Töten, wenn es nach den Kritikern geht,<br />

zum vermeintlich einzigen Spielanreiz erhöhen (was in der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!